Synology auf dem Systemhauskongress

Bedeutung der Cloud nach PRISM

15.07.2013 von Regina Böckle
Nach den aktuellen Vorfällen zum Abhörskandal wird das Thema "Cloud" kontrovers diskutiert. Der Systemhauskongress am 28. und 29. August greift dieses Thema auf. So wird Synology verschiedene Lösungsszenarien für sichere Hybride und Private Clouds für SMBs vorstellen.
Dennis Schellhase, Product Manager bei Synology
Foto: Synology

Nach den aktuellen Vorfällen zum Abhörskandal wird das Thema "Cloud" kontrovers diskutiert. Der Systemhauskongress am 28. und 29. August in Düsseldorf greift dieses Thema auf: So befasst sich unter anderem die Keynote von Dennis Schellhase, Product Manager bei Synology, mit dem Thema der unterschiedlichen Cloud-Ansätze.
Dabei wird er Resellern und Systemhäusern unterschiedliche Lösungsszenarien für sichere Hybride und Private Clouds für den Einsatz in kleinen und mittelständischen Unternehmen aufzeigen. Im Mittelpunkt steht der erfolgreiche Einsatz von NAS-Servern zur Umsetzung von Cloud-Konzepten.
"Daten sind das wichtigste Gut eines Unternehmens. Betriebs- und Internetspionage sind nach Tempora & PRISM in aller Munde", erklärt Synology-Manager Schellhase. Wie Vertriebspartner ihre Kunden mithilfe geeigneter Cloud-Lösungen davor schützen können, wird er in seinem Vortrag anhand konkreter Beispiele darstellen.

Verdienstmöglichkeiten für Partner

Reseller, die NAS-Server zur Umsetzung von Cloud-Modellen einsetzen, eröffnen sich zahlreiche Geschäfts-Chancen, beispielsweise durch die Bereitstellung der privaten Cloud beim Kunden mithilfe von NAS-Servern oder durch den Aufbau einer hausinternen Private-Cloud-Infrastruktur. Zudem kann der Partner mit eigenen Angeboten den privaten Cloud-Ansatz um hybride Elemente erweitern und standortdifferenzierten Cloud-Storage vermieten.
Damit einher gehen ergänzende Dienstleistungen, die vom Partner erbracht werden können: Von der Konzeption bis zur Einführung und Schulung, sowie anschließende Wartung und Mietoptionen.

Einsatz-Beispiel: Mit NAS-Server-Lösungen Dropbox ablösen

In vielen Unternehmen, in denen bislang die Dropbox sehr beliebt war, sind durch die neuen Datenschutzrichtlinien alternative Lösungen gefragt. Vor allem im Education und öffentlichen Sektor spielt diese Richtlinien eine entscheidende Rolle, da hier keine Server außerhalb der EU verwendet werden dürfen. "Wie man anhand aktueller Beispiele sieht, mit Recht", sagt Schellhase. Ein großes Thema sind die neuen Datenschutzrichtlinien aber auch für äußerst datensensitive Unternehmen, beispielsweise im Gesundheitswesen, bei Versicherungen oder Banken.

Deshalb eignen sich hier die Themen Datensicherheit und effiziente Datenhaltung mit maximaler Produktivität als Ansatzpunkte für das Vertriebsgespräch. Auch in Unternehmen und Unternehmensbereichen, in denen Mitarbeiter häufig unterwegs sind und mehrere Endgeräte verwenden, ist eine Demonstration der Vorteile einer NAS-Server-basierten hybriden oder privaten Cloud-Lösung ein hilfreiches Vertriebsinstrument.

Referenzprojekt TU Ilmeneau

In seinem Vortrag wird Dennis Schellhase am Beispiel der Technischen Universität (TU) Ilmenau ein Referenzprojekt genauer vorstellen: Die Fakultät für Informatik und Automatisierung mit ihren verschiedenen Fachbereichen ist in einen Neubau, den Zusebau, gezogen. Alle Fachbereiche wurden hier mit Synology RackStations ausgestattet, die sie für ihre individuellen Einsatzszenarien nutzen können. Viele Bereiche setzen beispielsweise die Synology-NAS-Systeme als privaten Cloud-Storage ein.

Die Skepsis wächst, trotz guter Erfahrungen
Obwohl die meisten Nutzer mit Cloud-Lösungen zufrieden waren - mehr als drei Viertel aller Nutzer gab dies an -, wächst die Skepsis vor allem gegenüber der Public Cloud. Nur ein Prozent mehr als 2011 konnte positive Erfahrungen sammeln, während die Zahl der Skeptiker stieg. 19 Prozent der Befragten gaben an, der Wolke eher negativ gegenüber zu stehen, im Vorjahr waren es noch 16 Prozent. Auch die Zahl derjenigen, die "eher positiv" eingestellt waren, schrumpfte. Dies betrifft nicht nur Public-Cloud-Lösungen, wie die Studie ergab, ...
Deutsche Unternehmen immer vorsichtiger
... sondern auch die generelle Einstellung der Unternehmen gegenüber der Wolke. Auch hier gilt: Mehr Firmen sind aufgeschlossen und interessiert, aber ebenso viele sind kritisch eingestellt. Dass es immer weniger Unentschiedene gibt, schreiben die Analysten von KPMG der Tatsache zu, dass das Thema generell mehr an Reife gewonnen hat.
Diese Branchen nutzen die Private Cloud am meisten
Der ITK-Sektor ist wieder mal der Vorreiter: Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Unternehmen aus diesem Bereich nutzt schon die Private Cloud. Aber auch die Chemie- und Pharmabranche, sowie Verkehr und Logistik zeigen sich dem Trend gegenüber aufgeschlossen. Vorsichtig und Investitions-scheu zeigten sich dagegen die Maschinen- und Anlagebauer, sowie der Groß- und Einzelhandel. "Bei diesen Branchen ist auch der Anteil der Cloud-Skeptiker/-Unentschlossenen hoch", heißt es in der Studie.
Anteil der Private Cloud am IT-Budget wird weiter wachsen
Noch macht die Private Cloud nur einen geringen Anteil am IT-Budget aus. Fast jedes zehnte Unternehmen investiert heute gar nicht in die Private Cloud - dieser Anteil wird aber in zwei Jahren auf drei Prozent gesunken sein. In fast jedem dritten Unternehmen (32 Prozent) werden nur ein bis zehn Prozent für die Private Cloud aufgewendet. Eine große Investition mit mehr als 50 Prozent des Etats - daran glauben immerhin noch 18 Prozent der Befragten. Im Schnitt, so das Ergebnis der Studie, würde knapp ein Viertel (24 Prozent) des IT-Budgets für die Private Cloud ausgegeben. 2011 waren es nur 19 Prozent. Die Tendenz zur mehr Investition zeichnet sich deutlich ab: In zwei Jahren werde dies, so glauben viele Unternehmen, auf 34 Prozent steigen. Die Private Cloud mag zwar angekommen sein, ...
Unternehmen fürchten den Datenverlust
... für die Public Cloud gilt das aber nur bedingt. Als größte Herausforderung für Public-Cloud-Anbieter hat sich, wie in vergangenen Jahren auch, der Datenschutz erwiesen. Insgesamt 73 Prozent der Befragten gaben an, mehr oder weniger ausgeprägt Datenverlust zu fürchten. Und sogar 75 Prozent bemängelten, dass sich unterschiedliche Public-Cloud-Lösungen nicht miteinander vertrügen und dass sie oft nicht mit inhouse Anwendungen kompatibel seien. Auch die unklare Rechtslage und die Angst davor, IT-Know-How zu verlieren, sind Hinderungsgründe. Die Bedenken schlagen sich auch in den Nutzerzahlen wieder:
Vor allem größere Unternehmen nutzen die Cloud
Zwar nutzen doppelt so viele Unternehmen Public-Cloud wie noch im Vorjahr, so ein Ergebnis der Studie, aber der Mittelstand setzt noch nicht auf die Public-Cloud. Vor allem große Unternehmen mit mehr als 2000 Mitarbeitern nutzen sie: Hier ist jede fünfte Firma zu finden. Bei kleineren Unternehmen mit weniger als 100 Angestellten sind es nur fünf Prozent. Hier ist der Anteil gleich geblieben.
Software as a Service liegt bei Nutzung vorn
Wenn Unternehmen in der Public Cloud aktiv sind, setzen sie vor allem auf Software as a Service (SaaS): Schon 17 Prozent nutzen sie bereits, fast eben so viele planen sie. Allerdings hat SaaS an Boden verloren: 2011 gaben noch 25 Prozent an, dies zu nutzen. Infrastructure as a Service (IaaS) und Platform as a Service (PaaS) liegen knapp dahinter. Business Process as a Service (BPaaS) hat deutlich zugenommen: 2011 nutzten nur ein Prozent der Befragten BPaaS, nun sind es immerhin elf Prozent. Ein Trend lässt sich hier noch nicht festmachen. Inwieweit Software as a Service in Zukunft eine Rolle spielen wird, lässt sich noch nicht sagen.
Gewisse Sättigung erreicht
Zwar glauben viele Unternehmen, dass die Aufwendungen für Cloud-Lösungen zunehmen werden. Aber es sieht so aus, als wäre eine gewisse Sättigung erreicht. Weniger als noch 2011 wollen Unternehmen viel Geld in die Hand nehmen und wenn, dann auch eher für Private-Cloud-Lösungen. Aber wenigstens sind sich alle einig: Dass die Ausgaben sinken, davon geht fast keiner aus.

Der Keynote-Sprecher Dennis Schellhase zählt bei Synology Deutschland zu den Mitarbeitern der ersten Stunde. Sei April 2011 war er federführend am Aufbau des Unternehmens und der Marke im deutschsprachigen Raum beteiligt. Seit Mitte 2012 setzt er sich zudem intensiv für die engere Zusammenarbeit mit den Vertriebspartnern ein.

Weitere Informationen zum Systemhauskongress, zur Agenda und zu den Anmeldemöglichkeiten finden Sie unter: www.channelpartner.de/events.