Geschäfte laufen nicht so gut in Großbritannien

Amstrad muß sich mit weniger Gewinn begnügen

26.10.1990

LONDON (CW) - Um 43 Prozent ist der Profit der britischen Amstrad Plc. vor Steuern im abgeschlossenen Geschäftsjahr l989/90 (30. Juni) abgesackt. Nach 76,6 Millionen Pfund (222,9 Millionen Mark) im Vorjahr muß sieh der Hersteller von Computern und Konsumelektronik-Produkten heuer mit 43,7 Millionen Pfund begnügen.

Auch beim Umsatz hatte Amstrad einen Rückgang hinzunehmen. Obwohl im Satelliten Geschäft überdurchschnittliche Wachstumsraten erreicht wurden - mit erzielten 107 Millionen Pfund verdreifachten sich die Einnahmen 1989/90 nahezu - sank der Gesamtumsatz um 7,8 Prozent auf 577,3 (Vorjahr: 626,3) Millionen Pfund. Zu dem schlechten Ergebnis trug vor allem das absatzschwache Computergeschäft bei. Sowohl bei den Business Computern, die 269 (Vorjahr: 347) Millionen Pfund zum Gesamtumsatz beisteuerten, als auch bei den Homecomputern (78,6 Millionen nach 101 Millionen Pfund im Vorjahr) gingen die Einkünfte um 22 Prozent zurück. Amstrad-Chairman Alan Sugar begründete das unbefriedigende Ergebnis in diesem Sektor mit dem abwartenden Verhalten der Kunden im Inland. Anstatt die verfügbaren Rechner zu kaufen, würden sie auf die neuen Amstrad-Produkte warten.

Belastet wurde das Gesamtergebnis darüber hinaus durch Rücklagen in Höhe von 24,2 Millionen Pfund, die als Vorsorge für Werksschließungen in Hongkong und Essex sowie für Investitionsverluste durch den fallenden Marktwert des neunprozentigen Amstrad-Anteils am US-Halbleiterhersteller Micron Technology dienen sollen. Diesen Sonderbelastungen standen Einkünfte von 3,25 Millionen Pfund aus dem Verkauf von Immobilien in Spanien gegen über.

Obwohl die Zukunft des Unternehmens momentan düster erscheint, gibt sich Alan Sugar gemäßigt optimistisch. Amstrad habe einige harte, aber wertvolle Lektionen gelernt. "Nun verfügen wir über genug Erfahrung, um künftig Fehler der Vergangenheit hinsichtlich Markterwartung und Managementauswahl zu vermeiden", zitiert das "Wall Street Journal" den Amstrad-Chairman.