Ethernet hat aber die besseren Karten

Arcnet - ein Oldie findet Auskommen in einer Nische

08.10.1999
NEUBIBERG (sra) - Eigentlich für die Vernetzung von Büros entwickelt, mußte Arcnet sich in diesem Bereich Ethernet geschlagen geben. Trotzdem ist das Verfahren nicht tot: In Industrieanlagen, zum Beispiel bei der Vernetzung von Druckmaschinen, spielt Arcnet durchaus eine Rolle.

Unter dem Titel "Arcnet - das bessere Ethernet?" hat die Arcnet User Group (AUG) aus Fürth eine Podiumsdiskussion über die Chancen beider Technologien in Industrieumgebungen veranstaltet. Traditionell beherrschen Feldbusse diesen Sektor. Doch bei speziellen Anwendungen oder in Kombination mit einem Feldbus kommen auch Arcnet und dessen alter Konkurrent Ethernet zum Zug.

Im technischen Vergleich schneidet Arcnet teilweise besser ab: Das Verfahren ist echtzeitfähig, erreicht größere Ausdehnungen und benötigt keine minimale Paketlänge wie Ethernet.

Trotzdem hat Ethernet langfristig die besseren Karten. Die Entscheidung dafür fällt oft nicht aus sachlichen Gründen, sondern weil die Technologie in aller Munde ist. Zwar kämpft das Verfahren mit mangelnder Echtzeitfähigkeit, doch die Kombination mit einem Feldbus könne dieses Handicap wettmachen, argumentierte Klaus Diebenbusch, Inhaber des gleichnamigen Ingenieurbüros. Außerdem seien die Spitzenlasten oft nicht so hoch, daß wirklich Probleme auftreten würden.

Über die bisherigen Erfahrungen mit Arcnet gab es unterschiedliche Berichte. Ein Anwender kritisierte die schwierige Implementierung. Dem widersprach Wolfgang Grund, ein Vertreter der AUG. Seiner Meinung nach treten bei der Installation von Arcnet immer die gleichen Probleme auf, die sich leicht lösen lassen.