CeBIT-Halbzeit: Messeverantwortliche trotz Rückgang bei Besuchern und Ausstellern optimistisch

13.03.2005

HANNOVER (COMPUTERWOCHE) - Ernst Raue, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG, zog eine positive Zwischenbilanz der ersten Messetage der CeBIT 2005. Die Besucherzahl für die ersten drei Tage liege zwar knapp unter dem Vorjahr (2004: 220.000), trotzdem zeigten erste Reaktionen von den Ausstellern, dass diese sehr zufrieden mit dem Messeverlauf sind. Im vergangenen Jahr hatten insgesamt 510.000 Besucher die CeBIT frequentiert.

Raue sagte gegenüber der COMPUTERWOCHE, er und die Messeverantwortlichen seien "sehr glücklich darüber, dass unser Messekonzept gut aufgenommen wird." Themenfelder wie etwa Sicherheit, Public Sector, Dokumenten-Management oder Digital Lifestyle hätten sich als Erfolg erwiesen. Das zeigten die Reaktionen der Aussteller, die wiederum gute Geschäfte mit Kunden machten. Die Auftragslage auf der CeBIT weise ein stabiles Wachstum auf. "Ich will noch nicht von signifikanten Abschlüssen der Aussteller reden, aber sie sind spürbar", sagte der Messe-Chef.

Stärker denn je würden auch der Mittelstand und der Handel auf die weltgrößte Messe für Informations- und Telekommunikationstechnik setzen. Zwei Drittel aller Fachbesucher kommen aus Betrieben mit bis zu 500 Mitarbeitern.

Während die Zahl deutscher Besucher leicht rückläufig ist, stieg der Anteil ausländischer Messegäste um fünf Prozent. Die nicht aus Deutschland stammenden Messebesucher machen mittlerweile 33 Prozent aus. Insbesondere Asien wächst bei den ausländischen Gästen.

Die Zahl der Aussteller hat sich mit 6300 gegenüber dem Vorjahr ebenfalls leicht reduziert. 2004 hatten 6411 Aussteller das Messegelände bevölkert.

Raue wandte sich gegen die Behauptung, die CeBIT werde wegen ihrer jetzt klar auch auf Unterhaltungselektronik ausgerichteten Themen - die Messeveranstalter umschreiben dies mit der Konvergenz von IT und Unterhaltungselektronik - mittelfristig die Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin zur Bedeutungslosigkeit verurteilen. Raue hierzu: "Die IFA ist auf den Endkunden ausgerichtet, wir aber auf den Handel."

Wer allerdings über das Messegelände geht, findet genug Produkte, die genau auf den Endkunden zielen. Das fängt an bei den schon immer im Kommunikationsbereich angesiedelten Handys. Flachbildfernsehgeräte gehören ebenfalls zu den Selbstverständlichkeiten der diesjährigen CeBIT wie Spieleanbieter etc. Raue konzedierte denn auch, dass "eine der beiden Messen wahrscheinlich leiden wird."

Auch Heinz Paul Bonn sagte, die Aussteller auf der CeBIT seien mit dem Verlauf der ersten drei Messetage sehr zufrieden. Der Vizepräsident des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) und Vorsitzender des Vorstandes der GUS AG & Co. KG sagte: "Die CeBIT 2005 ist ein Aufbruchsignal für die Anbieter und Anwender neuer Technologien." Die Hannoveraner Messe habe ihre Stellung als globale Leitmesse der Hightech-Industrie "eindrucksvoll bestätigt". Die Geschäfte der Aussteller lägen zur Halbzeit mindestens auf dem Niveau des Vorjahres. Auch der Fokus der CeBIT auf den Mittelstand sei ein voller Erfolg. Bonn: "Die Geschäftsführer kleinerer und mittlerer Unternehmen kommen vermehrt auf die Stände der Aussteller und sorgen für Abschlüsse." (jm)