Marktstudie von Spiceworks

Cloud Computing ist Mainstream im Mittelstand

15.09.2010 von Andreas Schaffry
Aktuell nutzen 14 Prozent der mittelständischen Firmen Cloud-Computing-Services. Vor allem kleine Firmen wollen auf diese Weise künftig Rechenleistung und Anwendungen beziehen. Größere Mittelständler zögern noch. Zu diesen Kernergebnissen kommt eine aktuelle Marktstudie.

Kleine und mittelständische sind offenbar vom Nutzen von Cloud Computing überzeugt. Sie sparen Kosten für die Implementierung und Wartung sowie Upgrades und Patch-Management wie sie bei On-Premise-Installationen anfallen. Geschäftsanwendungen wie auch Serverleistung werden über das Internet von einem IT-Dienstleister bezogen.

14 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen nutzen Cloud Services, jedes zehnte plant den Einsatz, so Ergebnisse einer aktuellen Studie.

Laut der Studie "SMB Cloud Computing Adoption: What’s Hot and What’s Not" von Spiceworks, einem Anbieter von Lösungen für das IT-Management, nutzen derzeit 14 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen Cloud-basierte Services. Zehn Prozent der Firmen planen, innerhalb der nächsten sechs Monate Lösungen und Services im Cloud-Modell zu beziehen. Am häufigsten nutzen die Befragten folgende Cloud-Dienste. Platform as a Service (17 Prozent); Software as a Service und Infrastructure as a Service (je 15 Prozent). Aus funktionaler Sicht sind E-Mail- und Web-Hosting-Services sowie Backup- und Storage-Dienste für Geschäftsdaten bei KMU am beliebtesten.

Kleinbetriebe zieht es in die "Wolke"

Platform as a Service ist die beliebteste Service-Art, besonders im Web-Hosting-Bereich sind Cloud-Services stark vertreten.

Dabei sind der Umfrage zufolge insbesondere kleine Betriebe mit weniger als 20 Mitarbeitern Vorreiter bei der Nutzung von Cloud-Services. 38 Prozent der Befragten aus diesem Segment wollen diese künftig einsetzen. Zum Vergleich: Nur 17 Prozent der Mittelständler, die zwischen 20 und 99 Mitarbeiter beschäftigen, planen die Einführung Cloud-basierter Dienste. Bei Firmen mit mehr als 100 Mitarbeitern sind es 22 Prozent. Als Gründe für ihre Zurückhaltung führten diese Unternehmen vor allem nicht ausgereifte Produkte sowie Sicherheitsbedenken an.

Cloud-Dienste: Schwellenländer vor Europa

Insbesondere Betriebe aus der Technologiebranche und aus dem Dienstleistungssektor haben laut Studie eine überdurchschnittlich hohe Affinität zu Cloud-Services. Aus diesen beiden Bereichen beziehen jeweils 34 beziehungsweise 22 Prozent der Mittelständler IT-Leistungen aus der Wolke oder planen dies. Dagegen halten sich Betriebe aus der Luft- und Raumfahrtindustrie, der verarbeitenden Industrie, dem Maschinenbau und dem Bereich Öffentlicher Dienst beim Einsatz von Cloud Computing noch zurück.

Was Anwender vom Cloud Computing halten
CW-Umfrage im Überblick
Hier finden Sie die wichtigsten Ergebnisse der CW-Umfrage zum Cloud Computing im Überblick.
Die meisten beobachten die Cloud
Die Cloud beschäft nahezu jeden Anwender. Knapp 85 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich mit den Thema auseinandersetzen.
Viele beziehen bereits Services
Oft lassen die Anwender den Überlegungen auch Taten folgen. Knapp 30 Prozent beziehen bereits Dienste aus der Wolke. Ausdrücklich gegen eine Cloud-Nutzung haben sich weniger als 15 Prozent ausgesprochen.
Applikationen sind beliebt
Wenn sich Anwender für Cloud-Angebote interessieren, dann vor allem für Geschäftsanwendungen und Speicherkapazitäten.
Cloud-Dienste gegen Lastspitzen
Die Befragten schätzen die Flexibilität der Cloud-Services. Sie nutzen derartige Dienste beispielsweise, um Lastspitzen abzufedern.
Die Skepsis bleibt
Die Bedenken richten sich vor allem gegen Sicherheits- und Datenschutzproblemen.
Amazon und Google führen
Nach Einschätzung der Befragten führen Amazon und Google derzeit das Feld der Cloud-Provider an.
In fünf Jahren: Platzhirsch ist Google
Auch in fünf Jahren wird Google zu den führenden Anbietern zählen, doch die traditionellen IT-Anbieter haben aufgeholt.
Klassische Provider genießen Vertrauen
Google hat ein wesentliches Problem. Die Anwender vertrauen dem Konzern nicht. Sie wenden sich lieber an etablierte Anbieter wie IBM und T-Systems.
Sympathien für die Deutsche Cloud
Der Bitkom hat auf der CeBIT 2010 vorgeschlagen, eine deutsche Cloud zu installieren. Das trifft durchaus auf Zustimmung der Anwender.
Wichtige Daten bleiben inhouse
Dennoch speichern die Nutzer ihre kritischen Daten ungern in der Wolke.
Kein Einfluss auf die interne IT
Cloud wird die heutige IT um Services ergänzen, die Arbeit der internen IT aber nicht überflüssig machen.

Des Weiteren kommt die Umfrage zu dem Ergebnis, dass Mittelständler aus den so genannten Schwellenländern Cloud-Dienste besonders intensiv nutzen. In Lateinamerika sind es 41 Prozent und in der asiatisch-pazifischen Region 35 Prozent. Dagegen setzen nur 19 Prozent der Mittelständler in Europa auf Cloud Computing.

An der aktuellen Studie, die im Rahmen eines Marktforschungsprogramms entstand, beteiligten sich 1.500 mittelständische Unternehmen aus 87 Ländern.