US-Kommunikationskonzern versucht sein Glück in Europa:

AT&T und SGS schließen Abkommen

21.02.1986

NEW YORK (CW) - Der amerikanische Kommunikationsgigant American Telephone & Telegraph Co. (AT&T) hat erneut seine Fühler nach dem europäischen Halbleitermarkt ausgestreckt. Wie jetzt bekannt wurde, traf das Unternehmen unlängst ein Abkommen mit dem Italienischen Chiphersteller SGS.

Über den Inhalt der Vereinbarung ließen beide Unternehmen noch nichts verlauten. Branchenkenner vermuten jedoch, daß die Vereinbarung beider Parteien neue Marktchancen eröffnen soll.

So verkündete ein AT&T-Sprecher, daß dieser neue Vorstoß das Konzept des US-Konzerns unterstreiche, in Europa verstärkt Fuß zu fassen. Seit 1983 ist AT&T bemüht, durch eine Vielzahl von Partnerschaften den europäischen Markt zu erobern. Im vergangenen Herbst hatte AT&T gemeinsam mit der spanischen Telefongesellschaft beschlossen, ein Halbleiterwerk zu bauen mit dem Ziel, jährlich 200 Millionen Dollar durch Verkaufe zu erreichen.

Die italienische SGS-Ates Componenti Elettronici S.p.A., viertgrößter europäischer Chiphersteller mit Sitz in Agrate, könnte durch das Abkommen ihre Position auf dem amerikanischen Markt ausbauen. 1984 erzielte das Unternehmen laut Daniel Queyssac, Präsident der amerikanischen SGS Niederlassung, in den USA einen Halbleiterabsatz in Höhe von 70 Millionen Dollar.

In diesem Jahr beabsichtigen die Italiener, ihre erste amerikanische Fertigungsstätte in Betrieb zu nehmen. Als Standort kommt Phoenix/ Arizona in Frage.