Apple hat seine Profi-Kunden nicht vergessen

20.10.2005
Steve Jobs hat neue Power Macs mit Dual-Core-G5s, PowerBooks mit höherer Auflösung und die Software "Aperture" für Digitalfoto-Profis präsentiert.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nachdem Apple vor einer Woche mit Neuankündigungen ausschließlich Endkunden adressiert hatte (siehe "Desperate Housewives auf dem iPod"), ließ CEO Steve Jobs gestern dann Neuheiten für professionelle Anwender folgen: Neue Power-Mac-G5-Modelle mit Dual-Core-Prozessoren, aufgefrischte PowerBooks mit höheren Auflösungen und längerer Akkulaufzeit sowie die neue Software "Aperture" für professionelle Digitalfotografen, die mit RAW-Dateien arbeiten.

Topmodell der neuen Power-Mac-Linie ist der "Power Mac Quad" mit zwei auf 2,5 Gigahertz getakteten Dual-Core-Prozessoren mit jeweils 1 Megabyte Level-2-Cache. Alle neuen Modelle besitzen CPUs mit zwei Recheneinheiten, eine neue PCI-Express-Erweiterungsarchitektur und leistungsfähigere Grafikbeschleuniger bis hoch zum "Quadro FX 4500" von Nvidia. Der Hauptspeicher lässt sich auf maximal 16 GB (DDR2-SDRAM mit 533 MHz) erweitern, für die Vernetzung gibt es zwei Gigabit-Ethernet-Ports. Als Mouse wird die programmierbare "Mighty Mouse" mitgeliefert.

Den neuen Power Mac G5 gibt es in drei Konfigurationen. Die Modelle mit 2 und 2,3 Gigahertz sind ab sofort verfügbar, den Quad gibt es ab November. Passend hat Apple außerdem die Preise seiner Flachbildschirme gesenkt - das "Cinema HD Display" mit 30 Zoll Diagonale ist nun für gut 2600 Euro erhältlich.

Weniger getan hat sich bei den portablen Profirechnern der PowerBook-Linie. Dem 15- und 17-Zoll-Modell hat der Hersteller höhere Auflösungen (1440 x 960 beziehungsweise 1680 x 1050 Bildpunkte) und eine Stunde mehr Akkulaufzeit spendiert. Außerdem schreiben die verbauten "Superdrive"-CD/DVD-Brenner nun - auch im 12-Zoll-Gerät - mit achtfacher Standardgeschwindigkeit. Die drei Standardkonfigurationen (übrigens auch mit größeren Festplatten) sollen "in Kürze" zu haben sein.

Mit Aperture steigt Apple in den Markt für professionelle Bildbearbeitung ein. Das Postproduction-Werkzeug soll mit RAW-Daten ein genau so einfaches Arbeiten ermöglichen, wie man es bislang von (komprimierten und schon durch die Kamerasoftware manipulierten) JPEG-Bildern gewohnt war. Die komplett neu entwickelte Software bietet Vergleichs- und Auswahlwerkzeuge, velustfreie Bearbeitung, Drucken mit Farbverwaltung und zahlreiche Ausgabemöglichkeiten.

Aperture gruppiert Aufnahmeserien anhand des Zeitabstands zwischen den Fotos in so genannte Stapel ("Stacks"). Eine Navigation durch Projekte ist über mehrere Bildschirme hinweg möglich. Das integrierte Vergrößerungs-Tool ermöglicht die Untersuchung ausgewählter Bildbereiche, ein virtueller Leuchttisch ermöglicht die Erstellung einfacher Layouts. Komplette Bildersammlungen kann der Nutzer per Mausklick als Backup sichern, über AppleScript und Automator lassen sich Arbeitsabläufe automatisieren. Aperture soll ab November für 479 Euro erhältlich sein. (tc)