Ein Android-Tablet mit Ansteck-Tastatur - da gibt's doch auch was von Asus? Richtig: Das weiße Archos 101xs wandelt auf den Spuren der Transformer-Tablets. Doch so bequem und gut ausgestattet wie die Transformer-Docks ist die Tastatur nicht, die Archos dem 101xs mitgibt: Sie besitzt beispielsweise nur einen Micro-USB-Anschluss. Der Neigungswinkel des gedockten Tablets lässt sich nicht verstellen: Für die meisten Menschen ist der Winkel zu steil - in der optimalen Schreibhaltung schaut man von zu weit oben auf den Bildschirm und der ideale Blickwinkel stellt sich erst ein, wenn man den Rücken krümmt. Auch zum Tippen ist die Tastatur des Transformer angenehmer.
Alles magnetisch: Die Docking-Tastatur des Archos
Das Tablet wird durch Magnete unten und hinten in der Tastatur gehalten: Es sitzt so stabil, dass es bei einem versehentlichen Schubser nicht umfällt. Um das Tablet zu transportieren, legen Sie es auf die Tastatur - das Tablet ist dann 1,4 Zentimeter hoch, ohne Dock ist das Archos 101xs eine 8,6 Millimeter flache Flunder. Auch dann wird es durch Magneten gehalten und sitzt sehr fest. Zum Lösen schieben Sie es von der Tastatur weg - dazu brauchen Sie aber beide Hände: eine zum Bewegen des Tablets und eine zum Festhalten der Tastatur. Außerdem lässt sich der Akku des Tablet laden, wenn es in der Tastatur sitzt - die Tastatur selbst hat keinen Akku.
Flott durch Ice Cream Sandwich
Das Tippen am Tablet erleichtert die Tastatur natürlich sehr. Doch auch beim Bedienen per Finger reagiert das Archos 101xs flott. Beim Blättern durch die Startbildschirme oder durch Bildergalerien zeigt sich nur ein minimales Ruckeln. Ähnlich schnell reagiert es beim Surfen auf den meisten Webseiten. Aurf Seiten mit vielen Bildern oder Kästen gerät das Archos-Tablet aber ins Holpern: Beim Scrollen gibt es kurze Aussetzer und Ruckler, schnell und flüssig können Sie durch solche Webseiten nicht navigieren. Sehr viel schneller reagiert übrigens der Chrome-Browser, den Archos ebenfalls vor-installiert. Insgesamt überzeugt die flüssige Bedienung des 101xs - zum Beispiel auch bei Google Maps oder beim Blättern durch e-Books.
Dual-Core-CPU mit hohem Tempo
Auch sonst stimmt das Tempo: Der Dual-Core-Prozessor von Texas Instruments glänzt beim Browser-Benchmark Sunspider, weshalb das Tablet in Verbindung mit dem recht flotten WLAN Webseiten schnell lädt. Außerdem kann die PowerVR-Grafik des OMAP 4470 bei Grafiktest wie dem GL-Benchmark mit dem Tegra 3 gut mithalten. Auch bei verschiedenen Video-Formaten ist die CPU im Archos-Tablet so leistungsfähig wie der Quad-Core von Nvidia: Full-HD-Videos sind kein Problem, auch AVI-, MKV- und MOV-Dateien schultert das 101xs problemlos.
Geschwindigkeit und Multimedia |
Archos 101xs (Note: 2,45) |
Browser: Geschwindigkeit (Sunspider) / Smartbench 2011 / GL-Benchmark / mittlere Ladezeit für Webseiten |
1570.6 Millisekunden / 7697 Punkte / 53 Bilder pro Sekunde / 4,80 Sekunden |
WLAN-Geschwindigkeit |
22,0 MBit/s |
Startzeit: aus ausgeschaltetem Zustand / aus Bereitschafts-Modus |
32 / 1 Sekunden |
Dateien auf Gerät übertragen (700 MB) |
216 Sekunden |
HD-Videos auf TV/Monitor |
flüssig / flüssig |
Die Ausstattung ist ordentlich: Sie bekommen das, was Sie für rund 400 Euro bei einem Android-Tablet erwarten dürfen, zum Beispiel 16 GB Speicher, der sich per Micro-SD-Karte erweitern lässt, 11n-WLAN - aber nur mit 2,4 GHz - sowie Bluetooth 4.0. Dazu kommen Micro-USB und Mini-HDMI, über die Sie das Archos 101xs mit der Außenwelt, sprich PC oder Monitor verbinden können.
Mäßige Kamera, ordentliches Display
Richtig schwach ist dagegen die Front-Kamera des Archos 101xs: Die Aufnahmen des 1,2-Megapixel-Sensors sind verrauscht und unscharf mit blassen Farben. Und genauso wenig gefällt der schlappe, leise Lautsprecher des Tablets. Das 10,1-Zoll-Display zeigt die Standard-Auflösung von 1280 x 800 Bildpunkten: Helligkeit und Kontrast sind in Ordnung. Trotzdem ist der Bildeindruck nicht überragend: Farben wirken auf dem 101xs nämlich etwas zu dunkel. Außerdem verblassen sie schnell bei einem nicht idealen Einblickwinkel.
Bildschirm |
Archos 101xs (Note: 2,65) |
Diagonale / Auflösung / Punktdichte |
|
Helligkeit / Kontrast / Entspiegelung |
295 cd/m² / 1336:1 / gering |
Nicht ausdauernd: Schwache Akkulaufzeit beim 101xs
Der mittelmäßige Eindruck setzt sich bei der Akkulaufzeit fort: Das Archos 101xs liefert nur 6,5 Stunden beim WLAN-Surfen und knapp über fünf Stunden bei der Video-Wiedergabe. Das Tablet wiegt 633 Gramm, die Docking-Tastatur legt noch 271 Gramm drauf.
Mobilität |
Archos 101xs (Note: 3,14) |
Akkulaufzeit: Internetzugriff per WLAN / Video abspielen |
6:26 Stunden / 5:15 Stunden |
Gewicht (mit Akku) / Gewicht Netzteil |
633 / 124 Gramm |
Eher ins Tablet-Mittelfeld als in die Top-Liga gehört das Archos 101xs auch, was Design und Verarbeitung angeht: Das weißes Kunststoffgehäuse fasst den Bildschirm mit einem hellgrauen Rahmen ein. Die Rückseite knarzt hörbar bei größerem Druck, und zwischen der oberen Abdeckung und dem Gehäuserücken zeigen sich Spaltmaße.
Was sonst noch stört
Wirklich durchdacht wirkt auch die Verteilung von Kamera und Lautsprecher nicht: Sie sind jeweils an den schmalen Seiten des Tablets angebracht - das ist sinnvoll für ein 7-Zoll-Tablet, das Sie häufig im Portrait-Modus halten und schlecht für ein 10-Zoll-Tablet.
Noch ein Kritikpunkt: Die Lautstärkewippe liegt rechts zu tief im Gehäuse, besonders wenn Sie lauter stellen wollen ist er schlecht zu erreichen. Weitere Ärgernisse im Praxisbetrieb: Die App Media Center stürzte häufig bei der Musikwiedergabe ab. Außerdem erwärmte sich das Tablet spürbar links auf der Rückseite.
Archos 101xs im Test: Fazit
Das Archos 101xs ist ein ordentliches Tablet: Abgesehen von der mageren Akkulaufzeit hält es mit den meisten Tablets seiner Preisklasse mit: Ausstattung und Bildschirm gehen in Ordnung, es reagiert meist flüssig. Der Konkurrenz hat das Archos 101xs allerdings die Docking-Tastatur voraus, die die Texteingabe vereinfacht.
Design zählt nicht zu seinen Stärken: Hier ist bei den Tablets unter 400 Euro das iPad 2 unschlagbar. Längere Laufzeit bietet das Android-Tablet Acer Iconia A510 für rund 380 Euro. Das Asus Transformer TF300 hat die bessere Docking-Tastatur, ist aber rund 100 Euro teurer als das Archos 101xs.
Testergebnis (Noten) |
Archos 101xs |
Testnote |
gut (2,33) |
Preis-Leistung |
günstig |
Bedienung (25 %) |
1,67 |
Mobilität (20 %) |
3,14 |
Bildschirm (20 %) |
2,65 |
Ausstattung (17 %) |
2,62 |
Geschwindigkeit und Multimedia (15 %) |
2,45 |
Service (3 %) |
3,17 |
Aufwertung |
Docking-Tastatur (0,15) |
Ausstattung |
Archos 101xs (Note: 2,62) |
Prozessor |
TI OMAP 4470 (1,5 GHz) |
Maße (L x B x H) |
27,2 x 17 x 0,86 Zentimeter |
Betriebssystem |
Android 4.0.4 |
eingebauter / zusätzlicher Speicherplatz (Art) |
16 GB (Flash) / keiner mitgeliefert |
Wireless-LAN / Bluetooth / UMTS / GPS |
802.11n / 4.0 / nicht vorhanden / ja |
USB |
1 (Micro) |
HDMI |
1 (Mini) |
Kartenleser (Formate) |
ja (Micro-SD) |
Einschub für SIM-Karte |
nein |
Kamera |
nein |
Internetkamera |
ja (1280 x 960 Pixel) |
Dockinganschluss |
1 |
Audioausgang |
1 |
Mikrofon |
ja |
Lieferumfang |
USB-Kabel, Netzteil, Docking-Tastatur |
Bedienung |
Archos 101xs (Note: 1,67) |
Bildschirm / Bildschirm-Tastatur / Mehrfinger-Gesten / Bildschirm-Technik |
angenehm / angenehm / ja / kapazitiv |
Spracheingabe |
ja |
Allgemeine Daten |
Archos 101xs |
Internetadresse von Archos |
|
Preis (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers / Straßenpreis) |
380 Euro / 369 Euro |
Garantie |
24 Monate |
Service |
Archos 101xs (Note: 3,17) |
Handbuch: deutsch / gedruckt / umfangreich / als PDF |
ja / ja / nein / nein |
Garantie |
24 Monate |
Internetseite / deutsch / Handbuch verfügbar / Treiber verfügbar / Hilfsprogramme verfügbar |
www.archos.de / ja / ja / nein / ja |
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt.