Arvato will Download von Filmen und Spielen "revolutionieren"

22.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Bertelsmann-Dienstleistungstochter Arvato will mit einer neuen Download-Plattform für Medieninhalte das Internet erobern. "Das wird eine Revolution im digitalen Download", sagte der Arvato-Vorstandsvorsitzende Hartmut Ostrowski in Gütersloh. Das Projekt mit dem Arbeitstitel "GNAB" soll bereits am 4. April starten. Die Plattform soll die Vorteile zentraler und dezentraler (Peer-to-peer) Netze miteinander verbinden. So soll neben Musik auch das schnelle Herunterladen großer Dateien wie Spiele und Filme möglich sein.

Neben den derzeit erfolgreichen Internet-Musikplattformen plant auch der japanische Elektronikkonzern Sony, sein Angebot "Connect" zu einem universellen Marktplatz auszubauen, über den auch Videos und Filme angeboten werden sollen.

Arvato will sich mit der neuen Plattform auch den beabsichtigten Einstieg in den Mobilfunkmarkt erleichtern. Das Unternehmen wolle jedoch keine eigene Mobilfunkmarke etablieren, sondern die Nutzung hochwertiger Medieninhalte für Kunden auch auf dem Handy ermöglichen. "Sicher ist, dass wir kein Billigangebot auf den Markt bringen werden", sagte Ostrowski. Um auf einzelne Szenarien einzugehen, sei es aber noch zu früh.

Die Bertelsmann-Tochter, weltweit zweitgrößter Hersteller von Compact Discs, hatte im vergangenen Jahr mit 310 Millionen Euro (plus 49 Millionen Euro) ein Rekordertrag vor Zinsen und Steuern (EBIT) eingefahren und sich innerhalb des Bertelsmann-Konzerns hinter der RTL-Group als zweitstärkste Kraft etabliert. Der mit weltweit 33.813 Mitarbeitern erzielte Gesamtumsatz von 3,78 Milliarden Euro soll im laufenden Jahr auf mehr als vier Milliarden Euro gesteigert werden. "Ich sehe das als sehr sicher", sagte Ostrowski. (dpa/tc)