PayPal, giropay, Moneybookers und Co.

Aktuelle Bezahlverfahren im Internet

18.06.2010 von Moritz Jäger
PayPal, Moneybookers, Wirecard, Geldkarte, ClickandBuy, Paysafecard - Online-Shopper können zwischen immer mehr Bezahlverfahren wählen. Wir zeigen die Vor- und Nachteile der Bezahlverfahren auf.
Deutsche kaufen gerne im Internet ein. (Quelle: Bitkom)
Foto: Bitkom

Das Einkaufen im Internet boomt - und ein Ende ist nicht abzusehen. Laut dem Branchenverband Bitkom haben 42 Prozent aller Deutschen bereits 2008 im Internet eingekauft, mit weiterhin steigender Tendenz. Kein Wunder, günstige Preise und Rund-um-die-Uhr-Einkaufsmöglichkeiten locken die Kunden. Da Waren und Dienstleistungen auch im Internet nicht umsonst sind, stellt sich für Webshop-Betreiber wie auch für Kunden die Frage nach der Bezahlung.

Studie: Nach wie vor ist die Überweisung und Lastschrift die Lieblings-Bezahlweise. (Quelle: BITKOM)

Laut Bitkom ist die Lage eindeutig: In einer Umfrage von 2007 gaben 38 Prozent der deutschen Nutzer Lastschriftverfahren und Überweisung als liebste Zahlungsweise an. Dahinter kommt die Zahlung per Rechnung mit 20 Prozent, gefolgt von Kreditkarte und Nachnahme (20 beziehungsweise 17 Prozent). Diese Verfahren sind ausgereift und haben sich mittlerweile etabliert. Sie sind Bestandteil nahezu jedes Webshops.

Seit einigen Jahren etablieren sich aber neue Bezahlmethoden, die sich gegenüber Lastschrift und Co. absetzen und speziell auf die Anforderungen des eCommerce zugeschnitten sind. In unserem Artikel wollen wir Ihnen vier etablierte Verfahren vorstellen.

Vor- und Nachteile herkömmlicher Zahlverfahren

Die Vorteile der herkömmlichen Zahlverfahren ist ihre Einfachheit. Wer Bargeld hat, kann per Nachnahme shoppen, ganz ohne Konto. Sobald ein Giro-Konto besteht, ist der Einkauf per Lastschrift oder Überweisung als Vorauskasse problemlos möglich. Die Zahlung per Kreditkarte ist weit verbreitet.

Allerdings bringen die Systeme auch Nachteile mit sich. Denn all diese Zahlverfahren wurden ursprünglich nicht für das Internet entwickelt. Phisher und andere Verbrecher zielen in erster Linie auf Kontodaten und Kreditkarteninformationen, denn wenn sie erst einmal die Kontrolle über die Konten haben, stehen ihnen die Geldbeutel der Kunden offen.

giropay - die neue Art der Überweisung

Neue Art der Überweisung: Bei giropay wickeln die Banken über ihr Online-Portal die Zahlungen ab. (Quelle: giropay)

giropay wurde von deutschen Kreditinstituten speziell für Online-Bezahlungen entwickelt. Hinter dem Dienst stehen die Sparkassen, die Postbank, sowie die Finanz-IT-Dienstleister Fiducia und GAD.

Der Dienst funktioniert ähnlich wie das weiter unten vorgestellte PayPal und arbeitet als Mittelsmann zwischen Käufer und Verkäufer. Entschließt sich ein Kunde zur Zahlung per giropay, gibt er die Bankleitzahl seiner Bank ein und wird auf deren Online-Portal weitergeleitet. Dort meldet sich der Nutzer mit seinem Passwort und seiner PIN an.

Anschließend wird das Überweisungsformular mit allen relevanten Daten noch einmal aufgezeigt. Der Nutzer bestätigt nun die Überweisung mit einer TAN aus seinem Online-Banking-Bestand. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um eine normale TAN, eine iTAN oder eine mTAN handelt.

Vor- und Nachteile

giropay könnte man als Überweisung 2.0 bezeichnen. Zu den Vorteilen gehört unter anderem die sichere Abwicklung für Kunden, da sie ihre Daten selbst nicht eingeben müssen und die eigentliche Transaktion über das geschützte Portal der Bank abgewickelt wird. Zudem bietet giropay einen deutlichen Geschwindigkeitsvorteil. Sobald die Transaktion abgeschlossen ist, erhält der Shop-Betreiber eine entsprechende Nachricht und kann die Ware abschicken. Die Wartezeit zwischen abschicken der Überweisung und Empfangen des Geldes fällt so weg.

Die Nachteile sind, dass giropay gegen Phishing ebenso anfällig ist, wie das Konto des Besitzers, da die TANs sowie die Zugangsdaten dieselben sind. Auch sind die Kosten für den Verkäufer nicht transparent aufgeschlüsselt. Auf Nachfrage konnte giropay keine genauen Angaben zu den Kosten machen. Der Web-Shop-Betreiber und der Acquirer, der den Shop an das System anschließt, verhandeln laut giropay jeweils individuell über die Provision. Laut dem Hersteller lohnt sich das Verfahren für alle Shops, die Bestellungen primär per Überweisung abwickeln.

Der Dienst scheint sich immer mehr zu etablieren. Laut giropay wurden 2009 immerhin 4,6 Millionen Transaktionen durchgeführt, diese hatten ein Umsatzvolumen von rund 290 Millionen Euro. Für 2010 erwartet giropay mehr als sechs Millionen Transaktionen.

Fazit

giropay ist ein deutlicher Fortschritt gegenüber der herkömmlichen Überweisung. Der Bezahldienst ist für Kunden sicherer, da die eigentlichen Bankdaten in den Händen der Kunden bleiben. Auch als Shop-Betreiber lohnt sich das Verfahren, da man sofort über die Transaktionen. Negativ fällt allerdings das Gebührenmodell von giropay auf. Hier gibt es keine festen Preise, so dass man selbst bei den einzelnen Acquirern nachfragen muss. Wer vor allem im Inland seine Geschäfte abwickelt, sollte sich das Verfahren genauer ansehen. Zumindest für das Open-Source-Shopsysteme osCommerce gibt es ein spezielles Modul, in xt:Commerce kann giropay über indirekt über PayPal oder Moneybookers einbinden.

PayPal - Zahlen mit der eBay-Tochter

PayPal ist im internationalen Zahlungsverkehr mittlerweile etabliert, die Bekanntheit der Marke nahm seit der Übernahme durch eBay stetig zu. PayPal ist ein Treuhanddienst, der zwischen Käufer und Verkäufer steht. Auch werden die Käuferdaten nicht direkt weitergegeben. Will der Kunde per PayPal zahlen, wird er auf die gesicherte Seite des Dienstes weitergeleitet. Dort meldet er sich mit Benutzername und Passwort an, anschließend muss er die Zahlung absegnen.

Zahlungsweg: Das Diagramm zeigt, wie die PayPal-Zahlung funktioniert. (Quelle: PayPal)

Bei PayPal gibt es keine weitere Sicherheitsstufe, wie etwa eine TAN-Nummer, allerdings bietet der Dienst für 4,95 Euro Versandgebühr ein E-Token an. Dieses erstellt eine Zufallszahl, die bei der Anmeldung angegeben werden muss und jeweils nur 30 Sekunden gültig ist. Selbst bei einer Man-in-the-middle-Attacke ist das Konto daher relativ gut geschützt, da den Phishern nur wenig Zeit für eine Reaktion bleibt. Die PayPal-Token basieren auf der VeriSign-Technologie.

PayPal arbeitet auf Guthabenbasis, kann aber auch Geld via Lastschrift von Bankkonten, Kreditkarten oder über das eingangs erwähnte giropay einziehen. Die jeweiligen Daten werden auf der gesicherten Webseite des Dienstes hinterlegt.

Vor- und Nachteile

PayPal ist ein international anerkannter Zahlungsdienst, der auch in Deutschland immer stärker genutzt wird. Dabei hilft vor allem die enge Integration in eBay sowie Käufer- und Verkäuferschutz. Letzterer ist für Shop-Betreiber interessant. Verkäufer sind mit einer Schadenssumme von bis zu 4000 Euro pro Kalenderjahr vor

geschützt. Die dazu notwendigen Voraussetzungen finden Sie auf dieser Seite. Die Kosten für den Einsatz von PayPal sind im Vergleich hoch, aber transparent. Sie sind Transaktionsbasiert, es entstehen keine festen monatlichen Kosten, ebenso gibt es keine Anmeldegebühr.

Die aktuellen Gebühren berechnen sich aus dem monatlichen Umsatzvolumen des Vormonats. Je höher dabei der Umsatz ist, desto niedriger werden die Gebühren. Als Beispiel: Bis 1000 Euro Monatsumsatz zahlen Shop-Besitzer pro Transaktion 1,9 Prozent der Zahlung plus einen Aufschlag von 0,35 Euro, wenn die Zahlung aus Deutschland kommt. Bei einem Umsatz bis 5000 Euro sinken die Kosten auf 1,6 Prozent plus 0,35 Euro. Der Konzern stellt auf dieser Seite einen Gebührenrechner bereit.

Neben den Kosten ist ein weiterer Nachteil, dass sich die Kunden zunächst bei einem zusätzlichen Dienstleister registrieren und ihre sensiblen Kontodaten hinterlegen müssen. Zudem muss das Konto unter Umständen verifiziert werden, was Zeit in Anspruch nimmt.

Bei der Integration in Webseiten ist PayPal dafür vorbildlich. Im PayPal Integration Center erhalten alle Mitglieder Informationen zum Aufbau der API sowie passende Beispiel-Codes. Zudem gibt es einen direkten Link auf Partnerseiten wie Strato oder 1 und 1 oder die Open-Source-Lösungen osCommerce oder xt:Commerce.

Fazit

PayPal macht vor allem dann Sinn, wenn Shop relativ viel Geld umsetzt, ein gewisser Anteil an ausländische Kunden einkauft oder eBay als zusätzliche Handelsform genutzt wird. Die Preise sind zwar hoch, dennoch transparent und enthalten einen Käufer- und Verkäuferschutz. Zudem fallen die Gebühren nur dann an, wenn wirklich über PayPal abgerechnet wird, ein Grundrauschen an Kosten entfällt. Der Dienst hat es geschafft, eine aktive Entwickler-Community aufzubauen, so dass es für nahezu jede Plattform ein passendes Plug-In gibt.

TipiT - für Micropayments

TipiT eignet sich vor allem für Spendenaufrufe - hier etwa für Wikileaks.

TipiT bietet sein gleichnamiges System als Micropayment-Lösung an. Der Dienst spezialisiert sich auf Kleinstbeträge, die allerdings unabhängig von einer eigentlichen Dienstleistung bezahlbar sind. Der Name spiegelt es bereits wieder: TipiT kommt vom englischen Wort für Trinkgeld - der Nutzer soll für eine Leistung das bezahlen, was sie ihm seiner Meinung nach wert war.

Passend dazu stellt der Dienst seinen Nutzern sogenannte TipJars - Trinkgeldbüchsen - zur Verfügung, die man auf der eigenen Website integrieren kann. Der eigentliche Bezahlvorgang läuft anschließend über Kreditkarten ab.

Vor- und Nachteile

TipiT eignet sich zwar recht gut, um beispielsweise Spendensammlungen zu starten oder Nutzer für geschriebene Artikel bezahlen zu lassen - es fehlt allerdings an einer direkten Anbindung an die Warensysteme. TipiT erhebt keine Transaktionskosten, wie es bei anderen Systemen der Fall ist. Erst wenn das Geld ausgezahlt wird verlangt der Dienst sechs Prozent von der gesamten Summe. Die Mindestsumme, die ausgezahlt wird, sind 50 Euro. Darunter kann man aber ebenfalls Geld erhalten, TipiT bietet ab fünf Euro Gutscheine für den Online-Händler Amazon an.

Fazit

TipiT ist sicher kein herkömmliches Bezahlsystem, bei dem man eine Ware direkt erhält. Vielmehr ist es ein Ansatz, mit dem Betreiber von Blogs und anderen Webseiten ihre Inhalte vermarkten können oder das beim Sammeln von Geld hilft. Bekannt wurde TipiT vor allem, als die Betreiber des Internet Portals Wikileaks den Dienst zur Sammlung von Spenden nutzten.

Click&Buy - weit verbreiteter Dienst für Kleinstbeträge

ClickandBuy, das ehemalige Firstgate, wurde für die Abwicklung von Kleinstbeträgen gegründet. Daher wird der Dienst noch immer hauptsächlich auf Seiten angeboten, die viele Inhalte zu relativ geringen Preisen verkaufen. Beispiele hierfür wären Spiegel Online, iTunes oder unser Schwestermagazin TecChannel.

Aufladung: Auch bei ClickandBuy kann man sein Konto auf Guthabenbasis führen.

Am Anfang steht dabei immer das Konto bei dem Bezahldienst. Kauft der Kunde anschließend bei einer Partnerseite etwas ein, meldet er sich mit Nutzername und Passwort bei dem Dienst an. Anschließend wird die Zahlung über ClickandBuy ausgeführt. Zusätzliche Sicherheitsmerkmale wie ein E-Token oder eine separate TAN-Abfrage gibt es bei ClickandBuy nicht. Anschließend gibt der Dienst die Zahlung an den Shop weiter und zieht die Kosten von Kreditkarte oder Konto des Nutzers ein.

Vor- und Nachteile

Für Händler teilt sich ClickandBuy in zwei Bereiche: Basic und Premium. Der Basic-Tarif richtet sich an Anbieter, die für Ihre Inhalte bis zu zehn Euro verlangen wollen. Der Dienst verlangt eine einmalige Einrichtungsgebühr von 49 Euro darin enthalten sind auch die Implementierungskosten, zusätzlich entstehen monatliche Mindestkosten von fünf Euro. Die weiteren Provisionskosten berechnen sich prozentual nach dem Umsatz, einen Überblick gibt die PDF-Datei auf dieser Seite. Im Premium-Account, der jeweils individuell ausgehandelt wird, stehen zusätzliche Dienste zur Verfügung, etwa Abonnements oder ein Spendenmodul. Eine komplette Übersicht über die jeweiligen Leistungen finden Sie hier. In beiden Paketen sind Dienste für das Risiko- und Forderungsmanagement, unter anderem Mahnwesen, Rücklastschriften oder Bonitätsprüfungen, enthalten.

Fazit

ClickandBuy ist im Bereich Micropayment, also bei Klein- und Kleinstbeträgen, weit verbreitet. Die Chance, dass ein Nutzer bereits bei dem Dienst angemeldet ist, ist daher groß. Allerdings fallen vor allem die happigen Gebühren, die der Dienst besonders im Basic-Account verlangt, negativ auf. Außerdem fehlt es an zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen durch E-Token oder TANs, wie sie Giropay oder Paypal bieten. Wer aber den Hauptumsatz seines Shops mit kleinpreisigen Artikeln einnimmt, sollte sich ClickandBuy einmal ansehen.

T-Pay - Magentafarbenes Web-Geld

Auch von der Telekom gibt es ein Zahlverfahren, das sich zwischen ClickandBuy und giropay postiert. Das T-Pay-System setzt wie alle andere Verfahren auch auf ein Anmeldeverfahren, beim bezahlen wird die eigentliche Zahlung dann über T-Pay abgewickelt.

Vor- und Nachteile

T-Pay bietet mehrere Besonderheiten gegenüber den anderen Diensten. Zum einen wäre da MicroMoney zu erwähnen. Dabei handelt es sich um eine Prepaid-Funktion, mit der Anwender laut Telekom "spurlos und anonym" bezahlen können. Der Nutzer lädt sein Konto mit einer Guthabenkarte auf, damit wird dann gezahlt.

Daneben wird auch eine Bezahlung mittels Call by Pay unterstützt. Damit können Telekom-Kunden bezahlen, indem sie eine spezielle Mehrwert-Nummer anrufen, der zu zahlenden Betrag wird dann mit Hilfe der nächsten Telekom-Rechnung eingezogen. Voraussetzung hierfür ist ein privater Festnetzanschluss bei der Telekom mit Lastschriftverfahren. Doch auch ohne Telefonanruf kann man bei T-Pay über die Telekom-Rechnung zahlen. Dann bestätigt man den Einkauf mit Hilfe von E-Mail-Adresse und Passwort. Zusätzlich lässt sich T-Pay über Lastschrift und mittels Kreditkarte aufladen. T-Pay ist zudem nicht weit verbreitet. Auf der Homepage werden vor allem Dating- und Erotik-Shops genannt.

Fazit

Das Guthaben-Konzept T-Pay ist interessant, vor allem auf Seiten, die eine schnelle und diskrete Abwicklung der Geschäfte wünschen. Allerdings gibt sich die Telekom nebulös, wenn es um die tatsächlichen Kosten des Dienstes für Händler geht. Dafür haben wir auf der Hompage keine Übersicht gefunden. Für einen Aufpreis von monatlich 30 Euro bietet der Dienst zusätzlich eine Inkasso-Funktion für nicht bezahlte Rechnungen, die über eine externe Firma abgewickelt wird.

Wirecard - die virtuelle Prepaid-Kreditkarte

Wirecard schließt die Lücke zwischen der Sicherheit einer Guthabenkarte und der hohen Akzeptanz von Kreditkarten. Denn sie bietet dank des Prepaid-Prinzips eine relativ hohe Sicherheit und ermöglicht dennoch den Einkauf bei allen MasterCard-Akzeptanzstellen im Internet.

Die Registrierung bei Wirecard ist unkompliziert. Für die einfache Online-Version der Kreditkarte genügt es, seinen Namen und eine Handynummer anzugeben. Nach dem Eintippen des per SMS erhaltenen Freischaltcodes erhält der Kunde eine Kartennummer samt CVC2-Kartenprüfnummer und Ablaufdatum.

Virtuelle MasterCard: Das Diagramm zeigt, wie Wirecard funktioniert. (Quelle: Wirecard)

Jetzt kann beliebig viel Geld auf das noch leere Konto geladen werden und die virtuelle Karte steht mit dem Guthabenbetrag für Bestellungen über Internet und Telefon parat.

Gegen 24,90 Euro pro Jahr lässt sich auf Wunsch auch eine echte MasterCard-Plastikkarte dazu bestellen, die abseits der Online-Bezahlwelten über die Ladentheke gereicht werden kann. Damit sind dann weltweite Barauszahlungen an Automaten möglich. Die sind jedoch, wie bei Kreditkarten üblich, mit relativ hohen Gebühren verbunden.

Gebühren

Eigene Automaten von der Wirecard Bank AG gibt es derzeit nicht. Ab einem Betrag von 2500 Euro, die jährlich bewegt werden, ist eine Identitätsbestätigung via PostIdent-Verfahren nötig.

Beim Aufladen des Kontos per Überweisung fällt grundsätzlich 1 Euro Gebühr an, unabhängig von der Höhe des Betrages. Beim Aufladen per Kreditkarte behält die Bank drei Prozent ein, mindestens aber 1 Euro, via Lastschrift 1,99 Prozent und ebenfalls mindesten 1 Euro.

Gebühren: In dieser Tabelle sind alle anfallenden Gebühren in verschiedenen Währungen aufgelistet. (Quelle: Wirecard)

Die Überweisung von einem Wirecard-Konto auf ein anderes Wirecard-Konto erfolgt über ein Peer-to-Peer-System und praktisch in Echtzeit - Kostenpunkt: 50 Cent. Für die Sicherheit sorgt eine Mobile TAN, die der Überweisende auf sein Handy per SMS übertragen bekommt.

Die normale Nutzung beim Einkauf bleibt für den Kunden kostenlos - außer es handelt sich um eine fremde Währung, dann sind 1,5 Prozent fällig. Bei Rückbuchung behält die Wirecard Bank 1 Prozent ein, mindestens aber 10 Euro.

Vor- und Nachteile

Der große Vorteil gegenüber den meisten Bezahlverfahren im Internet ist die hohe Verbreitung, mit der Wirecard kann an jeder MasterCard-Akzeptanzstelle bezahlt werden.

Die virtuelle Kreditkarte lässt sich nicht überziehen. Das heißt, es kann auch nur das ausgegeben werden, was tatsächlich vorher auf das Konto eingezahlt wurde. Das ist besonders im Betrugsfall von Vorteil.

Allerdings sollte der Kunde aufgrund des unverzinsten Guthabens und aus Sicherheitsgründen nur kleinere Beträge auf sein virtuelles Konto überweisen. Und dafür fallen jedes Mal Gebühren an.

Wer über Geldbewegungen auf dem Wirecard-Konto auf dem Laufenden sein will, muss regelmäßig online seinen Account überprüfen. Eine Benachrichtigung beispielsweise per E-Mail oder SMS gibt es nicht.

Fazit

Grundsätzlich hinterlässt Wirecard einen empfehlenswerten Eindruck. Die Anmeldung ist unkompliziert, die Handhabung einfach, und das Prepaid-System garantiert eine relative Sicherheit. Wer mit den regelmäßig beim Aufladen anfallenden Gebühren leben kann, erhält eine vollwertige virtuelle MasterCard-Kreditkarte.

Die Geldkarte - der goldene Chip auf Kundenkarten

Die Geldkarte ist keine Karte im eigentlichen Sinne, sondern ein kleiner goldener Chip, der sich auf 70 Prozent aller ec- und Kundenkarten von Banken und Sparkassen befindet. Um diesen Chip nutzen zu können ist keine Anmeldung notwendig, es muss lediglich Geld auf die Karte geladen werden, bevor man damit bezahlen kann.

Der Chip kann entweder am Geldautomaten oder mit einem entsprechenden Card-Reader und Software via giropay über das Internet aufgeladen werden. Der Maximalbetrag ist dabei 200 Euro, damit siedelt sich die Geldkarte im Bereich des Micropayments an. Die Zahlung erfolgt nach dem Aufladen völlig anonym, ohne Eingabe einer PIN oder Ähnlichem.

Jugendschutz

Im Zuge der Kontoeröffnung weist der Kontoinhaber sein Alter zweifelsfrei nach. Viele Kreditinstitute geben ihre Karten automatisch mit dem Jugendschutzmerkmal aus.

Geldkarte: Der kleine goldene Chip enthält alle relevanten Daten. (Quelle: PayPal)

Bei Jugendlichen unter 18 Jahren ist eine Einwilligung der Eltern erforderlich. Händler können mit der Geldkarte relativ einfach die Volljährigkeit bei kostenpflichtigen Adult-Inhalten im Internet überprüfen. Genauere Informationen finden Sie hier.

Sicherheit

Die Geldkarte nutzt das derzeit sicherste Online-Banking-Verfahren HBCI. Hierbei fallen allerdings im Gegensatz zum Webbanking mit PIN/TAN zusätzliche Hardwarekosten für Chipkartenleser und Software an.

HBCI steht für "Homebanking Computer Interface". Ab 1997 regelte der nationale HBCI-Standard elektronische Finanztransaktionen zwischen Ihnen und Ihrem Kreditinstitut. 2002 ging der HBCI-Standard über in den FinTS-Standard (Financial Transaction Services). Seitdem bezeichnet HBCI genau genommen nur das signaturgeschützte HBCI-Verfahren mit Diskette oder Chipkarte (= FinTS HBCI).

Bei einer HBCI-Transaktion mit Chipkarte und Chipkartenleser bereitet der Kunde als Erstes seine Überweisung in der Finanzsoftware vor. Dann schiebt er die HBCI-Chipkarte in das Kartenlesegerät und tippt die HBCI-PIN in das Gerät ein. Die Chipkarte autorisiert die Überweisung mit einer digitalen Unterschrift und verschlüsselt sie mit Chiffrier-Schlüssel. Der Auftrag wird über gesicherte Leitungen an den Händlerserver gesendet und entschlüsselt. Dann wird die Signatur verglichen und nur bei übereinstimmenden Informationen der Auftrag ausgeführt. Mehr zur HBCI-Verschlüsselung finden Sie hier.

Sicherheit: Das Diagramm zeigt, dass HBCI mit Chipkarte funktioniert. (Quelle: Geldkarte)

Dadurch, dass die PIN-Eingabe nicht über die Computer-Tastatur, sondern über den Chipkartenleser erfolgt, können die eingegebenen Daten nicht durch Trojanische Pferde oder Viren ausgelesen werden, selbst wenn sich diese schon auf dem Rechner befinden.

Phishing-Attacken wehrt der Chipkartenleser durch Übersendung eines Applet an den Institutsserver ab. Vor weiteren Transaktionen wartet dieser zunächst die richtige Antwort ab und bestätigt somit automatisch deren Echtheit.

Opfer einer Phishing-Attacke bleiben meist vor deren Folgen sicher - denn zum erfolgreichen Ausführen einer Transaktion mit zuvor mitgelesenen Daten würde der Phisher wiederum die Chipkarte benötigen.

Dennoch sollte darauf geachtet werden, dass der Computer mit keinerlei Viren, Trojanern oder anderen Schadprogrammen verseucht wurde. Denn gegen Man-in-the-Middle-Attacken ist auch das HBCI-Banking nicht sicher.

Vor- und Nachteile

Im Offline-Bereich erfreut sich die Geldkarte einer äußerst hohen Verbreitung. Laut eigenen Angaben sind über 68 Millionen Karten mit dem Geldkarten-Chip im Umlauf, und eine gesonderte Anmeldung ist auch nicht nötig - einfach kostenlos am Automaten Geld auf die Karte überweisen. Gebühren entstehen keine. Die Liste der Offline-Bezahlmöglichkeiten ist lang. Sie reicht von Fahrkarten- über Parkschein- bis hin zu Zigarettenautomaten.

Für Händler hat die Geldkarte auch online einige Vorteile. Sie ist im Vergleich zu den Gebühren anderer Bezahlsysteme, besonders im Internet, sehr günstig. Das Bankenentgelt für die Zahlungsgarantie beträgt nur 0,3 Prozent des Kaufumsatzes beziehungsweise mindestens 1 Cent pro Transaktion. Zum anderen erhält der Händler dank des Prepaid-Systems eine garantierte Zahlungssicherheit.

Gebühren: Die Tabelle zeigt die Gebühren im Vergleich mit alternativen Bezahlmethoden. (Quelle: Geldkarte)

Für Kunden dagegen lohnt sich der Einsatz der Geldkarte im Internet nur bedingt. Zum einen hat die hohe Sicherheit seinen Preis, denn der Kunde braucht ein Chipkarten-Lesegerät der Klasse 3. Kostenpunkt für die Hardware sind 50 Euro aufwärts. Zum anderen müssen die Akzeptanzstellen im Internet schon mit der Lupe gesucht werden, von einer universell einsetzbaren Zahlungsmöglichkeit kann nicht die Rede sein.

Fazit

Offline sind die Vorteile unbestritten, online steht die Geldkarte trotz der hohen Sicherheit allerdings auf verlorenem Posten. Sie ist zwar sicher, aber dank der teuren Anschaffung einer zusätzlichen Hardware und nur einer Handvoll Akzeptanzstellen kaum praktikabel und bisher nicht empfehlenswert.

Moneybookers - der PayPal-Rivale

Startseite: Die Website von Moneybookers steht in verschiedenen Sprachen zur Verfügung. (Quelle: Moneybookers)

Moneybookers ist eines der großen webbasierten Prepaid-Zahlungssysteme mit elektronischer Geldlizenz und will nach eigenen Angaben weltweit führender Anbieter von Online-Zahlungen werden. Computerwoche zeigt, für wen sich das System lohnt und wer besser die Finger davon lassen sollte.

Anmeldung

Um sich bei Moneybookers anzumelden, muss sich der Kunde erst mit seiner E-Mail-Adresse verifizieren und wird danach aufgefordert, persönliche Daten wie Namen, Telefonnummer, Adresse und Alter einzugeben - damit ist das Konto eröffnet. Die Bankkonten oder Kreditkarten mit denen das Moneybookers-Konto aufgeladen werden soll müssen auf exakt den gleichen Namen und Adresse laufen wie die hier angegebenen Daten. Später wird der Kunde gebeten, seine Transaktionen mit seinem dort eingetragenen Geburtsdatum zu bestätigen.

Einzahlen

Da es sich bei Moneybookers um ein Prepaid-System handelt, muss der Kunde zuerst Geld einzahlen, bevor er den Dienst voll nutzen kann. Die Einzahlung ist per Banküberweisung, Kreditkarte oder giropay möglich. Bei giropay akzeptiert Moneybookers ausschließlich die Postbank, Sparkassen und Raiffeisenbanken. Bei den Kreditkarteninstituten unterstützt der Dienst in Deutschland VISA, Mastercard, American Express, JCB und Diners.

Um Geld mit der Kreditkarte einzahlen zu können, muss diese aus Sicherheitsgründen vorher verifiziert werden. Das geschieht durch eine Belastung der Karte von 1,01 bis 2,99 Euro durch Moneybookers. Der exakte Transaktionsbetrag aus der Kreditkartenabrechnung muss anschließend im Profil des Kundenkontos eingegeben werden. Der Betrag wird nicht auf das Kreditkartenkonto zurücküberwiesen, sondern dem Moneybookers-Konto gutgeschrieben. In Deutschland werden VISA, Mastercard, American Express, JCB und Diners akzeptiert. Moneybookers behält bei der Einzahlung per Kreditkarte eine Gebühr von 1,9 Prozent ein. Die Einzahlung per Banküberweisung dauert zwar zwei bis fünf Tage, dafür fällt die Verifizierung weg, und sie ist kostenfrei.

Überweisen

Nach der Einzahlung kann der Kunde den Dienst von Moneybookers voll nutzen und mit seinem Guthaben Geld einzahlen oder versenden. Besonders erwähnenswert: Für Überweisungen braucht der Kunde lediglich die E-Mail-Adresse des Empfängers. Dieser wird dann in einer Mail aufgefordert, ebenfalls ein Konto zu eröffnen und damit das Geld in Empfang zu nehmen. Moneybookers behält eine Gebühr von einem Prozent des Überweisungsbetrags, maximal jedoch 50 Cent ein.

Eine Stornierung ist nach der erfolgreichen Überweisung nicht mehr möglich. Grundsätzlich kann man mit Moneybookers Geld in mehr als 30 Länder transferieren.

Einkaufen und Auszahlen

Übersichtlich: Moneybookers bietet eine gut strukturierte Liste an Händlern, die Moneybookers als Bezahlverfahren akzeptieren. (Quelle: Moneybookers)

Kunden können aus einem Pool verschiedener Händler auswählen, die Moneybookers als Bezahlmethode akzeptieren. Die Liste ist recht übersichtlich strukturiert und reicht von Autozubehör über VoiP und Schmuck bis hin zu Sport. Insgesamt bieten nach eigenen Angaben weltweit etwa 2.200 Händler Zahlungen mit Moneybookers an - bei den deutschen Händlern ist diese Zahl deutlich geringer. Hier finden Sie eine detaillierte Übersicht aller Händler. Moneybookers erreicht natürlich nicht die Akzeptanz einer handelsüblichen Kreditkarte.

Der Kunde bezahlt unter Angabe des Betrags und der bei Moneybookers registrierten E-Mail-Adresse. Die Kosten der Überweisung trägt der Händler. Eine Stornierung der getätigten Überweisung ist nicht möglich. Damit zeigt sich Moneybookers sehr händlerfreundlich. Denn er braucht keine Schäden fürchten, die durch Rücküberweisungen von Kunden entstehen, die die geforderten Leistungen erhalten haben.

Auszahlungen erfolgen auf das Bankkonto oder auf die Kreditkarte und werden von Moneybookers mit einer happigen Gebühr von 1,80 Euro belastet. Es gibt keinen Mindestbetrag für den Transfer.

Zusätzliche Services

Zusatzdienst: Moneybookers bietet einen Treuhandservice an. (Quelle: Moneybookers)

Hier finden Sie eine kurze Auflistung zusätzlicher, von Moneybookers angebotenen Services:

Zahlen per Handy:

Der Moneybookers-Kunde kann mit diesem Dienst Geld versenden oder seinen Kontostand abfragen. Dafür muss er für einen Minutenpreis von 12 Cent aus dem Festnetz und 90 Cent von einem Mobilfunknetz eine 01805-Telefonnummer anrufen und für jede getätigte Transaktion 50 Cent bezahlen.

Treuhandkonto:

Es kann ein Treuhandkonto von Kunden angelegt werden, auf das ein Verkäufer erst dann zugreifen kann, nachdem die Leistungen erbracht wurden. Der Käufer zahlt dafür eine Gebühr von einem Prozent des Kaufbetrags, mindestens aber zwei Euro.

Zahlungserinnerungen verschicken:

Moneybookers verschickt auf Wunsch per E-Mail Zahlungsaufforderungen in Form einer Rechnung an Schuldner.

Sicherheit

Die Website von Moneybookers nutzt SSL-Protokolle mit einer 128-Bit-Verschlüsselung. Bei einem Login muss der Kunde neben seiner E-Mail-Adresse sein Passwort angeben. Wie üblich wird der Kunde nach wenigen Minuten der Inaktivität automatisch ausgeloggt. Die IP des Kunden wird bei jeder Nutzung gespeichert, um eventuellen Missbrauch zurückverfolgen zu können.

Wie bereits oben erwähnt, können erfolgte Transaktionen nicht storniert werden, und die Einzahlung durch Dritte ist nicht möglich. Außerdem weist Moneybookers darauf hin, auf das "https" oben in der Browserleiste und das Sicherheitszertifikat zu achten.

Fazit

Moneybookers ist empfehlenswert, um Geld von einem Kunden zu einem anderen Kunden zu überweisen, da der Geldtransfer in Echtzeit erfolgt und mit maximal 50 Cent relativ günstig ist. Dies gilt besonders, wenn die Transaktion über Ländergrenzen hinweg in eine der zahlreichen angebotenen Währungen erfolgen soll. Beachtlich sind aber die recht hohen Gebühren wenn der Kunde das Geld vom Moneybookers-Konto auf sein Bankkonto oder die Kreditkarte transferieren will.

Leider kann man mit diesem System nur bei Händlern einkaufen, die Moneybookers auch akzeptieren. Weltweit sind das nach eigenen Angaben bisher etwa 2.200. Von der Akzeptanz einer herkömmlichen Kreditkarte ist Moneybookers noch weit entfernt. Leider zahlt das Unternehmen keine Zinsen auf das Guthaben auf dem Konto. Erwähnenswert ist der große Vorteil für Händler, dass der Kunde seine Überweisung nicht stornieren kann.

Paysafecard - anonym zahlen

Verkaufsstellen: Auf der Internetseite von Paysafecard lässt sich über ein Tool die nächste Verkaufsstelle der Karte finden. (Quelle: Paysafecard)

Paysafecard spricht Kunden an, die im Internet absolut anonym bezahlen wollen. Bei dieser Bezahlmethode muss weder Name, Adresse noch eine E-Mail-Adresse angegeben werden. Das System funktioniert dabei ähnlich wie das einer Guthabenkarte für Handys, wo der Kunde sich ein Plastikkarte mit einem bestimmten Guthabenwert am Kiosk oder Automaten kauft und mit den Code, der auf der Karte steht, sein Handy-Guthaben auflädt.

Bei Paysafecard kauft der Kunde im Vorfeld bei einer von 50.000 Verkaufstellen in Deutschland und 105.000 in Europa eine Prepaid-Karte, die mit einem Guthaben zwischen 10 und 100 Euro geladen ist. Auf der Webseite befindet sich ein Service, mit dem nach Angabe einer Adresse alle in der Nähe vorhandenen Verkaufsstellen angezeigt werden. Auf der Prepaid-Karte versteckt unter einem Siegel eine 16-stellige PIN die zum Bezahlen genutzt wird.

Häufig wird dieser Code über Vouchers verkauft. Das heißt, dass sich der Code auf einer Art ausgedruckten Kassenzettel befindet. Außerdem ist es möglich die Karte online zu erwerben.

Bezahlen

Um mit seinen erworbenen Guthaben zu bezahlen, sucht sich der Kunde ein Web-Angebot aus über 2.500 Akzeptanzstellen aus. Eine komplette Händlerübersicht findet der Kunde direkt auf der Startseite von Paysafecard.

Skurril: Dieser nette Herr auf der linken Seite begleitet den gesamten Webauftritt von Paysafecard. (Quelle: Paysafecard)

Wurde ein Händler gefunden, muss dort der 16-stellige Code, der auf der Plastikkarte oder dem Voucher der Paysafecard steht, in das dafür vorgesehene Fenster eingetippt werden. Der Paysafecard-Server überwacht den Ladestatus der Karte und kommuniziert mit dem Shop-System. Ist die PIN gültig, wird die Summe vom Guthaben auf der Karte abgezogen. Besonderheit: Es gibt zwei Versionen der Karte, eine blaue für Kunden unter 18 Jahren und eine rote. Letztere kann nur gegen Personalausweis erworben werden und auch auf Erotik-Seiten oder bei anderen Angeboten genutzt werden.

Für den Kunden ist es möglich, mehrere Karten-Guthaben zu kombinieren. Damit kann das Guthaben restlos aufgebraucht werden. Außerdem kann mit einer deutschen Paysafecard auch an ausländischen Akzeptanzstellen gezahlt werden.

Paysafecard für Händler

Das Unternehmen wirbt um Händler mit dem Hauptargument, neue Zielgruppen erreichen zu können. Damit sind zum einen Kunden gemeint, die ihre persönlichen Daten, Bankverbindung oder Kreditkartennummer nicht im Internet bekannt geben wollen. Aber auch Jugendliche, denen der Zugang zu den klassischen Bezahlsystemen wie Kreditkarte verwehrt ist. Außerdem noch jene Kunden, die von ihrer Bank keine Kreditkarte erhalten.

Werbekarten: Werbekunden können die Karten von Paysafecard mit ihrem Logo branden. (Quelle: Paysafecard)

Paysafecard schreibt auf ihrer Web-Seite, dass viele Akzeptanzstellen seit der Einführung ihre Umsätze deutlich steigern konnten. Ganz besonders interessant für Händler: Transaktionen können nicht rückgängig gemacht werden.

Für die technische Umsetzung wird eine vorgefertigte API im Zahlungsprozess des Händlers implementiert. Eine SSL-Verbindung sichert die Integrität und die Vertraulichkeit der Daten, die Verfügbarkeit des Systems und die Sicherheit der Daten wird durch den Betrieb in einem Bankenrechenzentrum gewährleistet.

Fazit

Für den Kunden ist der Zahlungsvorgang kostenlos und sehr einfach. Der ganz besondere Vorteil: Das Kaufen des Guthabens und das Zahlen ist völlig anonym, zu keiner Zeit ist die Angabe persönlicher Daten nötig. Der Verkäufer hat den Vorteil, dass einmal getätigte Transaktionen nicht rückgängig gemacht werden können. Der größte Nachteil ist die noch zu geringe Verbreitung.

Fazit - Neues wagen

Die Überschrift des Fazits richtet sich sowohl an Käufer wie auch an Shop-Betreiber. Vor allem, da Phisher zur Hatz auf Konto- und Kreditkartendaten geblasen haben, sollten Sie sich nach sicheren Alternativen umsehen. Besonders die giropay-Initiative sollte dabei für deutsche Shops ganz vorne stehen und die Standardüberweisung langfristig ablösen.

Wer international verkauft, der sollte sich PayPal oder Firstgate ansehen. PayPal ist dabei die etwas bessere Initiative, da man dort erst Provision abgeben muss, wenn wirklich eine Zahlung über den Dienst abgewickelt wird. Zudem ist das günstige E-Token ein deutliches Sicherheitsplus. Für Paypal spricht außerdem, dass es beinahe für jedes Shop-System die passenden Plug-ins gibt.

Moneybookers ist der große Konkurrent zu PayPal, hat aber leider noch nicht dessen Verbreitung und dazu deutlich höhere Gebühren, zum Beispiel beim Einzahlen per Kreditkarte. Die Paysafecard ist eine Alternative für alle, die keinerlei persönliche Daten angeben wollen. Die Auswahl an Akzeptanzstellen ist allerdings noch recht begrenzt.

Geldkarte, T-Pay und ClickandBuy dagegen sind interessant, wenn nur kleine Summen transferiert werden müssen. Vor allem das Guthabenkonzept von Geldkarte und T-Pay sorgt dafür, dass das überwiesene Geld auch wirklich beim Händler ankommt. Bedenken Sie in jedem Fall die zusätzlichen Integrationskosten. Auch zu beachten: Die Geldkarte lässt sich die hohe HBCI-Sicherheit mit zusätzlicher Hardware teuer bezahlen.

Die Wirecard mausert sich zu einer echten Alternative zu herkömmlichen Kreditkarten. Denn dank des Prepaid-Systems bietet sie eine deutlich höhere Sicherheit im Betrugsfall. Doch die Wirtschaftswelt im Web dreht sich schnell - ein Zahlungsweg, den heute noch niemand kennt, kann morgen schon weltweit als Standard etabliert sein. (mja/mst)

Der Beitrag stammt von der COMPUTERWOCHE-Schwesterpublikation TECCHANNEL.de.