Berater – viele Wege führen zum Job

01.01.2008 von Simone Wamsteker
Welche Qualifikationen sind in der Beraterszene gefragt? Und wie sieht der Alltag eines IT-Beraters aus? Wir haben drei Consultants gefragt.

Es gibt ihn nicht, den einen Beraterlebenslauf. Jeder Werdegang ist genau so individuell wie die dazugehörige Person. Neben fachlichem Wissen sind soziale Schlüsselqualifikationen wie Technikbegeisterung, Belastbarkeit und gutes Kommunikationsvermögen immer gefragt. Berater, die bei Accenture arbeiten, stellen sich vor:

Christian Kreis: Vier Jahre im Labor waren genug

Christian Kreis: Der Physiker half einem Energieversorger in Südafrika, SAP einzuführen.
Foto: Accenture

"Eigentlich bin ich Physiker. Nach Schule und Studium in Kiel habe ich meine Doktorarbeit über die elektronische Struktur von hauchdünnen Halbleiterkristallen geschrieben. Danach hatte ich allerdings genug von der Forschung. Nach vier Jahren im Labor wollte ich einfach eine neue Herausforderung, und weil mir die Beraterbranche in Praktika während des Studiums gefallen hatte, habe ich mich bei Accenture beworben.

Seit fünf Jahren helfe ich nationalen und internationalen Unternehmen dabei, dauerhaft erfolgreicher zu werden. Als Manager im Bereich Financial Services unterstütze ich vor allem weltweit Projekte von Versicherungen, die eine Software von SAP für das Schaden-Management einführen. Highlights für mich waren meine internationalen Einsätze: In Südafrika half mein Team einem großen Energieversorger, die IT zu modernisieren und SAP-Software einzuführen. Auch in Wales habe ich schon gearbeitet. Dort haben wir das Geschäftsmodell eines großen britischen Versicherers verbessert, damit dieser Schäden effizienter bearbeiten kann. Wir waren ein großes internationales Team vor Ort, das auch eng mit unserem Entwicklungscenter in Bangalore zusammengearbeitet hat."

Vanessa Kämpf: Teamgeist während und nach der Arbeit

Vanessa Kämpf unterstützt als Management-Beraterin die Zusammenschlüssen von Firmen.
Foto: Accenture

"Ich habe International Business Administration studiert und im Ausland meinen MBA gemacht. Seit fast drei Jahren arbeite ich im Accenture-Büro in Kronberg bei Frankfurt. In meiner Arbeit als Management-Beraterin geht es meist darum, Zusammenschlüsse von Unternehmen zu unterstützen, damit bisher getrennte Firmen in Zukunft als neue Einheit effektiv zusammenarbeiten können.

In meinem Alltag habe ich habe vor allem mit Kunden in der Konsumgüterindustrie sowie in der Pharmabranche zu tun, die in Deutschland und in der ganzen Welt operieren. Dadurch lerne ich ständig Neues. Toll finde ich den Zusammenhalt im Team, besonders bei Projekten im Ausland. Nach getaner Arbeit haben wir bei Unternehmungen schon häufig gemeinsam die Besonderheiten anderer Kulturen entdeckt."

Ulrich Besel: Erst die Praxis, dann die Theorie

Ulrich Besel wurde dank seiner praktischen Vorkenntnisse schon nach einem Jahr befördert.
Foto: Accenture

"Nach dem Abi wollte ich erstmal etwas Praktisches machen. Ich lernte Kommunikationselektroniker und arbeitete anschließend drei Jahre in der IT-Abteilung einer Bank. Dann kam der Punkt, an dem ich merkte, dass ich etwas Neues wollte. Also entschied ich mich für ein Studium der Informatik mit Vertiefung Wirtschaft an der FH München. Ein Freund berichtete mir vom Beruf des Beraters. Das klang interessant, deshalb bewarb ich mich nach dem Abschluss bei Accenture.

Wegen meiner Vorkenntnisse wurde ich schon nach einem Jahr befördert, und leitete eigene Teams. Seit drei Jahren berate ich Kunden der Finanzbranche. Da die Teams wie die Prokekte wechseln, bleibt meine Tätigkeit sehr abwechslungsreich. Ich bin recht viel unterwegs, und das Umfeld ist herausfordernd. Neben dem Fachwissen sind auch soziale Fähigkeiten gefragt, und man muss flexibel sein." (am)