Mobilcom steht eine Übernahme durch den Anbieter Drillisch bevor. Dies geht aus diesem Bereich im Handelsblatt hervor, wonach Banken dem hessischen Unternehmen einen "größeren Kreditrahmen einräumen", um ein entsprechendes Angebot zu unterbreiten. Erst vor Kurzem hatte sich Drillisch mit knapp zehn Prozent an Mobilcom beteiligt, der Wert des Aktienpakets beläuft sich auf etwa 100 Millionen Euro und wurde zum Großteil durch Fremdkapitel bezahlt.
Während sich Drillisch-Vorstandssprecher Paschalis Choulidis nicht äußern wollte, liegen die Vorteile auf der Hand: Der Anbieter könnte seinen Kundenstamm schlagartig auf sieben Millionen Teilnehmer ausbauen und hinter debitel zum zweitgrößten Provider Deutschlands aufsteigen. Aus Finanzkreisen heißt es, dass der Kauf durchaus machbar wäre. Nach der Übernahme könnte der Kaufpreis auf eine halbe Milliarde Euro reduziert werden, wenn sich Drillisch im Anschluss von der Mobilcom-Tochter Freenet trennt, welche an der Börse mit 1,2 Milliarden Euro bewertet wird.
"Es ist nicht ausgeschlossen, dass Drillisch an der Spitze einer Gruppe von Investoren steht, um Mobilcom zu zerschlagen", meint Frank Rothauge, Analyst bei der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim. Allerdings ist fraglich, ob sich der Großaktionär Texas Pacific Group von seinen 28,8 Prozent an Mobilcom trennen möchte, derzeit hat TPG "keine Absicht, seine Anteile zu verkaufen", räumte ein Sprecher ein. Auch ein Mobilcom-Sprecher "geht nicht davon aus, dass uns das Unternehmen übernimmt". Bekanntlich freuen sich Anleger über solche Gerüchte; der Kurs von Mobilcom lag heute um 11.24 Uhr bei 19,13 Euro (plus 4,48 Prozent).