Ifip-Arbeitskreis " Mensch-Computer-Kommunikation":

Bebilderte Gebrauchsanweisung für den Endbenutzer?

02.09.1977

MÜNCHEN/TORONTO (uk) - "Vor allem Sprachschwierigkeiten und psychologische Barrieren verwehren dem uneingeweihten Normalbürger oft noch den Zugang zum Computer." So beschrieb Dipl.-Informatikerin Sabine Rohlfs vom Münchner Softwarehaus Softlab auf dem sechsten Kongreß der "International Federation for Information Processing" (Ifip), der vom 8. bis 12. August 1977 in Toronto stattfand, die Hauptprobleme beim "Mensch-Maschine-Dialog" in der EDV. Wegen ihrer Leistungen beim BIFOA-Forschungsprojekt "Auswirkungen der Datenverarbeitung auf einzelne und Organisationen, die DV einsetzen" an der Universität Hamburg wurde sie in den Ifip-Arbeitskreis "Human Computer Communication" berufen und vertrat dort das Anliegen des DV-technisch ungeschulten Normalbürgers, der beruflich oder privat immer häufiger mit EDV-Anlagen kommunizieren muß. So forderte Frau Rohlfs in Toronto beispielsweise, daß Programmiersprachen drei wichtige Punkte erfüllen müßten: Einfache Anweisungen, Erklärungen in kurzen Sätzen sowie Ausrichtung der Sprache auf die spezifische Zielgruppe. Erste Schritte zu "brauchbaren Benutzerschnittstellen" wären ihrer Meinung nach "bessere Dialogsprachen, die nicht vom Programmier-Spezialisten alleine entwickelt werden, einfachere Terminals und vor allem bessere und verständlichere Bedienungsanleitungen".

"Kein Konsumartikel wird heute ohne bebilderte und verständliche Gebrauchsanweisung verkauft. Nur bei Computern meint man offenbar, darauf verzichten zu können", kritisierte Frau Rohlfs die benutzerfeindlichen Gepflogenheiten im EDV-Geschäft.