Acht LCD-TVs im Test

19.02.2007 von Georg Renelt
Die LCD-Fernseher ab 37 Zoll lösen die 32-Zöller als wichtigste TV-Klasse ab. Und neben der HD-ready-Auflösung WXGA kommen immer mehr Full-HD-Fernseher auf den Markt. Höchste Zeit, die aktuellen Riesen auf Herz und Nieren zu prüfen.

Fürs Fernsehen gibt es zwei gute Gründe: Langeweile und Neugierde. Für das Einschalten eines Fernsehers gibt es aber viel mehr Anlässe, und diese nehmen jeden Monat zu. Für die Langeweile sind wir nicht zuständig – für alles andere haben wir auf den folgenden Seiten die richtigen Geräte.

Kingsize-LCD: Fernseher werden im Wohnzimmer zu modernen Schaltzentralen – oder deren Displays. Möchte man etwa MP3-Dateien abspielen, wird der TV-Bildschirm für die Auswahl der Favoriten genutzt. Der Testsieger der LCD-TV-Klasse besitzt einen Streaming-Client, mit dem sich Video- und Audio-Dateien von einem PC abspielen lassen. Media-Center-PCs spielen nicht nur Musik und Filme, sie ermöglichen auch die schnelle Information aus dem Web: Wettervorhersagen, neue Mails, Einkaufstipps und mehr… Digital.World prüfte acht LCD-TVs mit Diagonalen zwischen 37 und 42 Zoll (94 bis 108 Zentimeter) auf universelle Tauglichkeit.

Fernsehen wird erstmal weiterhin vor allem in PAL-Auflösung (720 x 576 Bildpunkte) gesendet. Aber das ist kein Nachteil: Das Satelliten-Fernsehen liefert eine Bildqualität, die sich in Einzelfällen mit erstklassigen DVDs messen kann. Ein hervorragender HD-Fernseher wird auch PAL exzellent aussehen lassen.

Ein aktueller Fernseher sollte über wenigstens 37 Zoll (94 cm) Bilddiagonale, idealerweise Full-HD-Auflösung (mit HDMI-Anschluss) und eine starke Kompetenz in Sachen PAL beziehungsweise Analog-TV verfügen. Also luden wir 16 Hersteller zum Vergleichstest der aktuellen LCD-Riesen zwischen 37 und 42 Zoll ein. Die Hälfte konnte kein Test-Exemplar anliefern, darunter namhafte Hersteller wie Sharp, Grundig oder LG. Da wird zur Zeit noch deutlich mehr getrommelt als marschiert.

Glücklicherweise haben sich bestimmte Leistungen als Standard etabliert: Neben Scart- und HDMI-Anschlüssen bieten fast alle Fernseher – wegen des HD-Ready-Logos – auch wenigstens einen Komponenteneingang. Praktisch alle Hersteller haben die Lautsprecher an der Geräteunterseite montiert und reduzieren so die Gehäusebreite. Auch wenn’s nicht gut für die Stereo-Basis ist – das spart Platz. Aber es gibt auch negative Eigenschaften, die fast alle Modelle aufweisen. Kaum einer der Fernseher kann mit einer PC-Grafikkarte in seiner nativen Auflösung – also 1366 x 768 oder 1920 x 1080 – angesteuert werden. Mit ein wenig Glück klappt das wenigstens über den analogen VGA-Eingang. Das ist im Grunde nur eine Notlösung, aber die einzige Option, wenn‘s digital nicht geht.

Bildqualität: Auf einem ähnlich niedrigen Niveau sind die Darstellungsqualitäten aller Testkandidaten – den Philips-Fernseher und vielleicht noch das Samsung-Gerät ausgenommen. Die Darstellungsfehler sind fast immer die gleichen: Die De-Interlacer, die für eine Wandlung des PAL-Interlace-Bildes zuständig sind, arbeiten ohne Eigenintelligenz und patzen deswegen vor allem bei Bewegungen. Ein weiteres Problem ist die Hintergrundbeleuchtung, die typischerweise eine sehr hohe Farbtemperatur (bis über 10.000 K) aufweist und deswegen tendenziell zu einem Blaustich beziehungsweise zu einem sehr kühlen Bild führt. Die Videonormen setzen aber ein relativ warmes Weiß (6500 K) voraus – und das schaffen die LCD-TVs nur mit Hängen und Würgen. Das Farbmanagement des Fernsehers versucht dem entgegenzuwirken und beschränkt damit typischerweise den Kontrastumfang.

KOMPAKT LCD ODER PLASMA? Auf den Dauerbrenner der TV-Fragen gibt es keine einfache Antwort. Wer gerne – und am besten ausschließlich – im etwas abgedunkelten Wohnzimmer Filme und TV genießen will, ist mit einem Plasma-Fernseher hervorragend bedient. Wenn’s aber ein familientauglicher Universal-Fernseher werden soll – Spielkonsolen, viel Betrieb tagsüber, 4:3-TV bis zum Abwinken – dann ist ein LCD-TV die bessere Wahl.

Philips 37PF9731

PHILIPS 37PF9731 Eine satte Ausstattung und eine herausragende Bildqualität zeichnen den neuen Philips- Fernseher aus

Note 2,6 (befriedigend)
Preis ca. 2700 Euro (aktuelle Preise)
web www.philips.de

Plus eindrucksvolle Bildqualität, super Ausstattung
Minus unbefriedigende Bildqualität im Grenzbereich

ALL-IN-ONE-TV: In der Premium-Klasse ist Philips im Moment noch sehr alleine. Kein anderer Hersteller kann bei der gebotenen Ausstattung mithalten. Auch bei der Bildqualität – Philips‘ Bildverbesserung „Pixel Plus HD 3“ setzt immer noch Maßstäbe – lassen sich die Niederländer nicht die Butter vom Brot nehmen. Aber der Abstand wird kleiner und nicht zuletzt deswegen, weil der neue 37PF9731 nicht ganz mit anderen Modellen der Cineos-Serie mithalten kann.

SUBOPTIMALES BEDIENKONZEPT Die zurückversetzten Tasten am Philips-TV lassen sich kaum gezielt bedienen; die Steuerung via Fernbedienung bringt eine eigene Logik mit

AUSSTATTUNG: Dem Philips 37PF9731 fehlt eigentlich nur eine standesgemäße Surround-Anlage, denn alles andere ist schon drin: Tuner für Analog- und DVB-T-TV; Wohn-zimmerbeleuchtung per Ambilight, Player für Audio- und Videodateien übers Netzwerk, USB-Stick und Speicherkarte. Auf beiliegender CD gibt‘s die Software, um den Streaming-Client von einem PC aus zu füttern. Selbstverständlich gibt es keinen Mangel an Schnittstellen für externe Video- und Audioquellen.

BEDIENUNG: Die neue Generation von Fernbedienungen bei Philips empfinden wir als Rückschritt. Das neue Design passt zwar etwas besser zu den Fernsehern und das Kommandieren funktioniert absolut einwandfrei, aber man hat die Neue einfach weniger gern in der Hand. Bei aller optischen Klarheit nervt Philips nach wie vor mit penetranter Rechts-Links-Logik in den Menüs.

BILD-/TONQUALITÄT: Selten fiel uns die Bewertung so schwer wie bei diesem Fernseher. Einerseits ist die Philips-Signalverarbeitung die einzige, die unsere neuralgischen Testszenen (zum Beispiel Überflug des Kolosseums in Gladiator) gut umsetzt. Dazu kommt die fantastische, wenn auch übernatürliche Räumlichkeit, die Philips erzeugt. Andererseits ist bei diesem Modell die Farbdarstellung in dunklen Tönen unbefriedigend beziehungsweise einfach nicht vorhanden. Das kann auch der versierte Nutzer nicht geradebiegen, weil der Philips 37PF9731 keinen ausreichenden Zugriff auf die Gammakurve(n) zulässt. Noch ein Wort zu Clear-LCD: Dieser Effekt – mehr Bildschärfe in bewegten Szenen – ist in der Tat nicht zu leugnen, aber nur im direkten Vergleich zu sehen. Der Ton ist in Ordnung und glänzt mit einer sehr wirkungsvollen Dolby-Virtual-Speaker-Implementierung.

FAZIT: Die Philips-Fernseher der Premium-Klasse gehören immer noch zum Feinsten – aber der Abstand schrumpft. Wenn der Preis bei den Anschaffungskriterien – nach Bildqualität und Ausstattung – nur an dritter Stelle steht, ist das der richtige Fernseher für Sie. Allerdings würden wir dann sogar den 37PF9830 zur Diskussion stellen: Der ist zwar mindestens 500 Euro teurer, verlangt aber praktisch keine Kompromisse mehr.

Samsung LE40F71B

SAMSUNG LE40F71B Groß, schwarz und stark – aber nein, es geht nicht um den Schauspieler Michael Clarke Duncan

Note 2,8 (befriedigend)
Preis ca. 2400 Euro (aktuelle Preise)
web www.samsung.de

Plus einfache Bedienung und gute Bildqualität
Minus blecherner Klang, leichter Rotstich

GEHEIMTIPP: Mit dem LE40F71B ist Samsung auf dem richtigen Weg und bietet einen gut ausgestatteten LCD-TV, bei dem auch die Bildqualität nicht zu kurz kommt.

VORBILDLICH Bei einfacher Aufstellung sind die Schnittstellen des Samsung-TVs leicht zu erreichen. Die Umschaltung auf externe Quellen ist via Fernbedienung schnell erledigt

AUSSTATTUNG: Der 40-Zöller bietet Full-HD-Auflösung, die sich aber nur über den analogen VGA-Eingang nutzen lässt – immerhin. Über einen Speicherkartenleser können Sie Bilder betrachten oder MP3-Musik abspielen. Die übrige Ausstattung ist standesgemäß.

BEDIENUNG: Die Fernbedienung an sich ist tadellos und schlimmstenfalls nicht besonders schön. Ärgerlich ist, dass der Fernseher recht träge auf Kommandos reagiert. Zudem ist die Menülogik nicht einheitlich – mal herrscht Rechts-Links-Navigation vor, an anderer Stelle geht’s mit „OK“ vorwärts. Recht gelungen sind hingegen die Bildeinstellungen, die in wenigen Bildmodi zusammengefasst sind. Versierte Nutzer seien gewarnt: Über die Bildmodi werden Einstellungen vorgenommen, die der Nutzer sonst nicht kontrollieren kann – beispielsweise das Backlight-Dimming.

BILD-/TONQUALITÄT: Die Bildqualität ist stets klassentypisch, wenn nicht sogar besser. Einen kleinen Ausrutscher leistet sich der Samsung bei analogen Quellen: Hier setzt sich ein deutlicher, aber erträglicher Rotstich durch. Der Ton bettelt hingegen förmlich nach einer Heimkinoanlage. Samsungs Schallumleitungsblech, das die verdeckte Montage der Lautsprecher ermöglicht, ist nicht wirklich ein großer Wurf.

FAZIT: Auch der Samsung LE40F71B hat Testsiegerqualitäten, aber eben noch nicht genug. Ihm fehlen noch ein Quäntchen Bildqualität oder Ausstattungsextras, um den Philips zu schlagen. Abgesehen vom leichten Rotstich bei analogen Quellen bietet er schöne Farben und ein nahezu tadellose Bild.

Sony KDL-40V2000

SONY KDL- 40V2000 Der Sony zeichnet sich durch leichte Bedienung und eine gute Bildqualität bei der Wiedergabe von HD-Material aus

Note 2,9 (befriedigend)
Preis ca. 2150 Euro (aktuelle Preise)
web www.sony.de

Plus gute HD-Bildqualität und komfortable Bedienung
Minus sehr hoher Standby-Stromverbrauch

TALKSHOW-MEISTER: Mit gängigen Ausstattungsmerkmalen zuzüglich eines immer noch nicht üblichen DVB-T-Tuners tritt der 40-Zöller KDL-40V2000 von Sony an. Beim Test fiel sofort der enorme Standby-Stromverbrauch des Geräts auf, der zwar durch die permanente EPG-Aktualisierung begründet, aber dennoch deutlich zu hoch ist.

STIFTET VERWIRRUNG Unzutreffende und sehr unverständliche Bezeichnungen der Schnittstellen erschweren den Anschluss externen Quellen und die Steuerung per Fernbedienung

AUSSTATTUNG: Neben DVB-T-Tuner mit elektronischem Programmführer (EPG) gibt‘s reichlich Funktionen und Einstellungen für die Optimierung von Klang, Bild und Komfort. Die Kombination mit PCs klappt via VGA reibungslos. Im Übrigen ist das Anschlusspanel reichlich bestückt.

BEDIENUNG: Die Fernbedienung – Gerät wie Tätigkeit – ist an sich eine Wonne, die nur dadurch anfänglich getrübt wird, dass Bezeichnungen in Menüs und auf den Tasten teilweise nicht übereinstimmen. Nervig bleibt stets die langsame Quellenumschaltung, die sich zu lange Zeit nimmt.

BILD-/TONQUALITÄT: So lange keine besondere Intelligenz von der Signalverarbeitung gefordert wird, liefert der Sony-LCD-Fernseher eine Bildqualität, die wenig zu wünschen übrig lässt. Das De-interlacen und Skalieren von PAL-Signalen bereitet hingegen Schwierigkeiten, weil der Fernseher hier Bildschärfe extrem bevorzugt. Bei wenig bewegten Szenen führt das zu einer ausgezeichneten Bildqualität – Kameraschwenks machen hingegen keinen Spaß. Zudem ließ sich der Sony auf einen sehr guten Kompromiss zwischen Helligkeit, Kontrast und Farbigkeit trimmen. Der Ton scheint ebenfalls deutlich für Sprache optimiert.

FAZIT: Für die gebotene Leistung ist der Sony zwar schon relativ teuer, aber immerhin beweist er besondere Eignung fürs klassische TV und als Abspielpartner für HDTV-Receiver.

Acer AT4220

ACER AT4220 Size Matters – und weil der Preis stimmt, kann man kleine Schwächen in Kauf nehmen

Note 3,0 (befriedigend)
Preis ca. 1200 Euro (aktuelle Preise)
web www.acer.de

Plus sehr groß und sehr preiswert
Minus sparsame Ausstattung

SAUBILLIG: In seiner Klasse tritt der AT4220 von Acer als Preisbrecher an. Der niedrige Preis hat seinen Grund: Der Bildschirm mit 42 Zoll Diagonale und WXGA-Auflösung glänzt weder mit Ausstattungsdetails noch mit intelligentem Bedienkonzept. Ein echtes Highlight ist aber doch der echte Netzschalter, der gut erreichbar den Fernseher vollständig vom Netz trennt.

SPARTANISCH AUSGESTATTET Das Acer-Modell beschränkt sich nur auf das Notwendigste, besitzt aber immerhin als einziges Gerät im Test einen richtigen Netzschalter

AUSSTATTUNG: Kaum eine Komfortfunktion noch eine Raumklangschaltung versüßen den Fernsehalltag. Immerhin ist die Schnittstellenausstattung ausreichend, wenn auch wahrlich nicht üppig. Vor allem fehlt der – immerhin doppelt vorhandenen – HDMI-Buchse der Audio-Eingang für HDMI-1.1- Geräte, die keinen Ton übertragen können.

BEDIENUNG: Erwarten Sie wenig, dann werden Sie zufrieden sein. Das Handbuch ist schlank, die Fernbedienung zwingt Sie zu permanentem Zielschießen aufs Infrarot-Auge des Fernsehers. Ein echtes Highlight ist die Quellenumschaltung, die auf vier Tasten verteilt ist. Die „Scart“-Taste schaltet etwa nur die Scart-Eingänge durch, „AV“ ist für HDMI und Komponenteneingang zuständig.

BILD-/TONQUALITÄT: Die Bildqualität ist befriedigend, PAL-Analog wird allerdings fehlerhaft umgesetzt. Ab etwa 90 Prozent Helligkeit gibt’s beim Acer nur noch weiß zu sehen, und das lässt sich auch mit Bordmitteln nicht beheben. Die Halbbildverarbeitung ist nicht überzeugend, aber hinnehmbar. Eine recht gute Bildqualität ist erreichbar, wenn ein guter HDMI-fähiger DVD-Player 1080i-Signale anliefert.

FAZIT: Der AT4220 ist bei weitem nicht der beste Fernseher, aber das Größte, was Sie für 1200 Euro bekommen können.

Amoi LC42T1E

AMOI LC42T1E 42 Zoll Diagonale und Full-HD-Auflösung zum Schnäppchenpreis

Note 3,0 (befriedigend)
Preis ca. 1600 Euro (aktuelle Preise)
web www.amoi.tv

Plus hohe Auflösung
Minus sparsame Ausstattung, hoher Schwarzwert

FULL-HD FÜR MEDIA-CENTER: Mit einem ähnlichen Anspruch wie Acer tritt der LC42T1E von Amoi im Testlabor an. Der taiwanische Anbieter bietet volle HD-Auflösung auf einem 42-Zoll-Panel.

TYPISCH FERNOST Die schicken Sensortasten auf der Gerätefront verlangen nach kräftigem Druck. Die Bezeichnungen und die Tastenanordnung der Fernbedienung wirken willkürlich

AUSSTATTUNG: Abgesehen von schierer Größe hat der Amoi nicht viel zu bieten. Ein analoger (Kabel-)Tuner sorgt für die Grundfunktionalität, die eingebauten Lautsprecher können wahlweise virtuellen Raumklang von sich geben. Die Schnittstellenausstattung ist ausreichend, aber auch hier gibt’s keinen Audio-Eingang für HDMI-1.1-Geräte.

BEDIENUNG: Die Fernbedienung ist so, wie wir das aus dem fernen Osten kennen. Viele kleine Tasten wuseln auf dem Gerät, aber der Schaden ist nicht so groß, denn viel einzustellen gibt’s ohnehin nicht. Ein Highlight: Die Quellenumschaltung ist stets mit zwei Tastendrücken erledigt. Dem Druck auf die „Source“-Taste folgt eine Ziffertaste, die den jeweiligen Eingang festlegt. Das Bildschirmmenü zeigt die Zuordnung – beispielsweise „6“ für HDMI – an.

BILD-/TONQUALITÄT: Die Bildqualität bei der Nutzung analoger Quellen – wie ein angeschlossener DVD-Recorder oder beim Live-TV – lässt zu wünschen übrig. Wie bei den meisten billigen Geräten scheitert meistens die Halbbildverarbeitung. Und obwohl sich die Situation bei Zuspielung digitaler HD-Inhalte deutlich bessert, bleibt ein Wermutstropfen: Der Schwarzwert ist relativ hoch. Im Übrigen klappte im Test nur bei diesem Fernseher die digitale Zuspielung einer Full-HD-Auflösung (1080i) ohne weiteres. Der Ton ist ziemlich gut. In dem großen Gehäuse lassen sich bequem respektable Breitbänder unterbringen, und so ist sogar ein wenig Bass vorhanden.

FAZIT: Die runden Gehäuseecken täuschen Wohnzimmerambitionen vor – eigentlich handelt es sich hier um einen gigantischen PC-Monitor. Das ist aber genau das Richtige für die Kombination mit potenten Streaming-Clients und Media-Centern.

JVC LT-40S70BU

JVC LT-40S70BU Der schicke 40-Zoll- Fernseher bietet eine solide Grundausstattung

Note 3,1 (befriedigend)
Preis ca. 1600 Euro (aktuelle Preise)
web www.jvc.de

Plus gute PAL-Bildqualität
Minus komplizierte Bildeinstellungen

BODENDECKER: Während alle anderen Fernseher auch über Augenhöhe – also ab etwa 50 Zentimeter über dem Boden – gut stehen, sollte der JVC keinesfalls höher stehen. Die leichte Neigung des 40-Zöllers LT-40S70BU nach hinten sieht schick aus, kann aber bei der Aufstellung hinderlich sein.

SEHR ORDENTLICH Der Deckel führt den Kabelstrang beim JVC-Gerät – eine schöne Lösung bei freistehender Aufstellung. Aufgeräumt zeigt sich auch die Fernbedienung

AUSSTATTUNG: Die Platzierung im hinteren Teils des Testfeld ist größtenteils auf Ausstattungsmängel des JVC-Geräts zurückzuführen. Der Fernseher bietet kaum nennenswerte Komfortfunktionen oder spannende Zusatzmerkmale, und auch die Ausführung der Schnittstellen gibt keinen Anlass zu Jubel.

BEDIENUNG: Wenn Sie einen Aufriss wagen wollen, nehmen Sie den JVC. Der Gerätekarton wird beim Auspacken mittels Perforation so geöffnet, dass der Fernseher leicht zu entnehmen ist. Ein eventueller Rückversand wird dadurch allerdings erschwert. Für die Aufstellung brauchen Sie einen Kreuzschlitz- Schraubendreher, um eine Abdeckung vor Strom- und HDMI-Anschlüssen zu entfernen. Hübsch, aber unpraktisch. Die Fernbedienung ist gut, allerdings reagiert der Fernseher nur sehr träge auf Kommandos. Die Bildeinstellungen sind detailliert möglich, aber auch recht kompliziert.

BILD-/TONQUALITÄT: Die Bildqualität ist in allen Aspekten befriedigend, die PAL-Wiedergabe sogar fast gut. Der De-Interlacer bleibt aber ohne Lorbeer. Bei optimalen Einstellungen bietet der JVC konkurrenzfähige Bildwerte und Farbigkeit. Der Ton ist gut, profitiert aber kaum von der „Cinema 3D“-Schaltung.

FAZIT: Der LT-40S70BU bleibt nahezu ohne ausdrückliches Lob, aber auch ohne tiefgreifenden Tadel. In diesem Testfeld gehört er zu den optisch interessantesten Geräten, und er macht im TV-Betrieb eine ordentliche Figur.

Toshiba 42WL67Z

TOSHIBA 42WL67Z Nicht richtig billig, aber auch nicht richtig gut – der Toshiba müsste noch etwas reifen

Note 3,1 (befriedigend)
Preis ca. 1800 Euro (aktuelle Preise)
web www.toshiba.de

Plus wahlweise sehr hell
Minus Full-HD-Auflösung nicht nutzbar

FULL-HD OHNE FULL-HD: Toshiba beherscht sowohl PC-Technik als auch Unterhaltungselektronik. Das schraubt die Erwartungen an den 42-Zoll-Full-HD-Fernseher hoch. Hoch war dann zunächst der höchste maximale Stromverbrauch, aber das liegt an der hohen maximalen Helligkeit, die der Toshiba bietet.

KLARE ANSAGE Die Tasten der Fernbedienung sind gut sortiert. Die Notbedienung des Toshiba verbirgt sich geschickt unter der Gerätefront

AUSSTATTUNG: Die große Bilddiagonale und die hohe Auflösung retten diese Disziplin, denn Funktions- und Schnittstellenausstattung sind nur Mittelmaß. Eindrucksvoll und in der Praxis sehr nützlich sind die acht Bildformatvarianten zur Anpassung etwa von 4:3-Video an das 16:9-Format. Und: Dank äußerst detaillierter Farbeinstellungen holen Cineasten das Optimum aus dem TV heraus.

BEDIENUNG: Die Fernbedienung ist wieder für Kunstschützen, und auch beim Volltreffer reagiert der Toshiba nicht schnell. Ansonsten ist die Menüführung durch konsistente Logik geprägt und bereitet keine Schwierigkeiten.

BILD-/TONQUALITÄT: Die Bildqualität ist insgesamt befriedigend, aber von kleinen Fehlern geprägt. Bei analogen Quellen gibt es eine stete Überschärfung. Der Griff zum Schärferegler beseitigt das Problem und schafft zugleich ein neues: zu wenig Schärfe. Dazwischen gibt es nur wenig. Das De-Interlacing ist unbefriedigend. Bei Signalen aus HDMI-Quellen leistete sich der Toshiba gelegentliche Bild- und Tonfehler. Der Klang der integrierten Lautsprecher ist gut, aber die Surround-Schaltung zeigt kaum Wirkung.

FAZIT: Der Toshiba kann sich nur schwer mit vergleichbaren Geräten wie dem Amoi messen – kostet aber rund 200 Euro mehr.

Viewsonic N3760W

VIEWSONIC N3760W Nur mit seinem relativ sparsamen Stromverbrauch kann dieser TV punkten

Note 3,2 (befriedigend)
Preis ca. 1300 Euro (aktuelle Preise)
web www.viewsonic.de

Plus interessante Spezialfunktionen
Minus Bedienung eher mühsam

GRAUE MAUS: Der Viewsonic N3760W kommt eindeutig aus dem IT-Bereich – Menü- und Gehäuse-Design sind nicht so ganz unterhaltungselektronisch, aber das muss kein Fehler sein.

MEHR GEHT NICHT Viewsonic packt sowohl das Anschlusspanel für externe Quellen als auch die Fernbedienung voll bis oben hin – auf Kosten der Übersichtlichkeit

AUSSTATTUNG: Die WXGA-Auflösung auf einem 37-Zoll-Panel markiert das untere Ende des Testfelds; für den Preis des Geräts gilt das nicht ganz. Immerhin bietet der LCD-TV spezielle Funktionen, etwa das Manipulieren der Auflösung. Nützlich sind die Bildformatvarianten, die sich oft auch gegen die Signalisierung der jeweiligen Schnittstellen durchsetzen lassen. Für eine bessere Bewertung reicht das aber nicht aus.

BEDIENUNG: Die Bedienung ist meistens schwierig, weil die Fernbedienung exakt auf den Fernseher gerichtet werden muss. Die Schaltung reagiert deutlich zu langsam. Die Quellenauswahl ist umständlich, und manche Einstellungen sind durch Lokalisierungsfehler nicht auf Anhieb verständlich oder witzig verdreht wie die „kuhl“e Farbtemperatur.

BILD-/TONQUALITÄT: Analoge Quellen leiden unter dem mäßigen De-Interlacer. Spielt man per HDMI zu, serviert der Viewsonic ein überschärftes Bild. Der Schärferegler ist in diesem Modus aber nicht zugänglich. Bereits die obligatorische Skalierung des 720p-Signals auf die 768 Zeilen des Panels ist deutlich verlustbehaftet.

FAZIT: Die rote Laterne trägt der Viewsonic N3760W in diesem Testfeld. Dabei kann der Fernseher zwar durchaus mit gewitzten Spezialitäten aufwarten, aber es fehlt eben bei den Kernkompetenzen eines Fernsehers.

Fazit

Der Test bestätigt liebgewonnene Vorurteile: LCD-TVs können noch kein richtiges Schwarz, aber dafür sehr hell strahlen. Und die preiswerten haben Schwierigkeiten mit Interlaced- PAL.

Die zwei Premium-Modelle von Philips und Samsung lösen diese LCD-spezifischen Probleme mit Intelligenz und handeln sich gleich die nächsten Schwierigkeiten ein: Die Farbdarstellung der Geräte auf Rang eins und zwei ist keineswegs perfekt.

Trotzdem: Der Testsieger von Philips lässt die Konkurrenz blass aussehen, wenngleich besonders Samsung hier aufgeholt hat. Spielt das Geld die entscheidende Rolle – dann ist der Acer nahezu unschlagbar preiswert für seine passablen Leistungen.

Testverfahren

BILDQUALITÄT: Die Bildqualität wird durch Sehtests am jeweils besten analogen und digitalen Eingang (typisch: Scart-RGB-/Komponenten-Eingang und HDMI) sowie durch Messungen mit dem Farbmetrik-Kit EyeOne von Gretag MacBeth im speziellen Messraum analysiert. Wir bewerten verschiedene Testbilder und Filmszenen in PAL und HD. Als Zuspieler dienen uns der Referenz-DVD-Player DV-SP1000E von Onkyo sowie der Kiss DP-600.

TONQUALITÄT: Diese Wertung entsteht durch Probehören von Filmszenen und Musikstücken.

AUSSTATTUNG: In diese Note fließen Größe und Auflösung des Fernsehers, die Zahl der Schnittstellen sowie die Ausstattung mit Funktionen ein, die nicht unmittelbar beispielsweise der Bedienung zu gute kommen. Besonders Funktionen wie eine Raumlicht-abhängige Helligkeitsregelung oder eine Raumklangsimulation schlagen hier zu Buche.

BEDIENUNG: Wir fordern in erster Linie eine intuitive Bedienung, die Fernbedienung soll aus ungünstigen Winkeln reagieren. Das Handbuch soll gute Erklärungen für Laien liefern und Profi s notwendiges Detailwissen vermitteln.

STROMVERBRAUCH: Wir messen die maximale Stromaufnahme während der Messungen. Besonders wichtig – nicht zuletzt, weil nur einer der TVs einen richtigen Netzschalter bietet – ist die Stromaufnahme im Standby-Modus.