Die besten Cloud-Projekte

Best in Cloud 2012

30.12.2012 von Martin Bayer
Über 30 Cloud-Projekte traten Ende Oktober zu einem spannenden Finale an. Unterstützt von einer Expertenjury, hat die COMPUTERWOCHE die zehn besten Cloud-Initiativen mit dem "Best-in-Cloud-Award 2012" ausgezeichnet.

Der diesjährige Best-in-Cloud-Award der Computerwoche erlebte am 24. und 25. Oktober in den Rheingoldhallen in Mainz sein spannendes Finale. Insgesamt wurden über 50 Cloud-Projekte eingereicht. Nach einer Vorauswahl schafften es 33 Finalisten in die Endausscheidung.

Dort waren zehn "Best-in Cloud-Awards" zu gewinnen - in den sechs Kategorien

Außerdem gab es vier Sonderpreise: Best Business Idea, Innovationspreis, Cloud Transformation Services sowie einen Publikumspreis. Für den zuletzt genannten konnten die zahlreichen Besucher für ihr favorisiertes Cloud-Projekt abstimmen.

Im Rahmen des großen Best-in-Cloud-Events hatten die Finalisten jeweils sechs Minuten Zeit, ihr Cloud-Vorhaben der Jury und dem Publikum zu präsentieren. Danach stellten sich die Projektverantwortlichen den Fragen der Jury, die dann darüber entschied, wer die begehrten Awards mit nach Hause nehmen durfte. Ihre Auszeichnungen erhielten die glücklichen Gewinner im Rahmen eines festlichen Gala-Abends am zweiten Konferenztag.

Weitere Informationen finden Sie unter www.bestincloud.de. Dort haben wir alles zu den bisherigen Wettbewerben für Sie zusammengefasst. Ein Newsletter hält Sie auf dem Laufenden - zum Wettbewerb, der aktuellen redaktionellen Berichterstattung sowie allgemein zum Thema Cloud. Hier geht es zur Anmeldung zum "Best in Cloud"-Newsletter. Natürlich werden wir Sie an dieser Stelle rechtzeitig über den kommenden "Best-in-Cloud-Award 2013" informieren.

Videos zu Best in Cloud 2012

Wer in diesem Jahr nicht vor Ort dabei sein konnte, findet im Web sämtliche Projektvorstellungen als Video-Stream unter w.idg.de/WYhVah.

Gewinner SaaS – Public Cloud: arvato systems GmbH

Mit der Cloud-Lösung "Farmpilot" zur besseren Koordination landwirtschaftlicher Fuhrparks gewinnt die Arvato Systems GmbH in der Kategorie Software as a Service, Public Cloud. Effektives Feld-Management ist in der modernen Agrarwirtschaft ein Schlüsselbegriff. Doch dafür müssen die Logistikketten von der Aussaat über das Düngen und Abernten der Felder bis hin zum Transport der Ernte und deren Einlagerung im Silo sorgfältig koordiniert werden. Die Bertelsmann-Tochter Arvato Systems GmbH hat mit Farmpilot eine Cloud-Lösung entwickelt, mit deren Hilfe landwirtschaftliche Betriebe und Fuhrunternehmer ihren Maschinenpark effizienter nutzen können. Seit dem vergangenen Jahr ist Farmpilot online.

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Das Timing muss stimmen

Die Janssen KG ist so ein landwirtschaftlicher Dienstleister, der mit Farmpilot seinen Fuhrpark koordiniert. Während beispielsweise ein Mähdrescher damit beschäftigt ist, ein Feld abzuernten, müssen zum richtigen Zeitpunkt Transporter bereitstehen, um die Ernte abzutransportieren. Diese Einsätze möglichst effizient zu steuern ist nicht einfach, gerade wenn es um viele Maschinen und große Flächen geht. Zeitlicher Druck sowie die richtige Orientierung im Gelände bereiten Probleme. Die Steuerung mittels Papierunterlagen wie Auftragszetteln und handschriftlich ergänztem Kartenmaterial ist oft ungenau und fehleranfällig.

Farmpilot ermöglicht die zentrale Koordination der Fahrzeuge aus der Cloud. Via Internet lassen sich die Aufträge anlegen. Jeder dieser Aufträge enthält die genauen Feldkoordinaten, die später den Fahrern als Navigationsgrundlage dienen. Sämtliche Fahrzeuge sind mit mobilen Terminals, beispielsweise Tablet-Rechnern, ausgestattet.

Aufträge per App bearbeiten

Über Mobilfunk sind diese Devices mit der zentralen Kommunikationsplattform in der Cloud verbunden. Außerdem meldet ein integriertes GPS die aktuelle Position der Maschinen, so dass der Disponent immer einen Überblick hat, wo sich Maschinen und Fahrzeuge befinden. Auch die Fahrer sind ständig über ihren eigenen Standort und den ihrer Kollegen informiert und finden so leichter den Weg.

Zudem bieten die mobilen Devices auch eine Farmpilot-App, mit deren Hilfe die Fahrer ihre Aufträge bearbeiten können. Kennzahlen wie Erntemenge und Kraftstoffverbrauch sowie der dokumentationspflichtige Einsatz von Spritzmitteln lassen sich damit direkt an die Zentrale übermitteln. Zuvor lagen die händisch auf Papier erfassten Daten erst später vor und mussten manuell in die IT-Systeme eingepflegt werden - potenziell eine Fehlerquelle.

Jeder Kunde hat sein Cloud-Feld

Arvato Systems betreibt seine Cloud-Lösung im eigenen Rechenzentrum. Das System ist mandantenfähig und trennt die Daten der verschiedenen Kunden strikt voneinander. Farmpilot lässt sich über jeden Standard-Browser nutzen. Darüber hinaus bietet das System Schnittstellen, um Daten mit speziellen landwirtschaftlichen Applikationen austauschen zu können.

Gewinner SaaS - Private Cloud: Plex Systems, Inc.

Der Automobilzulieferer Inteva Products hat seine IT komplett auf den Kopf gestellt und mit "Plex Online" sein Enterprise-Resource-Planning-System (ERP) in die Cloud verlagert. Die IT-Verantwortlichen beim Automobilzulieferer Inteva Products hatten sich ehrgeizige Ziele gesteckt. Innerhalb von zwölf Monaten sollte das gesamte IT-Umfeld umgestaltet und eine neue ERP-Lösung eingeführt werden. Weltweit waren 14 Standorte sowie 1200 Endanwender von der Implementierung betroffen. Gleichzeitig sollten die IT-Kosten um 50 Prozent gesenkt und das Qualitäts-Management verbessert werden. Mit einem Projektbudget von drei Millionen Dollar und der Entscheidung für die ERP-Software Plex im Betriebsmodell Software as a Service machte sich das Projektteam an die Arbeit.

Auswahl und Implementierung des neuen ERP-Systems ging Inteva in einer Phase an, während der sich das Unternehmen gerade als Spinoff von Delphi Corp. neu formierte. Eine der großen Herausforderungen der Ausgründung bestand darin, alle Standorte des neuen Unternehmens aus der Delphi-Konzern-IT mit ihrer heterogenen Applikationslandschaft in eine eigene Infrastruktur zu überführen. Gleichzeitig waren die IT-Kosten von zwei auf weniger als ein Prozent des Umsatzes zu senken.

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Mit Plex Online als ERP-Software ersetzte Inteva alle bislang genutzten Systeme, dar-unter auch SAP-Software, durch eine einheitliche Lösung für alle Standorte und alle Management-Ebenen - "from the shop floor to the top floor". Damit verfügt das Unternehmen heute über einen konsolidierten Blick auf alle Abläufe weltweit. Informatio-nen und Berichte sind firmenweit einheitlich in Echtzeit verfügbar, um operative und strategische Entscheidungen zu unterstützen. Während der Implementierung des Systems wurde zusätzlich ein Portal für das Supplier-Quality-Management integriert.

SaaS-Suite mit über 400 Modulen

Plex Online wird als Software as a Service via Internet bereitgestellt. Die Lösung beinhaltet mehr als 400 integrierte Module für die verschiedensten Abläufe in Fertigungsunternehmen. Neben den ERP-Standard- und Qualitäts-Management-Funktionen gehören auch ein Manufacturing Execution System (MES) und Customer- Relationship-Management (CRM) zum Leistungsspektrum der Software.

Die Einhaltung des vorgegebenen Zeitrahmens von maximal zwölf Monaten war von existenzieller Bedeutung für das Unternehmen in der Ausgründungsphase. Durch die Verbesserungen von Abläufen im Lager und in der Lieferkette sowie im Qualitäts-Management konnten Material- und Prozesskosten gespart sowie die Qualität verbessert werden. Darüber hinaus ließen sich auch die IT-Ausgaben wie im Vorfeld geplant senken.

Gewinner SaaS - Hybrid Cloud: EURO-LOG AG

Die Euro-Log AG hat mit "One Track" eine Cloud-Lösung entwickelt, die es dem Distributor Tech Data erlaubt, seine Kunden aus dem Handel besser zu bedienen. Die Verantwortlichen von Tech Data sind angetreten, das eigene E-Business-Geschäft zu optimieren sowie Kundenorientierung und -zufriedenheit zu verbessern. Mit der Cloud-basierten "Track & Trace"-Lösung One Track bietet Tech Data seinen Fachhändlern mehr Transparenz bei der Verfolgung von Aufträgen und Sendungen. Zuvor mussten sich Händler, die sich über den Status von Bestellungen und Sendungen informieren wollten, zunächst im Tech-Data-System "TD InTouch" in der Cloud anmelden.

Dort galt es, die relevanten Sendungsnummern zu suchen, um dann auf die Web-Seiten der Paketdienstleister in der Cloud zu wechseln. Erst dort waren dann die Informationen über den Status zu erhalten. Alternativ dazu war auch der Customer-Support von Tech Data bei diesen Kundenabfragen gefordert.

Aufträge in Echtzeit verfolgen

Ab dem Zeitpunkt der Warenübergabe aus dem Tech-Data-Logistikzentrum können die Händler über One Track nun den Verbleib der Ware über die Auftragsverfolgung in TD InTouch in Echtzeit mitverfolgen. Dazu gehören unter anderem die Übergabe an den Logistikdienstleister, der Eingang in die Auslieferniederlassung des Spediteurs ebenso wie der Zeitpunkt der Zustellung an den Vertriebspartner beziehungsweise an dessen Endkunden. Alle Informationen lassen sich rund um die Uhr innerhalb weniger Sekunden abrufen.

One Track beinhaltet eine Agententechnik, mit deren Hilfe sich Informationen von bereits bestehenden Cloud-Services verschiedener Logistikdienstleister einsammeln lassen. Die entsprechenden Daten, ob aus der Public Cloud oder einer Private Cloud, werden schnell integriert und harmonisiert. Das führt zu einem einheitlichen Logistikprozess. Sämtliche Statusdaten werden in einen Tech-Data-Kundenstatus übersetzt. Somit besteht für den Kunden an zentraler Stelle in der Cloud immer eine einheitliche Sprache, egal welcher Logistikdienstleister die Ware transportiert.

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Weniger Fragen - weniger Arbeit

Im Integrationsportal lassen sich nutzerindividuelle Sichten für Kunden, Partner und Mitarbeiter auf die verschiedenen Informationsquellen flexibel bereitstellen. Darüber hinaus erhalten die Anwender mit einem einzigen Login und einer einheitlichen Oberfläche Zugang zu den Anwendungen. Die dafür notwendigen Rollen und Rechte lassen sich im Stammdaten-Modul festlegen.

Mit One Track ließen sich verschiedene Einsparungen erzielen: So musste der eigene Customer-Support weniger Standardanfragen bearbeiten, da sich die Kunden nun besser selbst informieren konnten. Insgesamt reduzierten sich die Kundennachfragen um 80 Prozent. Für die Fachhändler sank der Rechercheaufwand. Informationen liegen für sie nun in Echtzeit vor. Das führte insgesamt auch zu einer höheren Kundenzufriedenheit.

Gewinner IaaS - Public Cloud: ProfitBricks

Die IBN Distribution GmbH hat im Rahmen von "IBN.Cloud managed Services hosted by ProfitBricks" ein virtuelles Rechenzentrum für die Erweiterung des eigenen SaaS-Angebots aufgebaut. Die IBN Distribution GmbH bietet Cloud-Lösungen in den Bereichen Endpoint- und Mobility-Management sowie Business Intelligence an. Über ein SaaS-Angebot können Kunden via Self-Service-Portal die Zertifikate für ihre mobilen Endgeräte selbst verwalten. Dafür suchte IBN nach einem neuen Hoster, da die bisher genutzten Lösungen entweder zu träge oder zu unflexibel waren. Bei der Recherche stieß IBN auf ProfitBricks und legte mit dem Browser-basierten Data Center Designer (DCD) ein virtuelles Rechenzentrum an. Die Server-Umgebung ließ sich dabei einfach strukturieren und konfigurieren.

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Minutengenaue Abrechnung

Zu Beginn des Projekts wurden die Software-Demo-Umgebung für den eigenen Vertrieb und die Warenwirtschaft in ein virtuelles Rechenzentrum von ProfitBricks überführt. Die Anforderungen dabei: Sowohl Vertriebsmitarbeiter der IBN als auch Reseller mussten Kundendemos binnen weniger Minuten starten können. Allerdings werden die notwendigen Umgebungen nur kurzfristig betrieben. Daher profitiert IBN vom minutengenauen Abrechnungsmodus von ProfitBricks sowie der hohen Provisionierungsgeschwindigkeit.

Seit Juli 2012 stellt IBN seinen Resellern das Angebot "System Management as a Service" im Produktivbetrieb zur Verfügung. Die Anforderungen an die einzelnen Server der Kunden sind dabei sehr unterschiedlich, da sowohl die Zahl der vom Kunden verwalteten Endpoints als auch die Art der Nutzung variieren. Durch vertikale Skalierung und granulare Parametersteuerung werden die Leistungen des Kunden- oder Reseller-Servers zwischen einem und 64 CPU-Kernen und die RAM-Zuweisung dynamisch zwischen 0,25 und 256 Gigabyte angepasst.

Turbo kurzfristig dazuschalten

Alle Komponenten - Server, Storage- Systeme, Loadbalancer, Firewalls und die dazugehörige Vernetzung - des virtuellen Rechenzentrums lassen sich per Drag and Drop "installieren". Die Arbeit mit umständlichen Tabellen entfällt. Von großer Bedeutung für IBN war auch, dass ProfitBricks sein Rechenzentrum in Deutschland betreibt und damit die deutschen datenschutzrechtlichen Bestimmungen erfüllt, auf die Kunden größten Wert legen.

IBN kann Prozessorleistung, RAM und Festplattenplatz nach dem aktuellen Bedarf konfigurieren. Bei Lastspitzen und Performance-Tests lassen sich auch einzelne Komponenten wie der Arbeitsspeicher kurzfristig oder dauerhaft größer dimensionieren und so je nach Anwendung die optimale Umgebung schaffen. So können neue Kapazitäten nicht nur schnell, sondern auch effizient bereitgestellt werden.

Durch die vereinfachte Administration der Infrastruktur und den Support von ProfitBricks rund um die Uhr - auch an Wochenenden und Feiertagen - werden IT-Kapazitäten frei, die für das Kerngeschäft genutzt werden können. Das gilt auch für die Themen Sicherheit und Datenschutz. Mit der Infrastruktur stellt ProfitBricks gleichzeitig die hierfür erforderlichen Ressourcen bereit. Darüber hinaus profitieren IBN und seine Kunden sowie deren Kunden von der schnellen Anbindung des virtuellen Rechenzentrums. Insbesondere bei der Arbeit mit mobilen Clients sind hohe Bandbreiten ein wichtiger Leistungsvorteil der Cloud gegenüber dem hauseigenen Rechenzentrum von IBN.

Gewinner IaaS - Private Cloud: fluid Operations AG

Mit dem "eCloudManager" erhalten Cloud-Provider wie die PfalzKom ein Steuer-Cockpit, mit dessen Hilfe sie ihre IT-Komponenten innerhalb von Cloud-Infrastrukturen effizient verwalten können.

Der eCloudManager erlaubt es, den gesamten Infrastruktur-Stack wie auch virtuelle Maschinen und Anwendungen zu erfassen und zu steuern. Im Projekt mit der PfalzKom, die ihren Kunden in eigenen Rechenzentren Private-Cloud-Umgebungen anbietet, können Cloud-Anwender über ein Self-Service-Portal derzeit Storage as a Service (STaaS) bestellen und konfigurieren. Geplant ist, das Angebot künftig auf andere Infrastrukturkomponenten auszuweiten.

Cloud-Benutzer können verschiedene Storage-Typen bestellen, beispielsweise auf Basis des Network File System (NFS) oder des Common Internet File System (CIFS). Diese Ressourcen stellt dann der Provider automatisiert bereit. Neben Speicher lassen sich über das Portal auch virtuelle Maschinen beziehungsweise ganze Infrastrukturlandschaften anbieten. In einer nächsten Ausbaustufe ist ein Landscape-as-a-Service-Angebot (LaaS) geplant.

Der eCloudManager baut auf einer In-Memory-NoSQL-Datenbank auf und integriert interne wie externe Ressourcen mit Hilfe von sogenannten Data-Providern. So können Kunden heterogene Informationsquellen miteinander verknüpfen und damit einen besseren Überblick über ihre komplette IT-Infrastruktur erhalten - von den Speichersystemen über Infrastruktur und Netzwerke bis hin zu den Anwendungen.

Auch Ressourcen wie externe CRM- und Ticketing-Systeme sowie Projekt- und Produktkataloge lassen sich integrieren. Dadurch können Rechenzentrumsressourcen besser verwaltet sowie ihre Leistung und Verfügbarkeit effizienter gesteuert und überwacht werden. Für die Sicherheit ist das gesamte System mandantenfähig ausgelegt. Außerdem unterstützt der eCloudManager mehrere Rollenkonzepte und erlaubt Administratoren festzulegen, welcher Nutzer auf welche Ressourcen zugreifen und welche Aktionen er ausführen darf.

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Kunden der PfalzKom können mit dem eCloudManager ihre Private-Cloud-Umgebungen flexibel mit Storage und Rechenkapazitäten ergänzen - eine abgeschottete Public Cloud in der Private Cloud. Damit bleibt die Sicherheit der Private-Cloud-Strukturen gewährleistet, wird aber ergänzt durch die Flexibilität einer Public Cloud. Zudem erhalten Anwender einen einheitlichen Überblick über ihre Cloud.

Gewinner PaaS: Fabasoft

Gemeinsam mit der SSC Services GmbH hat Fabasoft eine Cloud-App entwickelt, mit der Anwender das komplexe Zertifikate-Management in der Automobilbranche in den Griff bekommen. Die Fabasoft Folio Cloud zielt in dem gemeinsamen Projekt mit der SSC Services GmbH darauf ab, die firmenübergreifende Zusammenarbeit verschiedener Reifenhersteller zu unterstützen. Interne IT-Lösungen von Automobilherstellern sind für die Open Collaboration mit Partnern nur schwer nutzbar, weil externe Zugriffe Sicherheitsrisiken für die hauseigene IT-Infrastruktur darstellen. Datentransfer über E-Mail, FTP oder Memory-Stick hingegen ist unsicher, mühsam und kann gegen Compliance-Anforderungen verstoßen. Gesucht war daher eine offene, aber dennoch sichere Plattform für die internationale B2B-Zusammenarbeit.

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Streng vertraulich

Fabasoft und SSC entwickelten dafür eine Business-Anwendung, die allen Automobilunternehmen und Reifenherstellern weltweit über die Cloud zur Verfügung steht. Damit lässt sich das Management von Reifenzertifikaten sowie die Bestätigung und Freigabe der Zertifikate über einen formalen Geschäftsprozess abwickeln. Eine zusätzliche Vorgabe lautete, dass die Zusammenarbeit streng vertraulich abläuft und die Reifenhersteller nichts über die Lieferantenbeziehungen der Automobilunternehmen erfahren - und umgekehrt.

Für die Kooperation mit den Automobilunternehmen erstellen die Reifenhersteller gesonderte "Teamrooms" zur internationalen Zusammenarbeit. Diese enthalten nur jene Zertifikate, die der Reifenhersteller mit den Automobilherstellern teilen will. Damit ist sichergestellt, dass jedes Automobilunternehmen in der Cloud nur die eigenen Zertifikate sehen und bearbeiten kann. Der Reifenhersteller legt fest, wer Zugriff erhält und wie weitreichend diese Rechte (Leserechte, Bearbeitungsrechte, alle Rechte) sind.

Basis dieser Lösung ist die "Folio Cloud" von Fabasoft, eine europäische Business Cloud für die sichere Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern im Internet. Zur Identifizierung der Beteiligten bietet Folio Cloud den Zugang mit "Digital ID", der staatlich geprüften Identität. In Österreich erfolgt dies über die Bürgerkarte mit Handy-Signatur, in Deutschland über den neuen digitalen Personalausweis. Nachvollziehbarkeit und Transparenz der Zusammenarbeit sollen mit Versionierung, Auditing und klar definierten Workflows sichergestellt werden.

Eine große Herausforderung bestand in den branchentypischen hohen Anforderungen an Sicherheit und Compliance. Die zertifizierten Maßnahmen beginnen mit der Verschlüsselung des Datenverkehrs per HTTPS. Der Cloud-Zugang ist geschützt durch Zwei-Faktor-Authentifizierung, Client-Zertifikate und durch die Digital ID,

Fabasoft Folio Cloud ist eine europäische Business Cloud: Die Geschäftsunterlagen in den Teamrooms liegen physisch nur in Rechenzentren in Zentraleuropa. Damit gelten europäische Ansprüche an Sicherheit, Zuverlässigkeit und Datenschutz. Die Cloud-Daten werden in zwei gespiegelten Rechenzentren permanent synchron gehalten, so dass ein dynamischer Wechsel (Failover) jederzeit möglich ist. Zudem wird laufend ein Backup der Daten in einem dritten Rechenzentrum vorgehalten.

Best in Cloud 2012 - Sonderpreise

Best Business Idea: Seeburger AG

Mit den "WiM Cloud Services" hat Seeburger ein Servicepaket geschnürt, mit dessen Hilfe Unternehmen aus der Energiewirtschaft die neuen gesetzlichen Vorgaben der Bundesnetzagentur einhalten können, ohne selbst hohe Investitionsrisiken eingehen zu müssen. Gerade kleinere Verteilnetzbetreiber wie zum Beispiel Stadtwerke und Verbandsgemeindewerke sowie Messstellendienstleister und Messstellenbetreiber müssten ihre Infrastruktur ausbauen, um die WiM-Prozesse (WiM steht für Wechselprozesse im Messwesen) elektronisch zu unterstützen.

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Für diese Unternehmen bietet Seeburger seine "WiM Cloud Services" an. Damit lassen sich sämtliche Prozesse für die drei Marktrollen Verteilnetzbetreiber, Messstellendienstleister und Messstellenbetreiber abdecken. Inbegriffen ist die regelmäßige Anpassung der WiM-Prozesse an die sich in einem Sechs-Monats-Rhythmus ändernden gesetzlichen Anforderungen. Die Services sind monatlich kündbar. Mit Pay-per-Use bezahlen die Kunden einen monatlichen Nutzungspreis auf Basis anfallender Transaktionen.

Innovationspreis: OnePhone Deutschland GmbH

Beim Medizintechnik-Anbieter Medica ist das Mobiltelefon ein kommunikatives Universalwerkzeug: Festnetz, Mobilfunk und alle Funktionen einer TK-Anlage sind in einem mobilen Endgerät vereint. Jeder Mitarbeiter verfügt mit dem Handy über sämtliche Funktionen eines Nebenstellenapparats – im Büro und unterwegs. Möglich wird diese Lösung durch ein Cloud-Angebot von OnePhone. Die TK-Infrastruktur besteht nicht länger aus der physischen Telefonanlage, sondern ist netzbasiert und wird von einem zentralen Rechenzentrum aus zur Verfügung gestellt und betreut.

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Jeder Mitarbeiter erhält eine SIM-Karte mit eigener Durchwahl, Festnetz- und Mobilfunkrufnummer. Damit ist er standortunabhängig unter allen Rufnummern auf einem einzigen Telefon erreichbar. Moderne Nebenstellenfunktionen wie Sammelanschlüsse und Rufweiterleitung können von den Mitarbeitern auch unterwegs genutzt werden. Um die Erreichbarkeit auf dem Firmengelände zu verbessern, wurde ein kundeneigenes Mobilfunknetz errichtet.

Publikumspreis: SSP EUROPE GmbH in Zusammenarbeit mit Fujitsu Technology Solutions GmbH

Mit dem „Secure Data Space“ von SSP Europe hat Meillerghp einen einfachen und schnellen Datenaustausch über verschiedene Dienste und Endgeräte realisiert. Das Anwenderunternehmen aus dem Dialog- und Direkt-Marketing ist darauf angewiesen, sicher mit Kunden und Partnern zu kommunizieren, gemeinsam an Projekten zu arbeiten und eine Vielzahl an Daten jeglicher Größe auszutauschen. Zwar stehen viele, teils kostenlose Lösungen im Internet zur Verfügung, doch bringen diese meist Einschränkungen hinsichtlich des Funktionsumfangs und der Dateigrößen mit sich.

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Hinzu kommen oft Probleme mit der IT-Compliance. Der Secure Data Space, der auf Infrastruktur in Hochsicherheits-Rechenzentren von Fujitsu basiert, bot Meillerghp dagegen eine eigene abgeschottete Daten- und Raumstruktur in der Cloud. Diese „Dropbox für Unternehmen“ lässt sich nach eigenen CI-Vorgaben anpassen und erlaubt, gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Eine granulare Benutzerverwaltung ermöglicht es, zentral Daten für bestimmte Nutzergruppen bereitzustellen.

Cloud Transformation Services: 7Business Consulting AG

Cloud Computing in einem Unternehmen wie der Daimler AG einzuführen verlangt eine klare Methodik. Der „/7BC/ TURBO“ bietet eine Alternative zu komplizierten und aufwendigen Prozess- und IT-Management-Ansätzen. Die Lösung definiert den Weg von der Prozessorientierung über standardisierte Applikationen zu Serviceorientierten Lösungen und der Cloud. So lassen sich ein Enterprise Process Model, eine Application Landscape und ein Domain Model in Wochen statt in Jahren umsetzen.

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Das Toolset /7BC/ TURBO beinhaltet vier Verfahren und Werkzeuge: „Due Diligence Process Management“, „Enterprise Architecture Management“, „Service Oriented Architecture“ und „Multi Project Management“. Die Lösung unterstützt die gesamte Projektplanung und -steuerung inklusive Methodendefinition, Rahmenbedingungen, Projektplan, Projektteam und Ressourcenbedarf. Die Software und die Verfahren sind skalierbar für Unternehmensgrößen von 500 bis 100.000 Mitarbeiter beziehungsweise 50 bis 10.000 Applikationen. (mhr)