Karriereratgeber

Attraktive Vergütung allein reicht nicht

20.11.2011 von Hans Königes
Ein Nutzer unseres Online-Karriereforums sucht eine Erklärung für den typischen Satz der Personaler: "Die Anforderungen an Bewerber werden immer vielseitiger und spezifischer."
Foto: Kati Molin - Fotolia.com

Der kritische Leser führt im Forum weiter aus: "Ich sage nicht, dass ein Mitarbeiter zehn Fachgebiete kompetent in der üblichen Arbeitszeit abdecken kann, aber wenn Stellenanzeigen mit relativ genauen Anforderungen länger online stehen, dann hat das im Regelfall Gründe, zum Beispiel: Handel zahlt schlecht, Firma hat amerikanischen Führungsstil, oder Firma will nicht in Weiterbildung investieren. Was tut die Otto Group, um die Aufgaben auf ausreichend viele Köpfe zu verteilen, die dann Qualitätsarbeit liefern wollen und können? Wie hoch ist in Prozent der Anteil der befristeten Neueinstellungen?"

Xenia Meuser, Otto: "Befristete Stellen sind für Führungskräfte nicht attraktiv."

Xenia Meuser von der Otto-Personalentwicklung gibt Auskunft: "Die Fort- und Weiterbildung ist ein wichtiger Aspekt unserer Personalentwicklung. Deshalb können wir den Großteil unserer Führungspositionen mit internen Mitarbeitern besetzen, die wir dafür schulen. Einer internen Versetzung folgt oft auch eine neue offene Stelle. Daher ist unser Bedarf an Fachpersonal - besonders im IT-Bereich - sehr hoch, so dass neue Mitarbeiter eine wichtige Säule bei der Besetzung von Stellen sind. Sowohl beim internen als auch beim externen Recruiting achten wir darauf, dass sich bei allen Beschäftigten das Aufgabenspektrum bestmöglich nach den Qualifikationen und dem Fachbereich richtet.

Gute Mitarbeiter wollen wir natürlich halten. Unsere Erfahrung zeigt, dass sich Loyalität und Motivation nicht (mehr) ausschließlich über eine attraktive Vergütung definieren. Wir fördern und binden unsere Talente daher zusätzlich durch eine offene Unternehmenskultur. Leistungs- und Potenzialträgern kommen wir mit flexiblen Vergütungssystemen und individuellen Zielvereinbarungen entgegen. Darüber hinaus schätzen unsere Kollegen gleitende Arbeitszeit, Home Office inklusive der nötigen technischen Ausstattung, ergonomische Arbeitsplätze, Kinderbetreuung oder aber unser Betriebssportangebot. Wir setzen nur selten und bei ausgesuchten Positionen - von Elternzeitvertretungen einmal abgesehen - auf befristete Arbeitsverträge. Bei Bedarf versuchen wir, auf interne Ressourcen zurückzugreifen, da befristete Stellen am Arbeitsmarkt - insbesondere für Fach- und Führungskräfte - nicht attraktiv sind."

Gehaltsreport nach Branchen
Der Gehaltsreport für Projektleiter, Softwareentwickler, IT-Berater und Administratoren
Die Gehaltsstudie 2011 von COMPUTERWOCHE und Personalmarkt, deckt auf, welche Branchen IT-Profis am besten zahlen und wo IT-Experten Abstriche hinnehmen müssen.
<b>Ein IT-Projektleiter</b>
verdient in der Branche ....
<b>...Energie, Wasser, Umwelt, Entsorgung...</b>
85.480 Euro im Jahr. Damit zahlen die Energieversorger mit Abstand am besten.
<b> In Banken und Versicherungen...</b>
verdient ein IT-Projektleiter auch sehr gut, nämlich 73.346 Euro im Jahr.
<b>Die Pharmabranche...</b>
bezahlt einem IT-Projektleiter 67.785 €. Ähnlich gut verdient er ....
<b>in der Beratung.</b>
Dort kommen IT-Projektleiter im Schnitt auf 67.069 €.
<b> Der Handel...</b>
... zahlt traditionell etwas schlechter. Ein IT-Projektleiter erhält 63.457 €.
<b>Die Medienbranche...</b>
...bildet das Schlusslicht, hier verdient ein IT-Projektleiter mit 55.000 Euro im Jahr 30.000 Euro weniger als in der Energiewirtschaft.
<b>Der Softwareentwickler.....</b>
....verdient....
<b>...in der Branche Werbung und PR...</b>
.... nur 39.996 Euro im Jahr. In der Werbebranche sind die Verdienstaussichten für Programmierer am schlechtesten.
<b> Auch die Logistikbranche....</b>
...zahlt unterdurchschnittlich. Hier kommt ein Softwareentwickler auf 41.108 €.
<b> Im Handel...</b>
verdient ein Entwickler mit 45.800 Euro im Jahr nur wenig mehr.
<b>.Die Autoindustrie...</b>
zahlt einem Entwickler im Schnitt 52.982 Euro im Jahr.
<b>In Banken...</b>
verdienen Softwareentwickler 56.502 Euro im Jahr.
<b>Die Medizintechnik...</b>
bietet Entwicklern die besten Gehaltsaussichten: Hier bekommen sie 60.539 Euro im Jahr und damit über 20.000 Euro mehr als in der Werbung.
<b>...Ein IT-Berater...</b>
...verdient am wenigsten in ....
<b>...Softwarehäusern,...</b>
nämlich 52.584 Euro im Jahr. Ähnlich wenig gibts im öffentlichen Dienst oder im....
<b>...Handel.</b>
Dort beträgt das Jahresgehalt eines IT-Beraters im Schnitt 53.790 Euro.
<b> Banken dagegen...</b>
entlohnen ihre IT-Berater deutlich besser, sie können mit durchschnittlich 66.116 Euro rechnen.
<b> In der Chemieindustrie...</b>
verdienen IT-Berater mit Abstand am besten, nämlich 73.185 im Jahr und damit fast 30.000 Euro mehr als in Medienhäusern, in denen IT-Berater nur 45.000 Euro erhalten.
<b>Ein Systemadministrator....</b>
hat die geringsten Verdienstperspektiven in der
<b>...Werbung.</b>
Dort kommt er nur auf 34.948 Euro pro Jahr.
<b>Auch IT-Systemhäuser...</b>
zahlen verhältnismäßig schlecht. Administratoren verdienen hier im Schnitt 35.687 Euro.
<b>In der Autoindustrie...</b>
kommt ein Administrator dagegen schon auf 44.857 Euro im Jahr.
<b> Auch in der Telekommunikation...</b>
ist die Vergütung für Administratoren mit 45.054 Euro im Jahr ordentlich.
<b>Die Immobilienbranche...</b>
ist für Administratoren die erste Adresse in Sachen Gehalt: Hier erhalten Systemadministratoren im Schnitt 65.064 €.