Das Assessment Center (AC) ist eine traditionsreiche und schon seit einigen Jahrzehnte erprobte Methode zur Personalauswahl, bei der die Teilnehmer mehrere Übungen absolvieren und dabei von verschiedenen Beobachtern bewertet werden. Im Vordergrund des Auswahlverfahrens, das sich über mehrere Tage erstrecken kann, stehen Softskills wie Konfliktfähigkeit, Kundenorientierung, Präsentationsfähigkeit.
Durchaus üblich ist auch der Einsatz von Leistungstests verschiedenster Art. Das Assessment-Center ist ein psychologisches Verfahren, das im Idealfall von Psychologen in Zusammenarbeit mit Personalverantwortlichen konzipiert werden sollte.
Nicht selten wird man als Kandidat mit ACs konfrontiert, die aus Kostengründen oder aufgrund mangelnder Qualifikation der Ausrichter unprofessionell angelegt sind. Zumindest folgende Punkte sollten beachtet werden:
Das AC beginnt üblicherweise mit einer Begrüßung und Erläuterung der Situation
Die Zielsetzung sollte dabei klar dargestellt werden
Nach der Durchführung sollte ihnen erläutert werden, warum und wie man zu den jeweiligen Ergebnissen gekommen ist
Wie kann man sich auf ein AC vorbereiten?
Informieren Sie sich in den zwei Wochen vor dem Termin über das aktuelle Zeitgeschehen, denn diese Themen könnten im AC aufgegriffen werden.
Üben Sie Präsentationen, die Moderation einer Diskussionsrunde, halten Sie eine freie Rede und lassen Sie sich dabei beobachten. Die einschlägige Literatur bieten Anregungen beziehungsweise spezielle Übungen.
Sie sollten gut ausgeschlafen und korrekt gekleidet zum AC antreten. Was ist bei den einzelnen Übungen zu beachten?
Grundsätzlich sollten Sie sich streng an die Vorgaben halten.
Persönlichkeitsfragebogen sollten Sie wahrheitsgemäß ausfüllen, an Leistungstests kommen Sie kaum vorbei.
Bei Präsentationen, Vorträgen oder freien Reden gilt es, die zur Verfügung gestellten Mittel (Overheadprojektor, Flipchart etc.) angemessen zu nutzen und die Beobachter zu begeistern ohne zu übertreiben.
Versuchen Sie sich adäquat gegebenenfalls als Moderator in eine Gruppendiskussion einzubringen. Auch hier gilt es den goldenen Mittelweg zu finden, denn zu wenig Aktivität wird meist genauso ungern gesehen wie übertriebene Betriebsamkeit.
Bleiben Sie in simulierten Konfliktsituationen ruhig und versuchen Sie, auf der Sach- und Beziehungsebene einen Konsens herbeizuführen.
Speziell bei mehrtägigen ACs werden Sie auch außerhalb der eigentlichen AC-Übungen, beispielsweise beim Mittagessen oder Abends an der Hotelbar, beobachtet. Darum denken Sie immer daran, dass die Prüfung mit dem Betreten des Firmengeländes oder Hotels beginnt und erst mit dem Verlassen desselbigen endet. Viel Erfolg!
Thomas Küpper
Thomas Küpper hat sich Anfang 2000 mit der Karriereberatung karrierekick.de selbständig gemacht. Sie gibt Hilfestellung bei individuellen Karrierefragen, bei der Erstellen von Arbeitszeugnissen und bietet Coaching an. Im September 2000 gründete er zusätzlich das Twinfin Institute for Management Consulting, das sich der Beratung in den Bereichen Personalsuche und -auswahl, Personalentwicklung und Business Development widmet. Von 1997 bis 2000 leitete Küpper die Eutelis Consult Personalberatung. Der 42-jährige Psychologe arbeitete zuvor von 1993 bis 1996 als Personalleiter bei Vebacom beziehungsweise der Lion-Gruppe, wo er unter anderem für die Auswahl neuer Mitarbeiter verantwortlich war.