Auch Japans Arbeiter hegen gemischte Gefühle

Automation: Angst vor den Konsequenzen

22.07.1983

TOKIO (VWD) - Mehr als die Hälfte von rund 3500 befragten japanischen Arbeitern befürworten grundsätzlich den Einsatz von Textverarbeitungs- und Fertigungsautomaten. Konsequenzen für den eigenen Arbeitsplatz dagegen werden eher negativ eingeschätzt. Dieses Globalergebnis hatte eine im Auftrag der japanischen Regierung durchgeführte Umfrage.

Danach wurde die Automation in den Betrieben von 35 Prozent der Befragten uneingeschränkt gutgeheißen, nur sieben Prozent sprachen sich eindeutig gegen Roboter und Computer aus. Gefragt nach der Begründung für ihre Meinung, sagten 74 Prozent, die Automatisierung erhöhe die Effizienz der Arbeit, 27 Prozent meinten, dadurch ergebe sich eine Reduzierung der Arbeitszeit, 26 Prozent erwarten eine Vereinfachung ihrer Tätigkeit. Bei diesem Frageblock konnten die interviewten Arbeiter mehr als einen Grund nennen (Mehrfachnennungen).

Die Auswirkungen, die für den einzelnen Arbeiter mit der Automatisierung verbunden sein könnten, werden nicht mehr ganz so positiv eingeschätzt. 60 Prozent der Befragten wissen nicht genau, was auf sie zukommen könnte, rechnen aber eher mit persönlichen Einbußen auf die eine oder andere Art. 46 Prozent befürchten, schließlich von Maschinen kontrolliert zu werden, 26 Prozent halten es für möglich, daß ihre Ausbildungen und Fähigkeiten eines Tages nutzlos werden.

Auch im Hinblick auf ihre "Karriereaussichten" scheinen die Befragten eher skeptisch: 65 Prozent glauben nicht daran, noch befördert zu werden, während elf Prozent mit leichten und schnellen Beförderungen rechnen; 53 Prozent scheinen auch kein besonderes Interesse daran zu haben, sie wollen sich einer möglichen Höherstufung wegen nicht besonders anstrengen. 28 Prozent erklärten, sie würden sich anstrengen, um entsprechend befördert zu werden.