BASF IT Services:

BASF IT Services: Von der IT-Sicherheit bis zum Outsourcing

15.03.2004 von Gabriele Müller
BASF IT Services, das klingt nach Tradition und Hightech in einem. Dahinter steht ein selbständiges Unternehmen der BASF-Gruppe, das große Zukunftspläne hat: Zum Beispiel mehr zu sein als nur Dienstleister für den Konzern.

Von 1865 bis 2004 - das ist nicht nur ein großer Zeitsprung, sondern umreißt auch die Geschichte eines Unternehmens. Von der Badischen Anilin- & Sodafabrik zur heutigen BASF-Gruppe, einem multinational arbeitenden Konzern, war es ein ebenso langer Weg wie von der ursprünglichen Teerfarbenproduktion zur Informationstechnologie.

Die wurde, um Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern, im Jahr 2001 in die selbständige Gesellschaft BASF IT Services ausgegliedert. Mittlerweile zählt sich die Firma zu den europaweit führenden IT-Dienstleistern in der Prozessindustrie, beschäftigt mehr als 2300 Mitarbeiter in elf europäischen Ländern und erwartetet für das Jahr 2003 einen Umsatz von 440 Millionen Euro.

Dabei musste auch das neue Unternehmen erst zusammenwachsen: "Wir haben mit rund 1700 Mitarbeitern aus 50 IT-Abteilungen und 13 Ländern angefangen", erinnert sich Michael Detmer, Leiter Recruiting. 600 neue Beschäftigte sind seitdem dazu gekommen, und erst im Herbst des vergangenen Jahres waren es noch einmal 29 IT-Auszubildende sowie zwölf Studenten, die an der Berufsakademie Mannheim Informationstechnik oder Wirtschaftsinformatik belegt haben.

Roter Faden in der Bewerbung

3500 Bewerbungen gingen im vergangenen Jahr bei BASF IT-Services ein. Die Flut an Interessenten führt der Leiter des Recruitings unter anderem auf den großen Namen des Mutterkonzerns zurück: "Natürlich wirkt BASF, aber das ist es nicht allein. Heute landen die meisten Bewerbungen für IT-Jobs sofort bei uns, was zeigt, dass wir uns einen eigenen Namen gemacht haben."

Michael Detmer: "Die Vielfältigkeit unserer Projekte macht uns interessant für junge Leute."

Um den Ansturm zu bewältigen, gründete das Unternehmen eine eigene Serviceeinheit, die die Bewerbungen erfasst und die Korrespondenz übernimmt. Gestützt wird der Prozess durch eine eigens eingeführte Software, die konventionelle wie auch Online-Bewerbungen unter die Lupe nimmt.

Nach Spezialisten mit profunden SAP- oder Oracle-Kenntnissen sucht Detmer immer noch, wenn auch nicht in dem früheren Umfang. Bei der Auswahl spielen die klassischen Kriterien Zeugnisse, Berufserfahrung oder Praktika eine große Rolle. Zugleich sollte sich durch Ausbildung und bisherige Tätigkeit der Bewerber ein "roter Faden" ziehen. Außerdem legt das Unternehmen mit den vielen Standorten Wert auf Mobilität, "Kundenorientierung und Dienstleistungsbereitschaft", so Detmer.

Wunsch nach sicherem Job

Bei den Bewerbern spielt, anders als noch vor einigen Jahren, der Gedanke an einen sicheren Arbeitsplatz eine große Rolle, hat der Recruiting-Chef festgestellt. Wichtig sind ihnen auch die Sozialleistungen eines großen Unternehmens sowie die Chancen, interessante Aufgaben und gute Entwicklungsmöglichkeiten zu bekommen.

Wie unkonventionell das geschehen kann, beweist das Beispiel der 22-jährigen Julia Wolfert. Die Diplomingenieurin hat an der Berufsakademie Elektrotechnik studiert und die Praxisphasen der dualen Ausbildung in einem Unternehmen der Automatisierungstechnik absolviert. Dort hat sie sich mit Fertigung und Softwareentwicklung beschäftigt. "Mit dem neuen Job in Ludwigshafen kam der Sprung ins kalte Wasser." Aber das genau wollte die junge Ingenieurin. Da sie keine halben Sachen mag, wechselte sie nicht nur den Arbeitgeber, sondern auch den Aufgabenbereich.

"Hochspannend", findet sie ihren neuen Schwerpunkt, die IT-Security. Dort werden Sicherheitssysteme auf Risiken und Schwachstellen überprüft sowie eine auf die Anforderungen von Kunden abgestimmte Sicherheitsarchitektur entwickelt, die vor Eingriffen aller Art schützen soll. "In den eineinhalb Jahren, die ich hier arbeite, bin ich auf das Thema richtig hungrig gemacht worden und will noch viel lernen", sagt sie. Sicherheit ist bei weitem nicht das einzige Aufgabenfeld im Unternehmen, in dem sich junge Talente bewähren können. "Lösungen für die Prozessindustrie, Managed Infrastructur Services und Business Process Outsourcing sind unsere Kernkompetenzen", zählt Detmer auf.

Individuelle Karriereplanung

Erster und größter Kunde war und ist die BASF Gruppe. Für sie wurden innerhalb von 13 Monaten mehr als 30 000 PCs an 220 Standorten in Europa ausgetauscht; gleichzeitig wurde eine standardisierte PC-Plattform für die gesamte Gruppe geschaffen. In 18 Ländern und 30 Geschäftseinheiten wurden die insgesamt mehr als 5000 Nutzerprogramme und Anwendungen auf rund 1200 Applikationen reduziert, und ein neues Betriebskonzept wurde in Kraft gesetzt. Die Anwender werden nun über ein zentrales Helpdesk mit einheitlichen Prozessen betreut.

Julia Wolfert: "Ich bin auf das Thema Sicherheit richtig hungrig geworden und will noch viel lernen."

Aber auch wenn BASF IT Services der Dienstleister Nummer eins für die BASF sein und bleiben will - ihr Augenmerk richtet die Gesellschaft auch auf externe Kunden. Zwischen 15 und 20 Prozent des Umsatzes will man so erwirtschaften. Den Anfang haben ganz unterschiedliche Projekte innerhalb und außerhalb der Prozessindustrie gemacht: So verwaltet man beispielweise die IT-Netze von Böwe Systec, eines Herstellers von Kuvertiermaschinen. Und für den Pharmakonzern Merck hat man ein System installiert, das die Instandhaltung des Standorts Darmstadt effizienter machen soll und auf einem IT-gestützten standardisierten Dienstleistungsprozess für die Beauftragung von Fremdfirmen basiert. "Die Vielfältigkeit solcher Projekte macht uns interessant für junge Leute", ist Recruiting-Chef Detmer überzeugt.

Eine individuelle Karriereplanung ist im Unternehmen selbstverständlich. Die Entwicklungsperspektiven sind auch ein wichtiges Thema bei den jährlichen Mitarbeitergesprächen. Fester Bestandteil der Personalenwicklungsmaßnahmen sind verschiedene E-Learning-Angebote, unter anderem zu IT-Themen und Englisch. Ausgewählte Nachwuchskräfte bekommen ein besonderes "Bonbon": Jeweils 50 junge Leute werden zu mehrtägigen Seminaren an die Spring School am Unternehmenshauptsitz in Wädenswil in der Schweiz eingeladen.

BASF IT Services

Hauptsitz: Wädenswil, Schweiz.

Standorte: Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Spanien, Schweden.

Mitarbeiter: 2300.

Umsatz: im Jahr 2002 450 Millionen Euro, 2003 erwartet 440 Millionen Euro.

Einstellungsbedarf: in 2004 zwischen 50 und 100 Neueinstellungen.

Einstiegsgehälter für Hochschulabsolventen: ca. 40000 Euro.

Ansprechpartner für Bewerber: Recruiting Services, HS-FP - Z 40. 67056 Ludwigshafen, Tel.: 0621 60-94174, Fax: 0621 60-20247 jobs@basf-it-services.com