Kindle DX

Amazon bringt neuen E-Book-Reader mit größerem Bildschirm

07.05.2009
Der Online-Einzelhändler Amazon.com hat in den USA eine neue Version seines "Kindle"-Lesegeräts für elektronische Bücher mit einem größeren Display vorgestellt.

Der "Kindle DX" soll unter anderem stärker für Lehrbücher an Hochschulen ("Textboks") sowie als Lesegerät für Zeitungen genutzt werden, kündigte Amazon-Chef Jeff Bezos am Mittwoch in New York an. Dazu arbeitet Amazon mit mehreren Fachverlagen, Hochschulen sowie der "New York Times" und "Washington Post" zusammen.

Das Display des Kindle DX hat eine Bildschirmdiagonale von 9,7 Zoll (rund 24,6 Zentimeter) im Vergleich zu sechs Zoll (15,2 Zentimeter) beim aktuellen Modell "Kindle 2". Der Speicher von 3,3 Gigabyte reiche für bis zu 3500 Bücher aus, hieß es. Der Bildschirm ist wie bisher schwarz-weiß. Das DX-Modell kann auch PDF-Dateien anzeigen.

Die Lesegeräte sind nach wie vor nur in den USA erhältlich (technisch sind sie dort an das Mobilfunknetz von Sprint Nextel gebunden), über einen Starttermin für Deutschland ist nichts bekannt. In den USA ist der Kindle DX mit 489 Dollar deutlich teurer als der Kindle 2, der weiterhin für 359 Dollar angeboten wird.

Größer
Der "Kindle DX" zielt unter anderem auf Studenten, die damit ihre Textbooks ersetzen können.
Rückseite
Mit 489 Dollar ist er allerdings auch deutlich teurer als das kleinere Modell "Kindle 2".
Dünn
Der DX ist schön dünn. Trotzdem bietet er 3,3 Gigabyte Speicherplatz für elektronische Bücher.
Display
Das E-Ink-Display löst 824 x 1280 Pixel bei 150 ppi auf und kann 16 Graustufen darstellen.
PDF
Anders als der kleinere Bruder Kindle 2 vermag der DX auch PDF-Dateien anzuzeigen.
Handlich
Mit einer Akkuladung soll der Kindle DX mit eingeschalteter Wireless-Verbindung bis zu vier Tage lang laufen.
Flachmann
Das "Whispernet" von Amazon läuft auf dem EVDO-Netz von Sprint Nextel. Diese 3G-Technik gibt es in Europa nicht.

Amazon habe inzwischen 275.000 digitale Bücher für den Kindle im Angebot, sagte Bezos. Bei Titeln, die es auch in Kindle-Version gibt, liege der digitale Anteil der Verkäufe bei 35 Prozent.

Der Deal mit Verlagen umfasse etwa 60 Prozent des amerikanischen Lehrbücher-Marktes, sagte Bezos. Die Texte sollen zusätzlich zu gewöhnlichen Papier-Versionen als digitale Kopien für den Kindle angeboten werden. An fünf Hochschulen sollen "hunderte" Lesegeräte verteilt werden.

Die US-Zeitungen hoffen, mit Hilfe digitaler Lesegeräte dem Auflagenrückgang entgegenzuwirken. Der Verleger der "New York Times", Arthur Sulzberger Jr., kündigte an, Abonnenten seiner Zeitung in Gebieten ohne Zustellung sollten den Kindle DX subventioniert günstiger bekommen können. Einige andere US-Zeitungsverlage arbeiten angeblich an eigenen E-Readern.

Laut Medienberichten plant der Online-Einzelhändler, in diesem Jahr insgesamt 800.000 Kindles abzusetzen. Der Kindle 2 war erst im Februar vorgestellt worden. Bis Ende April soll er bereits rund 300.000 Mal verkauft worden sein - das Unternehmen nennt jedoch beharrlich keine Absatzzahlen. (dpa/tc)