CIOs investieren in Sicherheit, Speicher und Rechner

06.07.2006
Im zweiten Quartal des laufenden Jahres waren IT-Chefs zurückhaltender als noch zu Jahresbeginn was ihre IT-Investitionen des kommenden Jahres betrifft.

Laut einer Umfrage der US-amerikanischen Computerwoche-Schwesterzeitschrift CIO Magazine gaben die IT-Verantwortlichen zwischen April und Juni an, dass ihre IT-Ausgaben 2007 um 6,9 Prozent höher liegen würden als noch im laufenden Jahr. Damit beurteilen die CIOs ihre Budgets deutlich vorsichtiger als noch zu Beginn dieses Jahres. Zwischen Januar und März 2006 waren die Manager noch von einem Anstieg der IT-Investitionen 8,6 Prozent im nächsten Jahr ausgegangen.

Von den befragten IT-Verantwortlichen gaben 43,1 Prozent an, in den kommenden zwölf Monaten mehr für IT ausgeben zu wollen. Anlässlich der Umfrage zu Jahresbeginn waren noch 44,8 Prozent von steigenden Investitionen überzeugt. Auch der Anteil der CIOs, die ihre IT-Ausgaben drosseln wollen, ging im unmittelbaren Quartalsvergleich von 13,8 auf 12,7 Prozent zurück.

Oberste Priorität bei den Anwenderunternehmen genießt derzeit das Thema Sicherheit. 55,2 Prozent der befragten Manager wollen in der näheren Zukunft in Security-Software investieren. Ihre Speichersysteme, bislang Spitzenreiter in der Prioritäten-Hitliste, wollen 46,1 Prozent der IT-Verantwortlichen weiter ausbauen. Das reicht nur noch für Platz drei nach Hardware. 48,1 Prozent der CIOs wollen für diesen Bereich mehr Geld in die Hand nehmen.

Betrachtet man die IT-Ausgaben nach der Firmengröße, deutet sich ein Wandel des Investitionsverhaltens an, erläutert Gary Beach, Group Publisher der CXO Media Inc. Erstmals seit vier Jahren räumten gerade große Unternehmen mit mehr als 5000 Mitarbeitern der IT wieder einen größeren Stellenwert ein. Waren es in der Vergangenheit vor allem Kleinfirmen, die ihre IT-Budgets überdurchschnittlich in die Höhe trieben, seien es aktuell vor allem die größeren Unternehmen, die wieder tiefer in die Tasche griffen.

Grundsätzlich lasse sich Beach zufolge ein Umdenken bei den IT-Verantwortlichen feststellen. Die Zeit, immer mehr mit immer weniger IT erledigen zu wollen, sei vorbei. Die Unternehmen hätten erkannt, dass sie wieder investieren müssten. Diesen Trend belege auch die Tatsache, dass für 54,9 Prozent der befragten IT-Manager das Thema Business-Prozesse im kommenden Jahr ganz oben auf der Aganda stehe. Diese Antwort dürfte auch die Service-Anbieter freuen, meint Beach.

Allerdings sind die Umfrageergebnisse, was die weitere Entwicklung der IT-Budgets betrifft, widersprüchlich. So hatte erst vor wenigen Wochen die US-amerikanische Personalberatung Harvey Nash von einer steigenden Investitionsbereitschaft berichtet (siehe auch: CIOs erwarten steigende IT-Budgets). Einer Umfrage zufolge hielten demnach 25 Prozent der befragten IT-Manager einen Anstieg der IT-Budgets um zehn bis 20 Prozent für realistisch. 13 Prozent rechneten sogar mit einem Wachstum von über 20 Prozent. Vor allem in Outsourcing-Vorhaben werde laut Harvey Nash investiert: 38 Prozent der CIOs gehen von steigenden Budgets für Auslagerungsprojekte aus. Für zehn Prozent geht es dabei in erster Linie um Kostensenkung. (ba)