Nach der Ankündigung fiel der Aktienkurs von Mentor um 26 Prozent auf 10,33 Dollar; das Cadence-Papier legte hingegen auf 6,7 Prozent auf 7,64 Dollar zu. Nachdem es zu keinen konstruktiven Verhandlungen über das Übernahmeangebot gekommen sei, habe man die Geldgeber für die geplante Transaktion nicht mehr von deren signifikanten Synergien überzeugen können, teilte Cadence mit. Zusammen mit der revidierten Prognose des Unternehmen und der gesamtwirtschaftlichen Situation seien die Finanzierungsbedingungen nicht länger attraktiv für die Aktionäre.
Cadence hatte im Juli einen deutlichen Gewinneinbruch ausgewiesen und seine Prognose für das Geschäftsjahr 2008 zusammengestrichen. Analysten von Needham & Co. hatten überdies die geplante Übernahme von Mentor als "falsch getimed" kritisiert.
Im Juni hatte Cadence 16 Dollar pro Mentor-Aktie geboten, zum damaligen Zeitpunkt ein Aufgeld von 30 Prozent auf den Aktienkurs. Cadence-Chef Michael Fister, ein früherer Intel-Topmanager, hatte erklärt, die Akquisition erlaube eine deutlich bessere Integration der jeweiligen Produktlinien. Die Programme von Cadence fokussieren sich auf die Entwurfsphase der Halbleiterentwicklung, während die von Mentor vor allem die eigentliche Fertigung unterstützen.