Niemand lässt ein Projekt absichtlich scheitern. Wer seine IT-Vorhaben zum Erfolg führen will, sollte also tunlichst die folgenden Verhaltens- und Vorgehensweisen vermeiden.
1. Der Business Case ist Geheimsache
Ein Fehler, den Unternehmen im Projekt-Management immer wieder begehen, ist der, die Beteiligten nicht über den Business Case zu informieren. Wenn die Teams aber nicht wissen, welcher Nutzen erwartet wird, können sie auch keine entsprechenden Ergebnisse liefern.
2. Keine Zeit für durchdachte Planung
Unternehmen handeln im Projekt-Management häufig nach dem Motto "Zeit ist Geld". Die Projekte sollen schnellstmöglich Ergebnisse erzielen. Für die Planung zu Beginn gibt es häufig zu wenig Zeit. So werden viele Unwägbarkeiten und Abhängigkeiten im Projektverlauf nicht berücksichtigt.
3. Wer zahlt, schafft an - immer
Der Kunde ist König. Allerdings hat nicht alles, was er an Verbesserungsvorschlägen und Wünschen äußert, einen positiven Effekt auf die Projektziele. Die Konsequenzen von Änderungen, also der Zeit- und Kostenaufwand, müssen sorgsam betrachtet und vor allem mit dem Business Case und dem Scope des Projekts abgeglichen werden.
4. Risiko-Management ist Gefühlssache
Jedes Projekt birgt Risiken. Sie zu vernachlässigen ist grob fahrlässig. Dennoch betreiben Unternehmen das Risiko-Management eher stiefmütterlich beziehungsweise aus dem Bauch heraus. Sie versuchen, die Herausforderungen ad hoc zu bewältigen. Auf die Dauer ist ein solches Vorgehen zum Scheitern verurteilt.
5. Die Methode wird wörtlich genommen
Eine Projekt-Management-Methode ist sinnvoll, aber die Projekt-Manager sollten sich nicht an jedes Detail klammern. Nicht jedes Dokument und jede Rolle müssen gefüllt sein. Viel wichtiger ist es, die Prinzipien guten Projekt-Managements anzuwenden und die Methode an das jeweilige Projekt anzupassen.
6. Das Team entscheidet
Projektarbeit ist Teamwork. Aber wenn es um Entscheidungen geht, sollten Kompetenz und Verantwortung beim Projekt-Manager liegen. Allerdings wird er sinnvollerweise das Wissen und die Sichtweise seiner Kollegen einbeziehen.
7. Die Besten werden Projekt-Manager
Die erfahrensten und fähigsten Spezialisten sind häufig nicht die besten Projekt-Manager. Vielmehr fühlen sie sich auf ihrer Kompetenzinsel wohl und nutzen dort dem Projekt auch am meisten. Sie zu Projekt-Managern zu ernennen heißt, ihre Fähigkeiten zu verschwenden und sie eventuell zu demotivieren.
8. Erfahrungen zählen nicht
Unternehmen greifen kaum auf Erkenntnisse und Erfahrungen aus Vorprojekten zurück. Der Erfahrungsfluss aus den Projekten heraus ist eher dürftig. Doch solche Erfahrungen, die obendrein kostenlos verfügbar sind, machen Projekte um einiges sicherer.
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