Energieeffizienz im RZ

CIOs setzen vor allem auf Virtualisierung

30.03.2011 von Ima Buxton
Virtualisierungslösungen zählen zu den zentralen Maßnahmen im Bereich der Green IT. Davon geht ein aktueller Analystenbericht der Experton Group aus. Der Einsatz sparsamer Hardware krankt danach indes noch an strukturellen Problemen.
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Die deutschen Unternehmen nutzen vermehrt die technischen Möglichkeiten zum Einsparen von Energie im Rechenzentrum. Mit Maßnahmen wie der Virtualisierung von Servern und Storage, moderner Klimatechnik und effizientem Floor Design vollziehen die Betriebe die wesentlichen Schritte zur Umsetzung einer so genannten Green IT. Zu dieser Einschätzung kommt das Beratungshaus Experton Group in einem aktuellen Analystenbericht und beruft sich dabei auf eigene Forschungsergebnisse. Danach betreiben die Firmen Energiesparmaßnahmen zwar nicht in allen Bereichen mit dem gleichen Nachdruck, werden aber laut Experton dann aktiv, wenn sie mit ihrer bisherigen IT-Strategie energiepolitisch an ihre Grenzen stoßen und der reine "weiter wie bisher" Ansatz nicht mehr funktioniert.

IT-Leiter kümmern sich aus eigenem Antrieb um Green IT

Mehr als die Hälfte der CIOs und IT-Leiter schätzt nach Angaben von Experton das Thema Green IT als wichtig genug ein, um sich den Herausforderungen aus eigenen Antrieb zu stellen. Zu diesen zählt Experton in erster Linie den Administrationsaufwand für die IT-Infrastruktur, Klimatisierung, Update und Release Management sowie Flexibilität. Platz- und Energierestriktionen seien hingegen nur von mittlerer Wichtigkeit.

Zu den am häufigsten eingesetzten Energiesparmaßnahmen zählen nach Angaben von Experton Virtualisierungslösungen, um die physikalische Anzahl der Server im Rechenzentrum zu senken. Nur knapp ein Fünftel der deutschen Unternehmen setzt derartige Lösungen noch nicht ein. Gleichwohl birgt der Bereich weiter erhebliche Potentiale mahnt Experton: Anfang 2011 seien lediglich nicht mehr als 45 Prozent aller relevanten Servier in deutschen Rechenzentren virtualisiert.

Verantwortlich sind die anderen

Erheblichen Nachholbedarf sieht Experton indes noch beim Einsatz energieeffizienter Hardware. Bei der Neuanschaffung spiele der Aspekt der Energieeffizienz praktisch keine Rolle, zudem komme erschwerend hinzu, dass am Markt vergleichbare Kennzahlen für den Energiebedarf von Hardware-Systemen fehlten. In den Unternehmen selbst seien die Verantwortlichkeiten ungünstig verteilt: Bestenfalls in einigen Großunternehmen seien die Leiter der Rechenzentren zugleich verantwortlich für den dortigen Energieverbrauch. Bei Geräten wie Desktops oder Notebooks liege der Stromverbrauch vollkommen außerhalb der Kontrolle der IT-Leitung.