Neue Methode für altes Verfahren

Absolut sichere Verschlüsselung

09.03.2001
MÜNCHEN (CW) - Ein angeblich 100-prozentig sicheres Verfahren für die Datenübertragung, das sich außerdem in Software gießen lässt, will der US-Wissenschaftler Michael Rabin entwickelt haben.

One-Time-Pad-Verfahren, die einen unendlichen Strom von echten Zufallszahlen für die Chiffrierung verwenden, gibt es in der Theorie schon seit längerem. Dabei wird eine Nachricht mit einer einmaligen Zufallszahl codiert. Der Nachweis, dass solche Verschlüsselungen nicht decodiert werden können, ist schon erbracht worden. Das Problem ist die Generierung der Zufallsfolge und die Übermittlung des Schlüssels. Daher gibt es bislang keine Programme. Professor Michael Rabin von der Harvard Universität in Cambridge hat nun nach eigenen Angaben ein Verfahren entwickelt, das sich in Rechnern umsetzen lassen soll. Die echten Zufallszahlen könnten dabei zum Beispiel von einem Satelliten kommen. Sender und Empfänger einigen sich dann auf einen Zeitpunkt, zu dem die Verschlüsselung beginnen soll. So können sie eine Nachricht sicher verschlüsseln. Die Zufallszahlen sollen dabei mit einer so hohen Frequenz gesendet werden, dass ein Angreifer nicht sämtliche Zufallszahlen speichern kann. Daher ist er nicht in der Lage, eine Nachricht zu knacken. Rabin arbeitet zurzeit an dem Beweis, dass das Verfahren in dieser Variante sicher ist.