Platz 3 - Jennifer Allerton, Hoffmann-La Roche

Abtauchen, aber nicht untergehen

26.11.2009 von Jan-Bernd Meyer
Jennifer Allerton kann gut abtauchen. Die CIO von Hoffmann-La Roche bleibt dabei aber immer obenauf.
Jennifer Allerton, CIO der Fa. Hoffmann-La Roche AG
Foto: Joachim Wendler

Wer nun aber glaubt, die Britin würde bei Problemen auf Tauchstation gehen, irrt gewaltig. Eines ihrer Glaubensbekenntnisse, das der Reporter einmal live einen Tag lang auf seinen Wahrheitsgehalt überprüfen konnte, lautet Kommunikation! 70 Prozent ihrer Arbeitszeit spricht die IT-Chefin des Pharmakonzerns mit ihren Kolleginnen und Kollegen.

Ihr Credo: Kommunikation ist die unabdingbare Voraussetzung, um zu führen. Na, das klingt noch wie aus einem der bescheideneren Coaching-Handbücher.Wie wär's aber mit folgender Aussage: Kontrolle braucht es nicht. Solch eine Einstellung muten sich dann schon nicht mehr so viele Manager zu. Allerton aber kann glaubwürdig vermitteln, dass Kommunikation keine irgendwie schwurbelig geratene Führungsfloskel, sondern eine Frage des Stils ist - und des Erfolgs.

Wenn man Allerton nun trotzdem als Abtauchexpertin ausweist, muss man eine weitere Charaktereigenschaft erklären, die von Bedeutung ist, um die Managerin, ihren Führungsstil, ihre Persönlichkeit richtig einschätzen zu können: Allerton ist ein geradezu besessener Wissensfreak. Ihr Motto: Lernen macht Spaß.

Eines ihrer Hobbys macht beispielhaft klar, wie Allerton Doing by Learning betreibt: Die Managerin ist eine begeisterte Tiefseetaucherin. Andere Menschen würden sich nun mit bei derlei Tauchgängen erlebten Sinneseindrücken begnügen. Nicht so Allerton. Bei ihr hört der Spaß nicht auf Augenhöhe mit diversem Meeresgetier auf. "Ich wollte verstehen, was ich unter Wasser sehe", sagt sie. Also schnappte sie sich nicht einfach ein Buch, um sich ein Bild von der Unterwelt der Meere zu machen. Sie absolvierte an der Open University in Großbritannien gleich ein sechsjähriges Geowissenschaften-Fernstudium. Innerhalb dessen beschäftigte sie sich ein Jahr lang mit Ozeanografie und Marine-Biologie.

Kapitänin zur See oder Bridgespielerin

Tiefgang mit Vorteilen

Solch ein Tiefgang birgt Vorteile. Etwa dann, wenn Allerton beispielsweise einem Torpedinidae in die Quere kommen sollte. Im Gegensatz zu vielen anderen ambitionierten Tauchern weiß sie nämlich, dass man um dieses Vieh möglichst einen großen Bogen machen sollte. Was nämlich wie ein schwebender Pfannkuchen anmutet, besitzt ein Organ namens Elektroplax. Damit kann Torpedinidae, vulgo der Zitterrochen, elektrische Spannungen erzeugen und bei Unwillen schon mal Stromschläge von bis zu 230 Volt und über 30 Ampere austeilen. Allerton weiß das.

Mittlerweile - wie war das mit dem lebenslänglich Lernen? - studiert sie Kunstgeschichte. Und um das noch einmal zu betonen: Allerton absolviert auch dieses Studium neben ihrem stressigen Job als oberste IT-Verantwortliche des Pharmakonzerns Hoffmann-La Roche. Einem IT-Alltag in Basel, der ihr eine über das normale Maß hinausgehende Belastung abverlangt.

Ganz schön selbstbewusst: IT als Katalysator der Veränderung

Das Projekt "ForWard", mit dem sich Allerton beim diesjährigen Wettbewerb "CIO des Jahres" bewarb, belegt dabei, welchen Zuschnitts die Aufgaben sind, die sich die Britin zumutet und die sie - man ist versucht zu sagen natürlich - auch bewältigt. Allerton schreibt in ihrer Bewerbung, ForWard "führte ein neues Geschäftsmodell mit vereinfachten und harmonisierten Geschäftsprozessen und SAP-Systemen in den Bereichen Supply-Chain, Finanzen, Verkauf und Logistik sowie Human Resources in Europa ein".

Die elf wichtigsten Soft Skills
1. Kommunikative Kompetenz
Ihre Kommunikationsfähigkeit hilft Ihnen, Konsens herzustellen und Verständnis für Ihre Ziele und Wünsche zu erzeugen.
2. Selbstbewusstsein
Selbstbewusst bedeutet unter anderem, sich selbst bewusst wahrzunehmen, die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen.
3. Einfühlungsvermögen
Wer empathisch ist, kann andere leichter von seiner Sache überzeugen.
4. Teamfähigkeit
In jeder Stellenanzeige ist Teamfähigkeit gefordert. Teamfähig zu sein bedeutet unter anderem, seine Rolle im Team zu erkennen und sich entsprechend der an diese geknüpften Erwartungen zu verhalten.
5. Kritikfähigkeit
Kritikfähig zu sein bedeutet nicht nur, Kritik zu üben (fair, sachlich), sondern auch Kritik annehmen, reflektieren und entsprechend umsetzen zu können. Besonders in Teams, Projekten und in Führungssituationen spielt der Umgang mit Kritik eine entscheidende Rolle.
6. Analytische Kompetenz
Wenn Sie Ihre analytischen Fähigkeiten trainieren, sind Sie in der Lage, Situationen rasch zu erfassen und entsprechend schnell zu reagieren.
7. Vertrauenswürdigkeit
Vertrauen ist die Erwartung, sich in kritischen Situationen auf den anderen verlassen zu können.
8. Selbstdisziplin/Selbstbeherrschung
Wer sich nicht selbst beherrscht, bleibt immer Knecht. Nur wer sich selbst im Griff hat, kann andere überzeugen.
9. Neugierde
Neugierde ist die Voraussetzung für Kreativität.
10. Konfliktfähigkeit
Nur wenn Sie andere Auffassungen akzeptieren können und sich offen mit Ihren Mitmenschen auseinander setzen, leben Sie ein selbstbestimmtes Leben.
11. Durchsetzungsvermögen
Sich angemessen durchzusetzen bedeutet zu überzeugen, statt zu überreden - oder zu zwingen. Überzeugt folgen Ihnen andere gern auf Ihrem Weg.
Mehr zum Thema Soft Skills ...
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Den Wert dieses in zwei Jahren gestemmten Großprojekts schätzt die CIO so ein: "Der wohl innovativste Aspekt des Projekts war die Fokussierung auf eine Veränderung von Geschäftsprozessen durch die Anwendung von IT." Vor allem die Formulierung: "Die Informatikabteilung hatte dabei die entscheidende Funktion, alle Geschäftsbereiche an einen Tisch zu bringen und als Katalysator der Veränderung zu wirken", klingt ganz schön selbstbewusst. Aber sie kommt wohl nicht zu Unrecht. Einer der sechs hochrangigen Juroren des Wettbewerbs stufte die Befähigung Allertons, zwischen IT und Business zu vermitteln, unter allen Bewerbern am höchsten ein.

Übrigens spricht jemand auch deshalb mit so viel Selbstvertrauen, weil er sich seiner Sache und seiner selbst sicher ist. Nicht von ungefähr urteilte denn auch ein anderer Juror, Allerton habe "ein komplexes, globales Projekt erfolgreich" bewältigt. Der Wertbeitrag, "den die IT dem Business (von Hoffmann-La Roche, Anm. d. Red.) liefert", komme klar zum Ausdruck.

Wieder ein anderer Juror hebt nicht nur die "gelungene Durchführung des Projekts ForWard zur Verbesserung und Vereinfachung der Geschäftsprozesse und der Harmonisierung der SAP-Systeme in Europa und in Osteuropa" hervor. Er weist ausdrücklich auf die "gute Kommunikation mit den Fachabteilungen durch die Beschäftigung von Kommunikationsspezialisten" und die "hohe Mitarbeiterverantwortung" hin - also exakt auf solche Befähigungen, die einem als außenstehender Betrachter im Kooperationsverhalten von Allerton sofort auffallen.

Spürbare Effekte

Fragt man nach den Vorteilen, die dem Unternehmen aus dem 220 Millionen Schweizer Franken teuren IT-Projekt mit je nach Projektphase zwischen 120 und bis zu 270 Mitarbeitern erwuchsen, wird das Ausmaß von ForWard klar: "Das Programm führte zu einer kompletten Umstellung des europäischen Pharmageschäfts von Roche mit einer neuen Arbeitsweise, die auf harmonisierten Arbeitsprozessen beruht." Die Zusammenarbeit der einzelnen Funktionen und Ländergesellschaften sei heute "merklich besser", bilanziert Allerton.

Was CIOs akut beschäftigt
Michael Rödel, Bionorica
Die CRM-Einführung in Russland, Weißrussland, Usbekistan, Kasachstan und der Ukraine war die erste Etappe unserer "internationalen Filialintegration". Wir haben mit diesem ersten Projekt sehr viel Erfahrung gewonnen. Beispielsweise muss man in Osteuropa stärker als hierzulande auf die Infrastruktur achten, beispielsweise auf Laptop-Kapazitäten und Übertragungsraten. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1913565" target="_blank">Zum Statement</a>
Bert Bloss, Heinrich Böll Stiftung
Um unser neues Rechenzentrum mit seinen 200 Arbeitsplätzen zu beheizen, reicht die Abwärme der Rechner. Darauf sind wir umso mehr stolz, als der Neubau keine aufwändige und kostspielige Technik verlangt hat. Der Mehraufwand bestand in der etwas intelligenteren Planung. Jetzt können wir die IT-Standardisierung in unseren weltweit 28 Büros in Angriff nehmen. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1911972" target="_blank">Zum Statement</a>
Ralf Schneider, Allianz
Um sich zu differenzieren, muss die Versicherungs-IT Mehrwert schaffen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die kürzlich abgeschlossene Einführung mobiler Endgeräte im Vertrieb - statt der bisherigen, offline betriebenen Handhelds. Die Vertriebler können nun schnelle UMTS-Datenverbindungen nutzen, die in Echtzeit auf interne Datenbanken zugreifen. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1913397" target="_blank">Zum Statement</a>
Hennig Stams, Almatis
Für Almatis ist eine global orientierte Planung eminent wichtig. Und das sieht auch unser Topmanagement so. Jetzt haben wir quasi die zweite Phase der SAP-Implementierung in Angriff genommen. Ging es in der ersten nur darum, das Unternehmen zum Funktionieren zu bringen, so nehmen wir uns jetzt des geschäftsstrategischen Supply-Chain-Themas an. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1913395" target="_blank">Zum Statement</a>
Frank Nittka, Brita Filter
Dass die Brita-Organisation eine hohe Dynamik aufweist, war mir schnell klar. Wie groß diese Veränderungsgeschwindigkeit ist, wurde gerade jetzt wieder deutlich. In diesen Tagen weiht Brita einen neuen Hauptsitz ein. Wir haben die Gelegenheit genutzt, um unsere Festnetztelefonie auf VoiP umzustellen und ein modernes Output-Management einzuführen. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1913296" target="_blank">Zum Statement</a>
Thorsten Pawelczyk, Siematic
Nach Jahren des geordneten Chaos wird in der Systemlandschaft nun jeder Stein umgedreht und nach Möglichkeit an der Microsoft-Architektur ausgerichtet. Der größte Brocken ist dabei unsere auf .NET-Basis selbstentwickelte grafische Auftragsbearbeitungs-Software Sirius. Ein großes Ding wird auch die Ablösung der Oracle-Produktionsdatenbank durch SQL Server. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1913307" target="_blank">Zum Statement</a>
Klaus Strumberger, MLP
Mit großem Interesse beobachte ich derzeit Themen wie Shared Services und On Demand. Ich bin gespannt, was in diesem Umfeld noch alles passiert und angeboten wird. Beispielsweise kann ich mir den Ausbau auf On-Demand mit SAP-Lizenzen durchaus vorstellen. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1913383" target="_blank">Zum Statement</a>
Michael Jud, KWS Saat
Einen hohen zusätzlichen Aufwand verursachen derzeit die veränderten rechtlichen Anforderungen wie die Novelle des Bundesdatenschutzgesetzes und das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG), aber auch Themen aus dem Umfeld der CE-Kennzeichnung und der elektronischen Überprüfung. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1913308" target="_blank">Zum Statement</a>
Hans-Joachim Juergens, Deutz
Einen Schwerpunkt meiner Arbeit sehe ich in der aktiven Gestaltung der Personalentwicklung in der IT mit einer gezielten Nachwuchsförderung und Nachfolgeplanung aus den eigenen Reihen. Ich werbe unter unseren Auszubildenden intensiv darum, dass der eine oder andere den Weg in die IT einschlägt. So bin auch ich zur IT gekommen. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902535" target="_blank">Zum Statement</a>
Bernd Hilgenberg, Fressnapf
Die richtigen Leute zu finden ist im Handel relativ schwer. Die IT gilt hier nicht gerade als sexy. Es fällt eben viel Basisarbeit an, man muss auch mal an der Kasse stehen, um die Prozesse kennen zu lernen. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902541" target="_blank">Zum Statement</a>
Gerd Wolfram, Metro Group
Mit EDI und RFID können Handel und Industrie nachhaltige Optimierungspotenziale ausschöpfen. Das gilt insbesondere für den Einsatz von RFID in der Logistik. Wir setzen die Funktechnologie mittlerweile an rund 400 Standorten in Europa ein. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902542" target="_blank">Zum Statement</a>
Ricardo Diaz Rohr, EnBW
Ein großes Thema ist für uns der Aufbau eines Prozess-Managements mit internem Fokus. Wir haben unsere Abläufe in der IT komplett erfasst und implementiert sowie alle 600 Mitarbeiter darauf geschult. Seit Anfang Dezember sind die neuen Prozesse verbindlich, und jetzt steigen wir in die kontinuierliche Verbesserung ein. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902544" target="_blank">Zum Beitrag</a>
Thomas Hemmerling-Böhmer, Karl Storz
Ich halte SOA nach wie vor für einen zielführenden Ansatz. Das Thema befindet sich derzeit nur in dem Tal zwischen Hype und Praxiseinsatz. In ein paar Jahren ist eine SOA ganz selbstverständlich die Basis jeder modernen IT-Umgebung. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902546" target="_blank">Zum Statement</a>
Dietmar Schlößer, Deloitte & Touche
Wir haben kürzich die Umsetzung von Itil im Service-Management in Angriff genommen. Hier ist es entscheidend, in den Köpfen der Mitarbeiter etwas zu verändern. Und ich spüre, dass sie beginnen, anders zu denken. Das werte ich als Erfolg. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902601" target="_blank">Zum Statement</a>
Roland Krieg, Fraport AG
Wir versuchen die Quadratur des Kreises: Wir müssen die laufenden Kosten deutlich senken. Zum Beispiel verschieben wir den geplanten Personalaufbau in die zweite Jahreshälfte. Zudem werden wir die Verträge mit unseren Lieferanten auf mögliche Einsparungen überprüfen und gegebenenfalls nachverhandeln. Gleichzeitig müssen wir aber die Systeme planen, die für den Flughafenausbau benötigt werden. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902602" target="_blank">Zum Statement</a>
Sebastian Probst, Autovision
As Volkswagen-Tochter profitieren wir von den Synergien im VW-Konzern: So wird uns die Konzentration auf die wertschöpfenden IT-Prozesse erleichtert. Doch das kontinuierliche Wachstum der Autovision erforderte eine entsprechend leistungsfähige IT. Das heißt zunächst einmal, die vorhandenen Systeme zu standardisieren, damit sie flexibel und skalierbar werden. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902603" target="_blank">Zum Statement</a>
Reinhard Eschbach, Thomas Cook AG
Unsere Kunden wollten ihre Reisen flexibler zusammenstellen. Also mussten wir unterschiedliche Systeme ohne Medienbrüche miteinander verbinden. Unser Vorstandsvorsitzender nannte das einmal - analog zu den kuppelbaren Schläuchen einer Gartenbewässerung - das "Gardena-System". Man kann das auch SOA nennen. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902604" target="_blank">Zum Statement</a>
Olaf Romer, Basler Versicherungen
Die Konsolidierung im Konzern ist ein großes Projekt, das sich aber in kleinen Schritten und auf Systemebene einfacher umsetzen lässt. Ähnlich sequenziell gehen wir ein weiteres wichtiges Projekt an: die Einführung von Linux als Server-Betriebssystem für AMD-basierende Systeme. Wir portieren nur Sparc-Rechner auf Linux, die wir ohnehin anfassen müssten. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902606" target="_blank">Zum Statement</a>
Satish Kannan, Tedrive
Wenn ein Service-Provider behauptet, er folge Itil, sollte der Kunde achtsam sein: Es ist wichtig, dass er den Dienstleister drängt, den ganzen Weg zu gehen und nachzuweisen, dass er die Itil-Standards tatsächlich einhält, also nicht nur ein Schlagwort als Marketing-Werkzeug benutzt. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902607" target="_blank">Zum Statement</a>
Günther Weinrauch, Weinrauch Premiere
Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, eine SOA-Initiative bei einem mittelständischen Unternehmen zu starten, wenn der Ansatz der Größe des Unternehmens und seines Umfelds angepasst ist. "One size fits all" ist sicher nicht die richtige Herangehensweise Aus der Perspektive eines Mittelständlers sehe ich einen standardisierten "Berateransatz" sehr kritisch. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902608" target="_blank">Zum Statement</a>
Rudolf Schwarz, Migros
Ich ärgere mich über die - ungebetenen - IT-Dienstleistungsangebote nach dem Motto: "Wir haben die Lösung für Sie". Viel spannender wäre es doch, wenn der Anbieter fragen würde: Was ist Ihre IT-Strategie? Und wären Sie bereit, mögliche Berührungspunkte gemeinsam zu analysieren? Mit dieser Frage wächst meine Bereitschaft zum Meinungsaustausch überproportional an. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902609" target="_blank">Zum Statement</a>
Cyrille Négaret, Europcar
Europcar ist wie alle Unternehmen gezwungen, Kosten einzusparen. Trotzdem investieren wir viel Zeit in Innovation, denn das ist wichtig für unsere Zukunft, und es differenziert uns von unseren Wettbewerbern. Zudem sind innovative Projekte auch ein guter Weg, um unsere Mitarbeiter zu motivieren. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902612" target="_blank">Zum Statement</a>
Achim Grögeder, Fortis
Die Finanzkrise ist natürlich nicht spurlos an uns vorübergegangen. Dank eines ausgeprägten Risiko-Management konnten wir jedoch Exzesse verhindern. Ich halte aber auch wenig davon, sich nur auf kurzfristige Einsparungen zu fixieren. Unser TCO-Ansatz geht über drei bis fünf Jahre. Und wer auf allen Ebenen spart, also auch in den Prozessen, kann die Kosten nachhaltig reduzieren. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902614" target="_blank">Zum Statement</a>
Martin Urban, Berliner Stadtreinigung
Auf der Jahrestagung des CIO Circle stand diesmal der "CIO als Führungskraft" im Blickpunkt. Ein Thema waren die dazu nötigen Skills, die mit Technologie meist gar nichts zu tun haben. In zwei weiteren Workshops ging es um die Mitarbeiter: um die Rahmenbedingungen für Finden, Halten und Verlieren von Fachkräften sowie um den demografischen Wandel: "Digital Native" meets "Silver Surfer".<br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902620" target="_blank">Zum Statement</a>
Jan Falck-Ytter, Bader Leather
Wir holen IT-Projekte aus der Schublade, die einen wichtigen Beitrag zum Geschäft leisten und die wir so weit wie möglich mit der eigenen Mannschaft umsetzen können. Dagegen haben wir die Beauftragung von Freelancern und externen Dienstleistern auf das Nötigste zurückgefahren: Im vergangenen Jahr gab die Bader-Gruppe fast 200.000 Euro für externe IT-Services aus. 2009 sollen diese Ausgaben bei weniger als der Hälfte liegen. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902624" target="_blank">Zum Statement</a>
Heinz Kreuzer, TUI Infotec
Beim IT-Betrieb erwarten unsere internen Kunden niedrige Preise. Serviceeinschränkungen - etwa die Reduzierung von SLAs - haben wir bislang nicht erlebt. Das wäre meiner Meinung nach auch nicht klug: In Krisenzeiten ist es umso wichtiger, dass die Systeme voll und ganz zur Verfügung stehen, dass der Internet-Vertrieb unterstützt wird und die Reisebüros arbeiten können.<br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902627" target="_blank">Zum Statement</a>
Helmut Schlegel, Klinikum Nuernberg
Hinsichtlich der elektronischen Gesundheitskarte sorgen wir uns um die fehlende Interoperabilität der historisch getrennten Welten von Praxis- und Krankenhaussoftware. Die Hersteller der Praxisanwendungen müssten uns helfen - zusammen mit den Herstellern von Krankenhaus-Informationssystemen (KIS). Es gilt, die Grenzen für eine sektorenübergreifende IT-Unterstützung der Versorgungsprozesse mit Hilfe internationaler Standards zu überwinden.<br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902635" target="_blank">Zum Statement</a>
Andreas Rebetzky, Bizerba
Die IT-Projekte, die große Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse haben, sind immer die schwierigsten. Wenn das Business gut läuft, will deshalb niemand etwas davon wissen - nach dem Motto: "Never touch a well running system". Heute ist die Chance groß, dass man Gehör findet, wenn man von 20 oder 30 Prozent Einsparungen in einem Prozess spricht.<br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902637" target="_blank">Zum Statement</a>
Jürgen Thoma, Haufe-Verlag
Auch wir haben auch im IT-Bereich die Ausgaben moderat zurückgefahren. Das letzte Jahr stand im Zeichen der Entwicklung einer neuen IT-Strategie; jetzt sind wir mitten in deren Umsetzung. Wir wollen den Wertbeitrag der IT steigern, indem wir mehr Energie für Innovation und weniger für das Tagesgeschäft aufwenden. Um die erforderlichen Freiräume zu schaffen, optimieren wir unsere Strukturen und Prozesse. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902638" target="_blank">Zum Statement</a>
Jürgen Pulm, Royal Bank of Scotland
Wir befinden uns in einer Umbruchsphase, und entsprechend haben wir unsere Strategie neu definiert. Die Frage war: Was muss man tun, um den Herausforderungen zu begegnen, die der Markt an uns stellt? Di Antwort umfast im Wesentlichen zwei Punkte: Wir müssen uns so positionieren, dass wir die Wirtschaftskrise überstehen können, aber wir müssen uns auch auf ein Wachstum in der Zukunft vorbereiten. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902639" target="_blank">Zum Statement</a>
Klaus Vitt, Agentur fuer Arbeit
Mich beschäftigt vor allem der Umbau der IT-Landschaft in eine Service-orientierte Architektur (SOA). Auf diese Weise wollen wir fachliche Anforderungen schneller und kostengünstiger umsetzen. Wir bauen die historisch gewachsene Anwendungslandschaft Schritt für Schritt in Richtung unserer Zielvision um. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902641" target="_blank">Zum Statement</a>
Uwe Ufer, Stadt Hueckeswagen
Ich kümmere mich nicht um die IT, sondern um die Zukunftssicherheit der Stadt Hückeswagen. Und die IT leistet einen großen Beitrag dazu. Das Operative erledigen meine Leute, aber ich möchte die Strukturen bestimmen. Wenn sich ein Bürgermeister nicht um dieses Thema kümmert, verstehe ich das nicht. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902642" target="_blank">Zum Statement</a>
Andreas Reichel, Dataport
Bei unserer schnellen Entwicklung konnten die vorhandenen Rechenzentren nicht hinreichend zusammenwachsen. Wir wollen das jetzt nachholen. Zu diesem Zweck haben wir "ZabI" ins Leben gerufen. Die Abkürzung steht für "Zielarchitektur Basis Infrastruktur". Das Konzept beschreibt das Dataport-Rechenzentrum der Zukunft - verlässlich, skalierbar und leicht zu administrieren. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902643" target="_blank">Zum Statement</a>
Carsten Stockmann, Mayflower Capital
Mayflower ist ein sehr junges Unternehmen. Erst vor etwa einem Jahr haben wir den operativen Betrieb aufgenommen. Die erste Phase nach der Firmengründung war folglich geprägt vom Aufbau unserer Systeme. Momentan treiben uns vorrangig drei Themen: Wachstum bewältigen, schlanke Prozesse und vor allem weitere Arbeitserleichterungen für unsere Consultants. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1902644" target="_blank">Zum Statement</a>
Werner Scherer, Doehler
Im Festnetzbereich haben wir den Provider gewechselt und konnten so einen fünfstelligen Euro-Betrag einsparen. Anders im Mobilsektor. Dort gibt es Dinge, die ich aus der klassischen IT überhaupt nicht kenne. Die Verträge mit den Providern bestehen zu mindestens zwei Dritteln aus Kleingedrucktem und bewegen sich am Rande der Fairness. Da denken Sie, Sie hätten eine Flatrate gekauft, aber am Ende des Monats laufen erhebliche Gebühren auf, die Sie kaum nachvollziehen können. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1903937" target="_blank">Zum Statement</a>
Marcus Dressler, Ravensburger
Ich habe den Eindruck, dass viele Softwareanbieter den Rückgang im Neukundengeschäft dadurch zu kompensieren versuchen, dass sie ihre bestehenden Kunden durch erhöhte Wartungsgebühren "melken". Daher konzentrieren wir uns seit etwa zwei Jahren darauf, Überlizenzierungen zu vermeiden. Beim Abschluss von neuen Verträgen kann man hier schon viel erreichen. Die Analyse der alten Verträge ist zwar aufwändig, aber insgesamt rechnet sie sich. Ich schätze, dass wir seit Beginn unserer "Aufräumaktionen" einen fast sechsstelligen Betrag pro Jahr bei Neulizenzen und Wartung einsparen. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1903928" target="_blank">Zum Statement</a>
Christoph Grewe-Franze, CIO, Weleda
Bislang war Weleda sehr dezentral organisiert. Das rasante Wachstum der vergangenen Jahre und die damit verbundenen neuen Prozessanforderungen haben jedoch eine komplette Neuausrichtung erforderlich gemacht.Die Strategie – weg von nationalen, hin zu einheitlichen internationalen Systemen – bedeutet eine vollständige Kehrtwende, nicht nur für die IT. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1912244" target="_blank">Zum Statement</a>
Wolfgang Kuhl, Pharmaserv
Das Supplier-Management wird oft vergessen. Dabei nimmt es von Jahr zu Jahr mehr Zeit in Anspruch. Sich von langjährigen Partnern zu trennen erfordert natürlich Mut. Aber der Zeitpunkt ist günstig: In der Krise könnte es sich rechnen, bestimmte Verträge zu erweitern, anstatt auf die Kostenbremse zu treten. Möglicherweise bekommen wir dadurch bessere Konditionen. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1912514" target="_blank">Zum Statement</a>
Severin Canisius, Jack Wolfskin
Wir befassen uns schon seit 2005 mit dem Thema Server-Virtualisierung. Erst kürzlich haben wir, parallel zum Relaunch der Website, sechs physische Maschinen erfolgreich auf zwei virtuelle, Hyper-V-Cluster-basierende Hosts migriert. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=384&pk=1912775" target="_blank">Zum Statement</a>

Nicht verschwiegen werden sollte in diesem Zusammenhang, dass das IT-Projekt auch erhebliche Herausforderungen zeitigte. O-Ton Allerton: "Die stark dezentralisierten Strukturen in Europa (von Hoffmann-La Roche, Anm. d. Red.) erschwerten die Einführung eines einheitlichen Geschäftsmodells."

Unschwer lässt sich nachvollziehen, dass Vorhaben wie ForWard den Mitarbeitern ein Umdenken und einen Veränderungsprozess abverlangen. Dass letztlich alles erfolgreich geschultert werden konnte, mag damit zusammenhängen, dass Allerton als oberste IT-Verantwortliche des Konzerns ihrer Belegschaft ein gutes Beispiel vorlebt: Ständiges Lernen und die Bereitschaft, sich neuen Dingen zu öffnen, sind nicht nur gut für die persönliche Entwicklung, sie können auch der Lebensqualität sehr förderlich sein.

Jennifer Allerton, F. Hoffmann-La Roche