Konjunktursorgen auch in der EU

Abschwung erfasst Dienstleister

06.07.2001
BERLIN (pi) - Da die Industrie seit einiger Zeit in allen großen Volkswirtschaften schwächelt, gelten die Dienstleister hier als entscheidende Wachstumsstütze. Nun drückt der weltweite Abschwung der Industrie aber auch zunehmend auf die Geschäfte der Dienstleister.

Während die Geschäfte der Industrie zyklisch verlaufen und stark vom Export beeeinflusst werden, gilt der Dienstleistungssektor als stabiler und stärker von der Binnennachfrage bestimmt. Besonders in den USA machen die Serviceunternehmen inzwischen auch einen größeren Anteil an der Gesamtwirtschaft aus als die Industrie. Allerdings arbeiten zahlreiche Dienstleister im engen Verbund mit den Industriefirmen. Und diese stecken seit vergangenem Sommer in Rezession.

Die Produktivität der gesamten US-Wirtschaft schrumpfte erstmals seit 1995. So fiel der Index der Vereinigung der Verkaufs-Manager (NAPM = National Association of Purchasing Management) für Unternehmen außerhalb des verarbeitenden Gewerbes im Mai auf 46,6 Punkte. Indexwerte unter 50 signalisieren eine rückläufige Aktivität. Auch in der Euro-Zone deuten Frühindikatoren nicht nur im verarbeitenden Gewerbe ebenfalls auf eine Kontraktion hin. Im Euro-Raum fiel der Einkaufs-Manager-Index für die Dienstleistungsbranche auf den tiefsten Stand seit Beginn der Befragung 1998. Er zeigt jedoch mit 52,2 Punkten noch knapp eine Expansion an.