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Alfresco lästert über SharePoint

03.12.2007
Alfresco bringt morgen die Version 2.9 seiner quelloffenen Content-Management-Plattform auf den Markt. Diese bietet unter anderem Integration mit populären Web-Diensten wie iGoogle und MediaWiki sowie mit den Entwicklungswerkzeugen von Adobe Systems.

Alfresco hatte sein ECM (Enterprise Content Management) erst kürzlich mit der Social-Networking-Platform "Facebook" integriert. "Was wir hier zusammengebracht haben sind de facto die Standard-Tools, die die Leute schon verwenden", erklärte Marketing-Chef Ian Howells. "Wir geben Ihnen sozusagen die ganze klassische Enterprise-Kontrolle, aber in einer Social-Networking-Umgebung."

Alfresco 2.9 unterstützt auch das Web-Entwicklungs-Framework "Flex 2" von Adobe Systems. Die Firma möchte so die Entwicklung von sogenannten Rich Internet Applications fördern, die auf Alfresco aufsetzen. "Wir finden, dass das eine gute, produkte Umgebung ist", erklärte Howells mit Blick auf Flex.

Alfresco gibt seine Software kostenlos ab und verdient Geld mit dem Support dafür. Angeblich gibt es rund 20.000 Installationen, darunter bei großen Firmen wie Morgan Stanley.

Auch Microsoft positioniert sein konkurrierendes Produkt "SharePoint" als Social-Computing Platform. Alfresco hält seine Software für besser und schmäht Sharepoint in Marketing-Unterlagen für den 2.9-Launch als "langsam und nicht skalierbar" sowie "schwer zu programmieren und zu erweitern".

Howells äußerte sich etwas vorsichtiger. "Wir sagen: SharePoint hat große Auswirkungen, und Open Source ebenso. Die Sache ist aber die, dass Leute nicht von Kopf bis Fuß an einen Stack gebunden sein wollen."

Eine Version 3.0 von Alfresco soll laut Howells vermutlich im ersten Halbjahr 2008 erscheinen. Kunden dürften mit einer flüssigen Weiterentwicklung rechnen. "Wir haben eine Umgebung geschaffen, mit der wir andere Tools schnell einbinden können", sagt der Marketing-Mann. "Wir können rasch Innovationen einführen, nicht nur in Release-Zyklen von zwölf bis 18 Monaten. Vor zwölf bis 18 Monaten war Facebook noch kein großes Ding." (tc)