Gefragte interkulturelle Kompetenz

Bahn wirbt mit internationalen Jobs

22.03.2011 von Hans Königes
Über 100 neue IT-Mitarbeiter will die Bahn einstellen. Wegen der zahlreichen länderübergreifenden Aufgaben ist auch interkulturelle Kompetenz gefragt.

Von elektronischen Stellwerken über Online-Tickets bis zur computergestützten Trassenplanung - ohne Informationstechnik und Telekommunikation (ITK) ist die Bahn heute nicht mehr vorstellbar. Für die Umsetzung der meisten ITK-Projekte sorgt die Bahn-Tochter DB Systel. Mit der verstärkten internationalen Ausrichtung hat sich der Markt für die Deutsche Bahn verändert und damit auch für die ITK-Tochter. Für DB Systel rückt dabei vor allem verstärkt in den Vordergrund, vom Konzern extern vergebene Dienstleistungen zu übernehmen und zu erbringen.

Die meisten IT-Projekte der Deutschen Bahn setzt die Tochter DB Systel um.
Foto: Deutsche Bahn

"Gleichzeitig muss DB Systel technologisch stets auf der Höhe der Zeit bleiben", betont Geschäftsführer Klaus Rüffler. Ein Beispiel für den Einsatz innovativer Techniken seien Virtual-Desktop-Services. Damit könnten Bahn-Mitarbeiter in Skandinavien genauso wie im arabischen Katar über Online- Arbeitsumgebungen in das Netz ihres Arbeitgebers integriert werden.

Hohe Anforderungen an künftige Mitarbeiter

Um die Konzernmutter optimal zu unterstützen, ist Rüffler auf gute Mitarbeiter angewiesen: "Sie sind maßgeblich für den Erfolg verantwortlich und stehen deshalb bei DB Systel an erster Stelle." Attraktive Arbeitsbedingungen wie flexible Arbeitszeitmodelle, Sozialleistungen und eine marktgerechte Vergütung seien ebenso selbstverständlich wie Entwicklungsmöglichkeiten und vielfältige Qualifizierungsprogramme. Dafür stellt Rüffler hohe Anforderungen: "Neben Projekt-Management-Know-how sind Fach- und Beratungskompetenz sowie Erfahrungen und Qualifikationen für internationale Einsätze wichtig." Auslandsaufenthalte und Sprachkenntnisse, aber auch länderspezifisches Wissen über kulturelle Besonderheiten würden gebraucht - etwa in der Zusammenarbeit mit Partnerländern wie Indien und den Philippinen, wo auch eine ausgeprägte Steuerungskompetenz und Kommunikationsstärke entscheidend sei.

Für den kontinuierlichen Auf- und Ausbau von Fachkenntnissen und die Weiterentwicklung dieser Kompetenzen gebe es für die Mitarbeiter daher Qualifizierungsprogramme. So können beispielsweise Projekt-Manager und Berater in Kooperation mit der Gesellschaft für Projekt-Management (GPM) und der IHK anerkannte Zertifikate erwerben. Ebenso ständen Sprachkurse und interkulturelle Trainings sowie internationale Projekteinsätze auf dem Programm.

Diese Anforderungen bilden auch einen Schwerpunkt bei der Rekrutierung neuer IT-Spezialisten. Denn trotz einer geringen natürlichen Fluktuation, stellt DB Systel IT-Spezialisten und Nachwuchskräfte ein - im vergangenen Jahr waren es über 100 IT-Experten, 2011 sollen es noch einmal ebenso viele sein.

"Großen Wert" legt das Unternehmen, wie Rüffler betont, auf die Förderung des Nachwuchses. Außer über die klassische Berufsausbildung können Young Professionals über ein duales Studium und Hochschulabsolventen mit einem Trainee-Programm einsteigen. In dessen Rahmen lernen die Trainees nicht nur andere ITK-Geschäftsbereiche, sondern durch Arbeit beim Kunden überhaupt das Geschäft der Deutschen Bahn kennen.

Marktgerechtes Einstiegsgehalt

Klaus Rüffler, DB Systel: "Berufseinsteigern zahlen wir zwischen 40.000 und 50.000 Euro."
Foto: DB Systel Klaus Rüffler

Im Wettbewerb um die besten Köpfe muss die Bahn-Tochter DB Systel marktgerecht bezahlen, um die richtigen Mitarbeiter zu bekommen. "Wir orientieren uns bei der Vergütung an der IT-Branche", erklärt Personalgeschäftsführer Klaus Rüffler. Die Einstiegsgehälter für Absolventen liegen je nach Erfahrung und Qualifikation zwischen 40.000 und 50.000 Euro. Die Vergütung beinhaltet sowohl feste als auch variable Gehaltsanteile. "Zusätzlich zum reinen Gehalt profitieren die Mitarbeiter von Sozialleistungen, alternativen Benefits und vor allem Weiterbildungsmöglichkeiten", so Rüffler.

Welche Branchen zahlen IT-Chefs am besten?
Die Gehaltsstudie von COMPUTERWOCHE und Personalmarkt zeigt auf, welche Branchen Abteilungs- und Bereichsleiter 2011 am besten zahlen.

verdient...
...ein IT-Bereichsleiter in Banken im Jahr.
Damit zahlen die Kreditinstitute ihre IT-Führungskräfte am besten.

bekommt...
...ein IT-Bereichsleiter in der Automobilindustrie durchschnittlich pro Jahr.
Damit gehören Autobauer zu den Branchen, die IT-Führungskräfte überdurchschnittlich hoch vergüten.

erhält...
...ein IT-Bereichsleiter in der Telekommunikationsindustrie pro Jahr.

bekommt...
... ein IT-Bereichsleiter jährlich in einem Softwarehaus.

verdient...
...ein IT-Bereichsleiter in Systemhäusern.
Letztere zahlen ihren Bereichsleitern im Vergleich zu den Banken 67.000 Eruo im Jahr weniger.

erhält...
... Abteilungsleiter in Banken.
Auch bei den Abteilungsleitern liegen die Banken ganz vorne, was die Vergütung betrifft.

verdient...
...ein Abteilungsleiter in der Automobilindustrie pro Jahr.
Allerdings sind die Gehaltsunterschiede bei den Abteilungsleitern nicht so groß wie bei den Bereichsleitern.

bekommt...
...ein Abteilungsleiter in der Halbleiterindustrie.

erhält...

verdient...
...ein Abteilungsleiter in Systemhäusern.

bekommt...
...ein Abteilungsleiter in Softwarehäusern.