Microsoft-Vordenker Dan Reed über die Cloud-Zukunft

Assistenten in der Wolke

17.02.2011 von Klaus Manhart
Wie wird die Cloud unser Leben verändern? Microsoft-Vordenker Dan Reed wagte auf der Digital-Life-Design-Konferenz einen Blick in die Zukunft und beschreibt, wie die Cloud uns zusammen mit vernetzten Geräten helfen wird, unseren Lebens- und Arbeitsalltag besser zu bewältigen.
Macht sich Gedanken um die Zukunft des Cloud-Computing: Microsoft-Vordenker Dan Reed.
Foto: Microsoft

Dan Reed, Corporate Vice President Technology Strategy bei Microsoft, machte sich auf der Münchener Digital, Life, Design (DLD) Konferenz Gedanken um die Zukunft der Cloud. Die Cloud, heute noch vornehmlich im Unternehmensumfeld relevant, wird laut Reed künftig unser ganz persönliches Leben beeinflussen. Herkömmliche IT-Technologie spiele dabei aber auch eine große Rolle.

Reed sieht Cloud Computing als eine Möglichkeit, Menschen in ihrem täglichen Leben zu unterstützen. Für ihn sollte Cloud Computing wie ein persönlicher Assistent sein. "Die Cloud versteht Ihr Umfeld und hilft Ihnen, produktiv zu sein. Wenn man die Kraft der Daten im Cloud Computing nutzt, können neue Erfindungen möglich sein", sagt Reed.

Vor allem die Wechselwirkung mit immer intelligenteren Geräten soll für Innovationen sorgen. Denn die zunehmend in Autos, Büros und Wohnungen integrierten Devices werden auch vermehrt verbunden mit dem Web. Diese unter dem Schlagwort "Internet der Dinge" bekannte Entwicklung führt laut Reed dazu, dass die Geräte zunehmend ein "Bewusstsein" für unsere potentiellen Absichten und Handlungen haben.

Geräte und Cloud kombinieren

Als Beispiel führt Reed das Smartphone an. Heute werden viele dieser Telefone in erster Linie zum Schreiben und Lesen von Nachrichten oder Surfen im Web genutzt - alles wichtige Funktionen. Den echten Mehrwert dieser Geräte sieht Reed aber in der immer größeren Zahl integrierter Sensoren - Beschleunigungssensoren etwa um Bewegung zu erkennen oder ein GPS-System zur Standortbestimmung.

Diese Daten sind unglaublich wertvoll, sagt Reed. Wenn alle diese Daten und die Rechenleistung der Devices mit der Cloud kombiniert werden, entstehen neue Arten von Anwendungen. Computer werden so zu intelligenten Assistenten, die die Dinge, die wir tun wollen, vorwegnehmen.

Als Beispiel führt Reed den bei Microsoft Research entwickelten intelligenten Memory Assistant an. Wie oft passiert es, so Reed, dass Sie in einer Konferenz sitzen, jemand mit Ihnen ein Gespräch beginnt, Sie aber keine Ahnung haben, wer er oder sie ist. In Smartphones oder anderen Geräten eingebaute Sensoren könnten dann ein Bild und die Stimme der Person erfassen, ihre Merkmale extrahieren, die Cloud abfragen und Ihnen ins Ohr flüstern: "Das ist Jane. Sie trafen sie vor zwei Jahren beim X-Meeting. Fragen Sie sie nach ihrem Sohn John." Solche und ähnliche Szenarien führt Reed als Beispiele an, die eine neue Welt vernetzter Geräte und Cloud Services ermöglichen.

Das Video mit seinem Vortrag auf der DLD sehen Sie hier.