Risiken in der Logistik

6 Tipps für mehr IT-Sicherheit in der Transportbranche

26.07.2019 von Franz Renger
Die Steuerung von Waren- und Informationsflüssen ist kompliziert, Logistiker sind auf eine leistungsfähige IT angewiesen. Mit zunehmender Digitalisierung steigen die Risiken für Cybercrime und technische Pannen.
Wenn in der Logistik die Rädchen nicht ineinandergreifen, wird es teuer. Deshalb ist IT-Sicherheit besonders wichtig.
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Die IT bildet zunehmend das Rückgrat der Logistik. Transport Management Software (TMS) ist die Grundlage, um Prozesse digital abzubilden und effizient zu gestalten. Sie hilft, Lieferungen zügig und reibungslos zuzustellen. Gleichzeitig sind Logistikunternehmen darauf aus, möglichst wenig Ressourcen zu verschwenden - aus ökologischen und monetären Gründen. Die Digitalisierung steht in dieser Branche immer noch am Anfang. Mit Logistik 4.0 und konnektiven Systemen sind bahnbrechende Entwicklungen zu erwarten.

Die Digitalisierung ist aber auch mit Gefahren verbunden. So führt die digitale Vernetzung der Dienstleister und Subunternehmer auf der Transportkette zu einer erheblichen Angriffsfläche. Die durch Lücken in Sicherheitssystemen verursachten Schäden in der Logistikbranche könnten sich nach Einschätzung der Unternehmensberatung Oliver Wyman im Jahr 2020 bereits auf rund sechs Milliarden Euro belaufen, allein in Deutschland könnten es 450 Millionen Euro sein.

Bedrohung durch Cybercrime und technische Ausfälle

Das größte Sicherheitssrisiko besteht im Hacken von Kunden- und Mitarbeiterdaten. Erfolgreiche Angriffe führen zu Vertragsstrafen, Kosten für die Wiederherstellung von Daten und meistens auch zu einem signifikanten Imageverlust. Ein besonderer Risikofaktor liegt in den riesigen Adressstämmen, über die Logistiker verfügen. Ein zweites Problem ist die hohe Sensibilität, die mit bestimmten Lieferungen verküpft ist.

Zusätzlich werden durch die Ausweitung von "Bring-your-own-device"-Ansätzen (BYOD) gerade im Straßentransport Fahrer und Subunternehmer in die IT-Systeme direkt eingebunden. Dadurch werden Systeme, die bislang nur firmeninterne Funktionen hatten, unweigerlich zu Internet-basierenden Diensten - mit den entsprechenden Risiken.

Auch die Manipulation von Informationen durch Straftäter bereitet Logistikern Sorgen. Der einfachste Fall ist die Umleitung von Sendungen. Wenn es etwa um Just-In-time-Lieferungen an die Industrie geht, kann die Verzögerung von Sendungen einen erheblichen Schaden verursachen. Neben Cyberangriffen tragen Logistiker das Risiko von IT-Pannen - zu denken ist primär an Betriebsstörungen, die durch die Schnittstellen zwischen den vielen Beteiligten vorprogrammiert sind.

Sechs Tipps für das Risikomanagement für Logistiker

Dass Vorbeugung gerade in der IT-Sicherheit die bessere Option ist als Schadensbegrenzung, liegt auf der Hand. Ein entsprechendes Risikomanagement sollte folglich früh implementiert werden, um den Fall der Fälle zu verhindern. Dabei gilt es, an verschiedenen Punkten anzusetzen.

IT-Sicherheit wird in der Logistik zum Wettbewerbsfaktor

IT-Sicherheit wird in der Logistik künftig weiter an Bedeutung gewinnen. Unternehmen, die hohe Standards gewährleisten können, verschaffen sich langfristige Wettbewerbsvorteile, denn Kunden werden diesen Faktor künftig immer stärker in ihre Entscheidung für einen Transporteur einbeziehen.