Mittlerweile herzt sie sich durch die gesamte weltpolitische Upperclass, lässt sich hier wohlwollend vom französischen Staatsoberhaupt tätscheln, da vom US-Präsidenten loben. Fast schon macht der Kremlchef - wenn auch aus eisigem Kalkül - den diplomatischen Kratzfuß vor ihr.
Wie macht sie das nur, dieser unscheinbare Wendevogel, unser aller Bundeskanzlerin Angela Merkel? Die Antwort könnte in einer Erkenntnis liegen: Je mehr man sich ihr nähert, desto deutlicher bekommt man die zielgerichteten Vollstreckerqualitäten des deutschen Maggie-Thatcher-Verschnitts zu spüren. Das bekam jetzt ein geschätzter Pressekollege auf der CeBIT zu spüren. Der hatte es doch glatt gewagt, das Wort und eine Frage an Angie zu richten, ohne sich zunächst explizit auszuweisen. "Nö", beschied die Kanzlerin dem Unbotmäßigen auf sein Fragebegehren und rauschte davon. Bloß, um sich dann noch einmal umzudrehen und zu dekretieren: "Man stellt sich erst einmal vor, bevor man jemandem eine Frage stellt." Ende der Erziehungseinheit! Abserviert! Wasch dir mal die Ohren, du Journalistenlümmel!
So macht sie das also! Angie, die Frau aus der umsorgten deutschen Provinz, hat ihre Kleinbürgerlichkeit in Chuzpe übersetzt.