kabelmetal electro ist Lieferant der ersten Serie:

Bundespost gibt Multi-Mode-Modems frei

13.12.1985

DARMSTADT (CW) - Die neuen Multi-Mode-Modems der Bundespost für die Datenübertragung im Telefonnetz, insbesondere der Einschubtyp MDB 1200-03. sind ab sofort verfügbar.

Die Modems kosten nach Angaben des Fernmeldetechnischen Zentralamts der Post in Darmstadt (FTZ) 20 Mark pro Monat an Mietgebühr inklusive Service. Lieferant ist die kabelmetal electro, Hannover; in einer zweiten Ausschreibung wird jedoch noch ein weiterer Anbieter ausgewählt.

Die Leistungsmerkmale im einzelnen sind: Einfacheuropakarte als Einschubversion nach Cept-Standard, Betriebsarten 1200 Bit pro Sekunde halbduplex (V.23), 1200/75 Bit/s duplex (V.23), 75/1200 Bit/s duplex (V.23) und 300 Bit/s duplex (V.21), Betriebsart über Befehle veränderbar, integrierte automatische Wähleinrichtung (V.25 bis), Schnittstelle in CMOS/TTL-Elektrik, Stromversorgung + 5V, maximal 200 mA, Erdtastenfunktion und MFV-Wahl nachrüstbar.

Neben der neuen Einschubversion bietet die Post auch das Modem D1200S-06 als Tischgerät an sowie eine Doppeleuropakarte für den Einsatz in 19-Zoll-Gestelle. Diese beiden Geräte haben eine V.24/V.28-Schnittstelle und setzen auf der Einfacheuropakarte auf.

Besonders interessant - so das FTZ - sind die Einschubmodems für private Bildschirmtext-Systeme, für Datensammelsysteme wie Bestellwesen, Meßwerterfassung, Zählerablesung etc. sowie für die ferngesteuerte Wartung von Rechnern oder Nebenstellenanlagen.

Mit Hilfe der neuen Modems ergibt sich nach Angaben des FTZs für Hersteller auch die Möglichkeit, Endgeräte zu entwickeln, die ohne Hardwareänderung an verschiedenen Netzen beziehungsweise Diensten arbeiten können.

Ab 1987 beabsichtigt die Bundespost, auch Datennetzabschluß-Module in Einschubtechnik bereitzustellen, die eine zu den Einschubmodems funktionskompatible Schnittstelle aufweisen. Damit kann man nach Angaben des FTZ dann ein Endgerät ohne Hardwareänderung für die Datenübertragung im Telefondienst (einschließlich Bildschirmtext), im Direktrufnetz (von 1200 Bit pro Sekunde bis 9600 Bit pro Sekunde) im Datex-L- oder Datex-P-Netz einsetzen oder auch als Teletex-Endgerät verwenden, allerdings mit der Einschränkung, daß die sonstigen Zulassungsbedingungen eingehalten werden.

Darüber hinaus habe die Bundespost bereits auf der diesjährigen Hannover-Messe demonstriert, wie mit Hilfe der neuen Multi-Mode-Modems relativ einfach multifunktionale Terminals realisiert werden können: Ein Mikrocomputer, angeschlossen an einen D1200-06-Prototyp, erlaube den Zugang zum Telebox-Dienst, zu privaten Bildschirmtext-Systemen (Zentrale oder Außenstation) und die weltweite Datenübertragung mit 1200 Bit pro Sekunde nach CCITT V.23 und 300 Bit pro Sekunde nach CCITT V.21.

Informationen: FTZ, Referat T 21, Am Kavalleriesand 3, Postfach 5000, 6100 Darmstadt, Tel.: 0 61 51/83-0.