Die ERP-Anbieter hatten einen für Industriebetriebe typischen Geschäftsprozess abzuwickeln. Dieser reichte vom Angebot nebst Kalkulation über Auftragserfassung, Lieferterminermittlung, Konstruktion, Produktion, Lieferung, Service/Ersatzteillieferung bis zum Rechnungswesen und der Auswertung. An dem Vorgang waren der Vertrieb und die Fertigung eines fiktiven Maschinenbauunternehmens beteiligt. Für den Vergleichstest erhielten die Anbieter konkrete Vorgaben bezüglich des zeitlichen Ablaufs, der Stammdaten und der zu präsentierenden Funktionen.
Veranstaltet wurde der ERP-Vergleich von den Beratungshäusern GPS aus Ulm und MQ Result aus Konstanz.
Die anwesenden Zuschauer konnten anhand von Fragebögen bewerten, wie gut die ERP-Systeme die jeweiligen Aufgaben bewältigt haben. Sie konnten Noten von eins bis fünf vergeben, und zwar für:
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die Erfüllung der Aufgaben;
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Übersichten und Auswertung;
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Look and Feel;
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Akzeptanz des Systems und
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Kompetenz des Anbieters.
Darüber hinaus werteten die Veranstalter die funktionale Abdeckung der ERP-Produkte aus.
Laut den Veranstaltern - alles ERP-Experten mit langjähriger Erfahrung - konnten sämtliche getesteten Produkte die Aufgaben über Standardfunktionen bewältigen. In der Wertung Funktionsabdeckung liegt AP AG ("APplus") mit 94,5 Prozent vorn, gefolgt von Proalpha (91,8 Prozent), Psipenta (85,3 Prozent) und Abas (82,5 Prozent). Allerdings hatte Abas eine nur sehr kurze Vorbereitungszeit, da die Firma wegen der Absage eines SAP-Partners kurzfristig eingesprungen war. Nicht so eindeutig fiel das Zuschauervotum aus.
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Alle angetretenen ERP-Hersteller verfügen über reichhaltige Funktionen zur Produktionsplanung. An Funktionen mangelt es den Systemen schon deshalb nicht, weil sie seit Jahren auf dem Markt sind und ständig weiterentwickelt wurden.
Unterschiede weisen sie aber dennoch auf: Das fängt mit der Benutzerschnittstelle an. Proalpha hat eine eigenwillige Benutzerführung, bei der mehrere Fenster gleichzeitig geöffnet sind. APplus setzt auf ein Web-Frontend. Während Abas und Proalpha über eigene Module für das Rechnungswesen verfügen, verwenden die anderen Anbieter Komponenten von Kooperationspartnern wie CSS. Dies muss in der Praxis nicht von Nachteil sein: Oftmals legen die ERP-Anwender Buchungen zwar an, überlassen es jedoch dem Buchhalter, die Transaktion vorher zu prüfen, um sie dann zu vollziehen. Allerdings bedeutet ein Fremdprodukt meist Schnittstellen, doppelte Datenhaltung und keine wirklich nahtlose Integration.
ERP-Hersteller nutzen Drittsysteme
Auf Drittlösungen greifen die Softwarehäuser auch zurück, wenn es um die Auswertung und Präsentation von Geschäftsdaten, die Arbeitszeiterfassung (für die Rückmeldung von Arbeitsgängen) und das Produktdaten-Management geht.
Weitere Unterschiede treten bei Funktionen wie Customer-Relationship-Management und Service zutage. Hier wird deutlich, dass die Hersteller diese Merkmale nachträglich in ihre Systeme eingebaut haben.
Auf der ERP-Suche?
Bei der Suche nach einem passenden ERP-System hilft Ihnen der ERP-Matchmaker von Trovarit und der COMPUTERWOCHE.
Obwohl neben den Produkteigenschaften immer auch die Fähigkeiten der präsentierenden Softwareexperten eine Rolle spielen, lässt sich anhand solcher Veranstaltungen durchaus eine Bewertung vornehmen.
Projekt-Management und Fähigkeiten des ERP-Projektteams entscheidend
Welche Lösung für wen die richtige ist, muss jede Firma für sich entscheiden, da ERP-Vergleichstests immer nur Eindrücke liefern können. Auch sollte man die Technik und den Funktionsumfang der Lösungen nicht überbewerten. Schließlich hängt der Erfolg der ERP-Einführung weit mehr vom Projekt-Management sowie dem Können und Engagement des Einführungsteams ab.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor sind dabei klare Vorstellungen von den Prozessen. Die an dem Vergleich teilnehmenden ERP-Anbieter hatten hier Vorgaben bekommen und konnten so ohne allzu viel Aufwand ihre Systeme entsprechend einrichten. Im Falle von Abas, das wie erwähnt erst kurzfristig zu der Testgruppe zugestoßen war, gelang dies sogar in nur drei Tagen. "Klar strukturierte Prozesse lassen sich in kurzer Zeit und ohne Schwierigkeiten einführen. Und am Ende verstehen die Anwender sogar, was die Software tut", resümiert Werner Schmid, Geschäftsführer von GPS.
Auf den folgenden Seiten finden Sie positive und negative Eigenschaften sowie Schwachstellen der vier ERP-Produkte, die dem Autor während der Präsentationen aufgefallen sind.
Eigenschaften der ERP-Software von Psipenta
Benutzeroberfläche:
Die ERP-Lösung von Psipenta wendet sich an den Praktiker. Das Interface erlaubt es, rasch auf die unterschiedlichen Bereiche zuzugreifen, zumal die Sprünge in unterschiedliche Bereiche protokolliert werden und somit nachvollziehbar sind.
Häufig verwendete Suchläufe etwa im Teilestamm lassen sich abspeichern. Ein Eingangskorb zeigt den Arbeitsvorrat des Anwenders. Eine Ampeldarstellung informiert über den Status.
CRM:
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Psipenta verfügt über eine gute Outlook-Kopplung zum Abgleich von Terminen und Aufgaben. Über Kundenansichten kann der Nutzer leicht in weitere Objekte und Datensätze verzweigen. Zudem lassen sich bequem Dokumente und E-Mails einem Kundendatensatz hinzufügen.
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Das Angebotswesen erleichtert es dem Nutzer, Angebotspositionen zu vergleichen. Ein hilfreiches Feature: Offene Angebotspositionen, die nicht in einen Auftrag übernommen werden, versieht die Software mit Farbcodes. So behält man leichter die Übersicht.
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Das integrierte Projekt-Management visualisiert über ein Gantt-Diagramm Projekte und Mitarbeiter sowie deren Auslastung. Hierbei lässt sich eine Personalzeiterfassung einbinden.
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Einem Auftrag aus der Liste kann per Drag and Drop einem Vorgang im Projekt zugeordnet werden.
Konstruktion:
Der Anwender kann Artikel auch ohne Artikelnummer anlegen - manche Konstrukteure im Anlagenbau wissen das zu schätzen. Gleiches gilt für die grafische Stücklistendarstellung.
Einkauf/Disposition:
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Die ERP-Software nutzt bei der Auftragsdisposition auch Angaben von Prognosen, die beispielsweise saisonale Schwankungen berücksichtigen. Dispositionsmengen und -parameter lassen sich so vorbelegen.
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Psipenta verwaltet Rahmenverträge für Lieferanten, Rahmenverträge auf Warengruppen sind in Arbeit.
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Ein Anwender kann Kollegen per Workflow auf Artikelebene über Wareneingänge informieren.
Produktion:
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Bei der Auftragsfreigabe stehen dem Nutzer verschiedene Entscheidungsmöglichkeiten zur Verfügung: So kann er Aufträge nur dann freigeben lassen, wenn Material dafür vorhanden ist. Alternativ kann er mit Arbeitsgängen eines Auftrags beginnen, für die Materialdeckung besteht.
Rechungswesen:
Eine "Werkstattbestandsrechnung" ermittelt die fertigen und unfertigen Aufträge.
Versand:
Eine Verpackungsstruktur lässt sich beliebig aufbauen. Verpackungsvorschriften lassen sich dabei berücksichtigen.
Service:
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Aus der Anlagenstruktur lässt sich eine Servicestruktur ableiten. Außerdem ist eine Instandhaltungsplanung hinterlegt.
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Der Servicetechniker kann als Ressource geführt werden, nebst Einsatzplanung nach Kompetenz.
Schwachstellen:
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Psipenta ist in erster Linie ein Produktionsplanungssystem. Es verfügt über kein eigenes Rechnungswesen. Ferner sind zum Ermitteln von Deckungsbeiträgen Zusatzwerkzeuge etwa von Cognos erforderlich. Auch das Produktdaten-Management deckt der Hersteller über Partnersysteme wie CIM Database ab.
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CRM-Funktionen beschränken sich auf das Nötigste. Nicht zuletzt deshalb kooperiert Psipenta mit dem CRM-Spezialisten Pisa Sales (siehe "Maschinenbauer koppelt Psipenta und Pisa Sales").
Eigenschaften der ERP-Suite von Proalpha
Benutzeroberfläche:
Das ERP-System Proalpha weist eine gewöhnungsbedürftige Oberfläche auf. Statt Informationen innerhalb eines großen Fensters darzustellen, arbeitet die ERP-Lösung mit mehreren, parallel geöffneten Fenstern. Dies hat aber durchaus Vorteile, wenn es gilt, mehrere Listen im Blick zu haben. Die Fensterinhalte ändern sich dynamisch.
CRM:
Der Auftrags- und Lagerbestand einer Firmengruppe lässt sich als Ganzes betrachten.
Konstruktion:
Es gibt eine CAD-Anbindung, die im Standard zumindest eine einfache Zeichnungsverwaltung erlaubt.
Produktion:
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Proalpha stellt Stücklisten grafisch dar. Auch sind Belastungsgrenzen von Ressourcen gut sichtbar. Ressourcen, die gleiche Funktionen bieten, fasst die Software in Gruppen zusammen. Das vereinfacht die Verwaltung, da die ERP-Software die Ressource aus der Gruppe wählen kann, die am wenigsten belastet ist.
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Das Modul APS (Advanced Planning and Scheduling) zur Fertigungsplanung sieht eine "Frozen Zone" vor, in der keine Planänderungen stattfinden. Dies kann ein Tag oder eine Woche sein.
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Als flexibel erweist sich die Produktionssteuerung: Fremdarbeitsgänge lassen sich einstellen, wenn die Produktion bereits begonnen hat.
Einkauf:
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Eine Rahmenvertragsverwaltung für Lieferantenkontrakte auf Ebene von Produktgruppen bietet der Hersteller im Standard.
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Die Rechnungskontrolle von Lieferantenrechnungen ist gut und übersichtlich gelöst.
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Wareneingänge lassen sich auf einfache Weise auf ein Qualitätssicherungs- oder Endlager buchen.
Service:
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Proalpha verwaltet Serviceaufträge und verfügt über eine Service-Einsatzplanung. Diese kann die Kompetenzen des Servicetechnikers (etwa Schweißen) aus der integrierten Personalverwaltung berücksichtigen.
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Ferner gibt es eine Wartungsvertragsverwaltung.
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Für die Reklamationsbearbeitung steht eine Wissensdatenbank bereit, die dem Kundendienst Antworten auf mögliche Frage liefert.
Rechnungswesen:
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Das integrierte Rechnungswesen von Proalpha gestattet eine Kostenträgerverdichtung. Dabei lassen sich die Montageanteile gesondert anzeigen.
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Vorgefertigte Statistiken geben über Lager- und Auftragsbestand Auskunft.
Auswertung:
Über simple Standardberichte hinaus erlaubt es das Proalpha-Werkzeug "Analyzer" auf Grundlage von Olap-Funktionen, umfangreiche Reports zu erzeugen. Viele andere Hersteller greifen hier auf Drittprodukte zurück.
Eigenschaften der .NET-ERP-Software von AP AG
Benutzeroberfläche:
APplus verfügt über die modernste Oberfläche im Test. Jeder Anwender erhält einen personalisierten Zugriff auf die Web-basierende Benutzerschnittstelle. Ereignisse und Zahlenangaben kann sich der ERP-Nutzer über RSS-Feeds abonnieren und so permanent sichtbar machen.
CRM:
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Für die Offline-Funktion des Clients sieht AP das Drittprodukt Microsoft CRM vor. Zusätzlich verfügt APplus aber über einen Offline-Client, der Daten mit dem zentralen ERP-Server replizieren kann.
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Besuchsberichte kann der Anwender über elektronische Formulare abfassen (diese setzen auf der Microsoft-Formulartechnik "Infopath" auf).
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Angebote lassen sich über einen Report vergleichen. Ein Bericht präsentiert ferner die Angebotskalkulation.
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Zahlungspläne, etwa für die Ratenzahlung eines Kunden, kann der Anwender sowohl für Aufträge als auch für Projekte definieren. Ein Projekt kann den Zahlungsplan an einen zugehörigen Auftrag "vererben".
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Gut ausgebaut ist die Projektverwaltung. Ein Projekt kann Angebote, Service- und Fertigungsaufträge zusammenfassen. Projekte lassen sich aus einem Angebot erzeugen, wobei hier die Material-, Konstruktions-, und Vertriebskosten erfasst werden können.
Produktion:
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Hier bietet AP wie andere Hersteller auch Plantafeln. Gut ersichtlich ist daraus, welches Projekt mit welchen Fertigungsaufträgen zusammenhängt.
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In den Stücklisten wird über Codes der Lagerstatus dargestellt. Für Zuschnitte (etwa Stahl oder Folie) lassen sich Verschnittfaktoren berücksichtigen.
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Für einzelne Maschinen und Personen kann man Auslastungsgrenzen hinterlegen.
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Sollen Änderungen etwa an Stücklisten oder Bestellvorschlägen vorgenommen werden, kann der Anwender seine Kollegen über einen Workflow in den Vorgang einbeziehen.
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Bei der Auftragsterminermittlung erlaubt es APplus, unterschiedliche Maschinenalternativen zu verwenden.
Einkauf:
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Die Lagerdisposition berücksichtigt Konsignationslager und eigene Lager. Bei der Bedarfsplanung ermittelt das System, für welche Artikel die Mindestbestände unterschritten werden. Eine Liste der Teile und ihrer Beschaffungszeiten informiert darüber.
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Beim Einkauf zeigt sich eine weitere Stärke der AP-Benutzeroberfläche: Im Fall von Bestellungen lässt sich über einen Link herausfinden, welcher Bedarf diese ausgelöst hat.
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Auch APplus gestattet es, Rahmenverträge auf Artikelgruppen zu verwalten.
Service:
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Ein Anlagenstamm dient als Maschinenakte. In ihr werden Serviceeinsätze sowie Teile mit Seriennummern abgelegt.
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Service-Aufträge kann der Techniker auch offline erfassen.
Auswertung:
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Die Auswertungsfunktionen gestatten eine Sicht auf Projekte, dazugehörige Aufträge und Stücklisten, wobei man über Links in Details verzweigen kann.
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Ein weiteres Plus sind darstellbare Kostengruppen: Sie umfassen neben den Produktions- und Materialkosten auch die Inbetriebnahme, Konstruktion, Montage und Schulungen.
Schwachstellen:
Hauptnachteil des ansonsten in diesem Test gut bewerteten ERP-Systems bleibt das Fehlen eines eigenen Rechnungswesens.
Eigenschaften von Abas-ERP
Benutzeroberfläche:
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Die Oberfläche von Abas verfügt über einen auf Rollen basierenden Zugriff. Der Anwender erhält darüber nur die für seine Aufgaben erforderlichen Funktionen.
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Es gibt eine Kopierfunktion für Datensätze, und über einen Generator kann der Nutzer Tabellen anpassen.
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Dokumente lassen sich an alle Datenobjekte im System anhängen.
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An vielen Stellen bieten "Infosysteme" weitere Details. Beispielsweise lassen sich aus der Kundenmaske rasch die offenen Posten abrufen. Einige Infosysteme sind voreingestellt, weitere kann sich der Anwender selbst anlegen.
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Zur Anpassung des Systems steht dem Anwender die Flexible Oberflächenprogrammierung (FOP) zur Verfügung. Mit ihr lassen sich vergleichsweise einfach neue Infosysteme, Masken und Workflows erzeugen beziehungsweise verändern.
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Trotz der in sich guten Benutzerschnittstelle kann es den Anwender verwirren, wenn mehrere Fenster geöffnet sind.
CRM:
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Terminabgleiche zwischen ERP-System und Microsoft Outlook gibt es im Standard. An einer Anbindung des Projektkalenders arbeitet der Hersteller gerade. Sie wird neben Outlook auch Open Groupware unterstützen (siehe "Office und ERP").
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Zwar verfügt Abas über ein rudimentäres Dokumenten-Management, doch für weitergehende Anforderungen wird der Kunde auf Partnerprodukte etwa von Habel verwiesen.
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Eine Offline-Funktion für den Außendienst kann Abas nicht bieten. Sie soll aber kommen.
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Zum Schreiben von Angeboten lassen sich Textbausteine in verschiedenen Sprachen hinterlegen. Für das Drucken von Angeboten kann man Layouts hinterlegen.
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Negativ aufgefallen ist die komplizierte Darstellung von Zahlungsplänen für Kunden.
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Auch die Terminermittlung für einen Auftrag ist nicht so gut ausgebaut. Sie plant den Materialbedarf bei unendlichen Kapazitäten. Erst ein Zusatzwerkzeug befähigt die Geschäftssoftware, auch gegen begrenzte Kapazitäten zu planen.
Konstruktion:
Die CAD-Anbindung erlaubt es, die Änderungshistorie an einem Artikel in Listenform darzustellen.
Produktion:
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Für die Projektplanung steht auch eine grafische Funktion zur Verfügung. Um auch Kapazitäten für Mitarbeiter einzubeziehen, muss programmiert werden.
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Etwas umständlich wirkt auch die Projektkalkulation, weil der Nutzer hierfür in die Auftragsansicht wechseln muss.
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Bei Betriebsaufträgen stellt das System Stücklisten und Arbeitspläne in einer kombinierten Ansicht dar.
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Eine grafische Darstellung der Auslastung hilft, Überlastungen schnell zu erkennen. Durch das Tool ist der Anwender darüber hinaus befähigt, Gegenmaßnahmen einzuleiten, etwa eine alternative Maschine auszuwählen oder die Liegezeiten zu reduzieren.
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Änderungen an bereits begonnenen Aufträgen sind möglich, und zwar bei allen noch nicht gebuchten beziehungsweise zurückgemeldeten Arbeitsgängen.
Einkauf:
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Die Einkaufsfunktion erlaubt eine Betrachtung auf Ebene der Beschaffungszeiträume. Das ist praktisch, weil so ersichtlich wird, was das Unternehmen in diesem Zeitraum an Waren benötigt.
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Aus Anfragen bei Lieferanten lassen sich sehr leicht Bestellaufträge erzeugen. Ein nettes Detail: Abas fragt, ob die rechtlichen Anfragen gelöscht werden sollen.
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Ein lobenswertes Feature ist ferner die Lieferantenbewertung.
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Werden Wareneingänge gebucht, fließen die Werte sofort in die Bestandsbewertung ein.
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Auch an die Qualitätssicherung hat der ERP-Anbieter gedacht. Bei Qualitätsabweichungen hilft die Software, Sofortmaßnahmen zu ergreifen. Um rasch Ersatz herzubekommen, schlägt das System vor, einen Bestellauftrag anzulegen oder einen Fertigungsauftrag auszulösen.
Schwachstellen:
Abas ist ein flexibles ERP-System, das inzwischen in die Jahre gekommen ist. Die Benutzerschnittstelle wirkt etwas angestaubt. Doch zeigt sich der Vorteil eines in die Jahre gekommenen Systems: Experten von MQ Result verweisen auf Studien die zeigen, dass ABAS stabil und zuverlässig läuft. Zudem bietet die Software keine so reichhaltigen Standardfunktionen. Die für die Praxis wichtigen Merkmale sind aber vorhanden. Der Hersteller verlässt sich hier auf die Möglichkeiten der FOP-Technik zur Systemanpassung. Fraglich ist auch, ob die eigene Datenbanktechnik auf Dauer glücklich macht.