Test-Duell - CPUs mit Grafik

AMD A8-3850 versus Intel Core i5-2500K

30.09.2011 von Michael Schmelzle
AMD präsentiert mit der A-Serie Desktop-CPUs mit integriertem Grafikkern. Der Test vergleicht die AMD-Prozessoren mit Intels Konkurrenz-Baureihe Sandy Bridge.

AMDs A-Serie, Codename Llano, integriert auf einem 32-nm-Siliziumplättchen vier CPU-Kerne, einen Radeon-HD-6500-Grafikkern sowie Schnittstellen für Speicher-, Grafik- und Peripherieanbindung. Die CPU-Kerne der A-Serie basieren auf der Phenom-II-Architektur, müssen allerdings aus Platzgründen auf den dreistufigen Pufferspeicher verzichten. Stattdessen greifen alle A-Kerne gemeinsam auf einen ein Megabyte großen L2-Cache zu.

Insgesamt vier CPUs der A-Serie bietet AMD zum Start an: A6-3600, A6-3650, A8-3800 und A8-3850. Die 65-Watt-Modelle A6-3600 und A8-3800 beherrschen die automatische Übrtaktungsfunktion Turbo Core: Der A6-3600 kann seine Grundtaktfrequenz von 2,1 auf 2,4 GHz bei einzelnen Kernen erhöhen. Beim A8-3800 mit 2,4 GHz Grundtaktfrequenz erhöht Turbo Core auf 2,7 GHz. Die Modell A6-3650 und A8-3850 müssen ohne Turbo Core auskommen. Dafür besitzen die 100-Watt-CPUs mit 2,6 beziehungsweise 2,9 GHz bereits eine höhere Taktfrequenz.

Sockel FM1 mit 905 Signalkontakten: Steckplatz für AMD-Prozessoren der A-Serie

Aufgrund des integrierten DirectX-11-Grafikkerns muss AMD bei der A-Serie auch den bewährten Prozessorsteckplatz AM3 ausmustern. Stattdessen nehmen die A-Prozessoren im neuen Sockel FM1 mit 905 Signalkontakten Platz. Die Modellpalette der A-Serie unterteilt AMD aufgrund der Leistungsfähigkeit des Grafikkerns in A6- und A8-Varianten. Die A6-CPUs verwenden den Radeon HD 6530D mit einem Chiptakt von 443 MHz und 320 Shader-Einheiten. Die A8-Modelle nutzen den stärkeren Radeon HD 6550D mit einem Grafikchiptakt von 600 MHz und 400 Shader-Einheiten.

Vergleich der Architekturen: AMDs APU (Accelerated Processing Unit) auf der linken Seite und Intels zweite Core-Generation (Sandy Bridge)

Die Prozessoren der A-Serie integrieren einen Dual-Channel-Speicher-Controller für DDR3-Speichermodule mit Datentaktfrequenzen von 1066, 1333, 1666 und 1866 MHz. DDR3-1866 unterstützt der Speicher-Controller allerdings nur, wenn für jeden Kanal ein Speicherriegel aktiv ist. Ebenfalls im Prozessor integriert ist eine x16-PCI-Express-2.0-Schnittstelle, über die sich eine Grafikkarte direkt ansteuern lässt.

Geschwindigkeit, Leistungsaufnahme und Fazit

Geschwindigkeit

AMD A8-3850: Grafik mit CPU

Im Duell der Prozessoren mit integrierter Grafik tritt das AMD-Spitzenmodell A8-3850 (Straßenpreis: rund 110 Euro) mit 2,9 GHz gegen das i5-Flaggschiff der Baureihe Sandy-Bridge an, dem Intel Core i5-2500K mit 3,3 GHz zu einem Straßenpreis von rund 170 Euro. Was die reine Prozessor-Rechenleistung betrifft, lag der AMD A8-3850 fast auf dem Niveau des hauseigenen AMD Phenom II X4 945.

Mit dem höher getakteten Intel-Rivalen Core i5-2500K konnte der A8 nicht mithalten und war im Schnitt 30 Prozent langsamer.
Beim Vergleich der integrierten Grafikkerne hat AMD die Nase vorn: Im Durchschnitt war der AMD A8-3850 mit seinem Grafikkern HD 6550D bei allen Tests unter DirectX knapp doppelt so schnell wie Intels Core i5-2500K mit seinem Grafikkern HD 3000 Graphics.

Prozessoren mit Grafikkern

AMD A8-3850

Intel Core i5-2500K

CINEBENCH 11.5 (Multi-CPU) Punkte

3,12

5,09

iTunes 8.2 (WAV zu MP3) s

55

34

iTunes 8.2 (HD-Video zu iPod-iPhone) s

107

68

3DMark Vantage (Overall) Punkte

3861

1693

3DMark Vantage (GPU) Punkte

3210

1301

3DMark 06 (Overall) Punkte

6253

4251

3DMark06 (CPU) Punkte

4032

5995

3DMark06 (Direct3D, SM2.0) Punkte

2114

1385

3DMark06 (Direct3D, HDR SM3.0) Punkte

2574

1634

Crysis - 800x600 (Low Quality) Bilder/s

105

60

Crysis - 1024x768 (Medium Quality) Bilder/s

49

20

Crysis - 1280x1024 (High Quality) Bilder/s

16

8

Resident Evil 5 (Test 2 - 1280 x 1024) Bilder/s

36

20

SPECviewperf 10 (Szene proe-04) Bilder/s

11,4

2,3

Leistungsaufnahme

Intel Core i5-2500K: CPU mit Grafik

Die AMD-Plattform, basierend auf der Hauptplatine Asrock A75 Pro4, bestückt mit vier Gigabyte DDR3-Speicher bei sonst identischer Ausstattung, verbrauchte mit dem A8-3850 im Leerlauf sehr niedrige 47 Watt. Noch sparsamer war die Intel-Plattform auf Basis der Hauptplatine Asus P8P67 Deluxe mit vier Gigabyte DDR3-Speicher bei sonst identischer Ausstattung. Mit dem Intel Core i5-2500K benötigte diese Plattform nur 34 Watt.

Bei voller CPU-Auslastung kletterte die Leistungsaufnahme des AMD-Systems auf 127, während die Intel-Plattform lediglich 96 Watt aus dem Netzteil saugte. Bei voller Spielelast verbrauchte das System des AMD A8-3850 mit 128 Watt ebenfalls deutlich mehr als die Test-Plattform des Intel Core i5-2500K mit moderaten 78 Watt. Allerdings erzielte die AMD-CPU hier im Schnitt gut die doppelte Rechenleistung.

Test-Fazit

Grafik mit CPU oder CPU mit Grafik: Der AMD A8-3850 eignet sich sehr gut für preisgünstige und sparsame Allround-PCs, die auch eine gewisse Multimedia- und Spieleleistung bieten sollen. Für Büro-PCs ist der Intel Core i5 besser geeignet, da er deutlich sparsamer und energieeffizienter zu Werke geht und die Grafikleistung hier keine so große Rolle spielt.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.