Telekom-Knigge fürs Web

Benehmen im Web. 2.0

05.07.2011 von Johannes Klostermeier
Anzeige  Bereits zum zweiten Mal hat die Deutsche Telekom einen Knigge für das World Wide Web und für Social Media veröffentlicht. Der vielleicht nicht ganz ernst gemeinte Ratgeber wurde vom Team des Creation Centers der Telekom Laboratories und der Netzgemeinde entwickelt.

101 digitale Empfehlungen wurden in einem Büchlein zusammengetragen, noch mehr davon stehen im Netz auf der Seite http://eetiquette.de

„Früher war alles einfacher", meinen die Autoren, als der Knigge noch die Benimmregeln vorgab. Heute hingegen gibt es Fragen wie „Ist es ok, wenn ich eine „Kontaktanfrage" auf Facebook ignoriere?", „Bin ich unhöflich, wenn ich im Restaurant mein Handy auf den Tisch lege?" oder „ Wie lange darf ich im Café das kostenlose Wi-Fi nutzen, ohne etwas zu bestellen?".

Höflich bleiben. Am Handy und im Web gelten andere und doch die gleichen Regeln wie offline.
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Rat in all diesen und Fragen der „Höflichkeit 2.0" versucht jetzt das das Team des Creation Centers der Telekom Laboratories zu geben. Eine mehrmonatige Recherche ging den wichtigsten 101 Leitlinien voraus, heißt es bei der Deutschen Telekom. Workshops wurden abhalten, Experten befragt und internationale Gäste eingeladen.

Neben den T-Labs haben der Telekom auch Gesche Joost, Professorin für Interaction Design an der UdK Berlin, Masterstudierende des Royal College of Art in London und die Deutsche Knigge Gesellschaft bei der Herstellung der Benimmregeln geholfen.

Einige der Leitsätze seien hier genannt:

„Nur R2D2 darf eine Beziehung digital beenden.
„Stelle nur Bilder ins Netz, die Deine Mutter freigeben würde."
„Überschätze nie Deine digitalen Freunde. Über ein soziales Netzwerk befreundet zu sein heißt nicht, Freunde im realen Leben zu sein."
„Google Deine Verabredung nicht vor dem ersten Rendezvous – lass Dich wenigstens ein paar Tage lang verzaubern."
„Mit einem kurzen Telefonanruf lässt sich eine endlose Kette frustrierender E-Mails umgehen."

eEtiquette gilt auch für SMS, Telefon, Social Media, Blogs und Chats

Die Empfehlungen für den knigge-bewussten digitalen Bewohner beschränken sich aber nicht nur auf E-Mails, die tagelang unbeantwortet bleiben und auf Handy-Telefonierer, die in Bussen und Zügen telefonieren, als seien sie alleine auf der Welt. Die „eEtiquette" gilt auch für SMS, Telefon, Soziale Netzwerke, Videokonferenzen, Blogs und Chats.

Auf der eigens eingerichteten Webseite stehen die neuen Knigge-Grundsätze, hier gibt auch Kommentar- und Bewertungstools, die zu Diskussionen anregen sollen. Und für die Freunde der „Holzindustrie" ist die eEtiquette nicht nur als Poster sondern sogar für 7,95 Euro als gedrucktes Buch erhältlich.

Für ältere Nutzer gibt es auch Stickvorlagen. Aber, Achtung: „Zusätzlich benötigt man hier noch gewöhnlichen Stickstoff, Sticknadeln sowie Stickgarn", heißt es auf der Website.