Arbeiten bei Google – kein Vergnügen?

28.06.2007
In den USA sorgt ein anonymer Blog-Eintrag für Aufsehen. Demnach sind die Arbeitsbedingungen bei Google längst nicht so gut, wie immer wieder behauptet. Beim Autor handelt es sich allem Anschein nach um einen Microsoft-Mitarbeiter, der zuvor bei Google war.

Eigentlich ist Google bekannt dafür, dass die Beschäftigten im so genannten Googleplex – dem Hauptquartier im kalifornischen Mountain View – unter paradiesischen Bedingungen arbeiten können. Zum Rundum-glücklich-Paket gehören beispielsweise drei freie Mahlzeiten im konzerneigenen Gourmet-Restaurant (All you can eat), perfekter technischer Support in jedem Gebäude und jedem Raum, exzellente Sportanlagen, medizinische Betreuung, hochwertige Büroausstattungen, Automaten mit kostenlosen T-Shirts und vieles mehr.

Das Posting, bei dem es sich um eine Q&A-Session handelt, zeichnet indes ein anderes Bild:

So sieht der typische Google-Arbeitsplatz aus - sagt die Presseabteilung.
Foto: Google

Der Autor hat seinen Blog mit dem Titel "Just Say 'No' to Google" offenbar übers Wochenende mit Wordpress erstellt. Bislang hat er sich nicht zu Erkennen gegeben, was einige Beobachter vermuten lässt, dass es sich um ein Hoax handeln könnte. "ZDNet"-Mitarbeiterin Mary Jo Foley behauptet indes in ihrem Blog, den Google-Basher zu kennen. Demnach handelt es sich um einen der Gründer des Startups Phatbits, ein Unternehmen, das von Google 2005 gekauft worden war. Vor der Gründung seines Unternehmens soll der Mann bei Microsoft beschäftigt gewesen sein, später soll er dann wieder als Top-Entwickler nach Redmond zurückgekehrt sein.

Der CW-Schwesterpublikation "Computerworld" zufolge, sind die Anschuldigungen möglicherweise nicht aus der Luft gegriffen. Im vergangenen Herbst hatte das Blatt über Googles ineffizienten Einstellungspraktiken sowie über schlechte Aktienoptions-Vergütungen für Neueinsteiger berichtet. Die Computerworld zitiert außerdem David Goodenough, einen Personalberater aus Seattle, der eine Reihe von Microsoft-Mitarbeitern betreut. Er behauptet, er habe jede Menge Aussagen von Kunden, die bestätigen könnten, dass die Arbeitsbedingungen bei Google schlechter seien als ihr Ruf. (hv)