Hinweise auf Täter aus Deutschland

BKA ermittelt wegen infizierter Software auf tausenden Computern

30.12.2014
Das Bundeskriminalamt (BKA) ermittelt gegen Cyberkriminelle, die mit einer Software bis zu 11.000 Computersysteme in über 90 Staaten infiziert haben sollen. Mehr als die Hälfte der betroffenen Systeme habe sich in Deutschland befunden, sagte ein BKA-Sprecher am Dienstag in Wiesbaden.

Es gebe Hinweise auf Täter in Deutschland. Die Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt dauerten noch an, Details könnten daher nicht bekanntgegeben werden.

Experten sei es gelungen, das sogenannte Botnetz zu identifizieren und zu zerschlagen, erklärte der Sprecher. Dabei handelte es sich laut BKA um einen Zusammenschluss einer Vielzahl von Computern, die mit einer Schadsoftware infiziert wurden. E-Mail-Anhänge oder Downloads würden dazu in der Regel benutzt, sagte der Sprecher. Die Täter könnten auf diesem Weg auf die Computer zugreifen und Datendiebstahl begehen.

Die betroffenen Computerinhaber seien über ihren Provider über die Gefahren benachrichtigt worden, teilte der Sprecher mit. Weitere Informationen über den Umgang mit solchen Fällen und Hilfen für die Erstattung von Anzeigen gebe es auf den Seite des Bundeskriminalamtes und des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). (dpa/cvi)

Spam: Was ein einzelner Bot "leisten" kann
Der Versuchsaufbau
Wieviel Spam kann ein Botnetz versenden? Security-Anbieter SophosLabs ging dieser Frage nach und konfigurierte einen speziellen, mit einer Malware infizierten Honeypot, der Spamming-Befehle entgegen nahm und Spam versendete (natürlich über einen Sackgassen-Server, sodass nicht tatsächlich eine Spamwelle entstand). Die Zahlen sind erschreckend.
5,5 Millionen E-Mail-Adressen...
... wurden mithilfe eines einzigen Rechners, der mit Malware infiziert war, innerhalb von nur einer Woche gespammt.
30 Gigabyte ausgehende E-Mails...
... konnten über diesen einen Rechner in einer Woche verschickt werden. Der Wert basiert zudem laut Sophos auf einem durchschnittlichen Datendurchsatz von 400 KB pro Sekunde - weniger als die Hälfte der Upload-Bandbreite einer regulären ADSL-Verbindung. In der Realität kann die Datenmenge also noch um einiges höher ausfallen.
720.286 individuelle Spam-Nachrichten...
... konnten erstellt und versandt werden. Hier stimmten also zumindest die Ansprache des Empfängers mit seinem richtigen Namen. Abhängig davon, wo bestimmte E-Mail-Adressen abgegriffen wurden, kann zudem der Kontext der E-Mail ebenfalls noch auf die Interessen des Empfängers abgestimmt sein.
26 Prozent der Spam-Mails...
... beinhalteten eine weitere Malware - insgesamt elf verschiedene Typen von Schädlingen, die den Spam-Empfänger beglückten. Durch Öffnen einer Anlage oder Aufsuchen eines Links hätte sich diese Malware rasend schnell einnisten und weiterverbreiten können.
3771 verschiedene URL-Kurzversionen...
... kamen zum Einsatz. Gefälschte Absender, Links innerhalb der E-Mail: Wichtig ist aber immer, dass die Adressen echt aussehen, den Spam-Empfänger zum bedenkenlosen Klicken bringen und schlecht bis gar nicht nachverfolgbar sind.