Der E-Mail Newsletter lebt!

5 E-Mail Best Practice Tipps für Ihren Schreibtisch

25.05.2016 von Amelie Höllersberger
Ja, Sie haben richtig gelesen. Entgegen einiger Prognosen aus der vergangenen Jahren, hält sich der E-Mail Newsletter wacker am Leben. Lassen Sie uns daran arbeiten, ihn jung und fit zu halten.

Mit Sicherheit haben Sie schon oft Best Practice Tipps für E-Mails gelesen, aber wenn ich mir die Mails hier in meinem Postfach so ansehe, besteht durchaus noch Luft nach oben.
Und wie heißt es schön: „steter Tropfen höhlt den Stein besser“.

Unmengen von E-Mails gehen täglich um die Welt. Aber längst nicht alle erzielen beim Leser den vom Absender gewünschten Effekt.
Foto: wavebreakmedia - shutterstock.com

So möchte ich Sie herzlich dazu animieren, sich diesen Artikel durchzulesen, ihn anschließend auszudrucken und als „Erinnere mich“ mittig über ihrem Monitor zu platzieren. Wenn Sie dann das nächste Mal über dem Text ihrer anstehenden E-Mail-Kampagne grübeln, fällt Ihr Blick dann auch hoffentlich zwischendurch mal auf dieses Blatt Papier und Sie entsinnen sich meiner Ratschläge. Aufgepasst, denn jetzt geht es los:

1. Relevante und personalisierte Botschaften

Es ist nur allzu verständlich, dass Sie der ganzen Welt mitteilen möchten, ein neues Produkt auf den Markt gebracht zu haben. Denn es ist außergewöhnlich, einzigartig und hat ein herausragend gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Und noch dazu haben Sie kürzlich ein neues White Paper veröffentlicht und ein Event steht an und, und, und… .

Doch bitte nehmen Sie das jetzt nicht persönlich: Das ist nicht für jeden interessant.
Überfordern Sie Ihre Zielgruppe nicht und beschränken Sie sich auf ein Thema pro E-Mail. Und wenn Sie sich dann aus Ihrer Datenbank nur diejenigen herauspicken, für die diese Information auch wirklich relevant ist und einen Mehrwert bietet, dann wird die Wahrscheinlichkeit hoch sein, dass diese darauf auch sehr positiv reagieren. Sei es in Form eines Klicks, eines Downloads oder sogar eines Kaufs.

Und was dann das höchste aller Gefühle für Ihre Empfänger wäre: Eine personalisierte E-Mail mit korrekter Anrede.
Befolgen Sie diese beiden Ratschläge, sammeln Sie bereits einige Pluspunkte bei Ihrer Zielgruppe.

2. Automatisierte Kampagnen

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Nach dieser Maxime handeln sicherlich viele Marketing Manager, wenn Sie ihre E-Mail Kampagnen versenden. Wie ließe sich sonst erklären, dass immer noch mit Serienbrief und aufwändig gepflegter Excel-Liste gearbeitet wird?
Dabei eröffnen automatisierte Prozesse so viele Möglichkeiten, und ausgeklügelte „Wenn-dann-Funktionen“ können eingebaut werden. Noch dazu wissen Sie haargenau, wie Ihre Zielgruppe reagiert, oder eben nicht.

Denken Sie nur einmal daran, wie schön es wäre, Sie müssten geänderte Kontaktinformationen nicht händisch nachpflegen, sondern Ihr Kontakt würde das selbständig innerhalb eines Download Formulars vollziehen.
Dies lässt sich beispielsweise mit einem Marketing Automation System durchführen.

3. A/B Tests

Auch wenn Sie von Ihrer E-Mail absolut begeistert sind, könnte es unter Umständen sein, dass es Kontakte gibt, die sich von einem alternativen Text oder einer alternativen Ansprache mehr angezogen fühlen.

Bevor Sie lange hin oder her überlegen, was besser ankommen könnte, schlage ich vor: Probieren Sie es einfach aus. A/B Tests bieten die ideale Möglichkeit, um herauszufinden, worauf Ihre Zielgruppe positiv reagiert und welche Elemente besseren Anklang finden.
Eine kurze Erläuterung: Beim A/B Testing testen 2 E-Mails gegeneinander aus, die sich in Text oder Bertreffzeile voneinander unterschieden. 50 Prozent Ihrer Empfänger erhalten E-Mail A, die anderen 50% E-Mail B. Im Nachgang analysieren sie dann, welche Version die bessere Öffnungs- oder Klickrate hatte.
Endlose Diskussionen mit den Teamkollegen gehören der Vergangenheit an, die „Marketiers“ von heute testen, was das Zeug hält.

E-Mail-Netiquette
E-Mail-Netiquette
Als das Internet beziehungsweise die E-Mail-Kommunikation laufen lernte, gehörte es zum guten Ton, einige Benimmregeln zu beachten. Diese sind im Lauf der Jahre ein wenig aus der Mode gekommen. Im Internet gibt es aber nach wie vor unzählige Verhaltensempfehlungen. Hier ist eine Auswahl.
1) Freundliche Anrede und Grußformel
Eine allgemein gültige Formel gibt es nicht, übliche Anreden in der Geschäftskommunikation sind heute "Hallo Herr XX" oder "Sehr geehrte Frau YY". Wichtig sind eine freundliche und respektvolle Anrede zu Beginn der Kommunikation und eine ebenso gestaltete Grußformel zum Abschluss.
2) Signatur und Footer
Hier stehen vollständiger Name samt Titel sowie sämtliche Kontaktdaten. Geschäftliche Korrespondenz benötigt zudem laut Gesetz formelle Angaben, etwa zu Geschäftsleitung oder Handelsniederlassung.
3) Betreffzeile
Sie sollte den Anlass der E-Mail knapp und verständlich darstellen, so dass der Empfänger sogleich die Relevanz der Nachricht einschätzen kann. Als dringend gekennzeichnete E-Mails müssen wirklich dringend sein.
4) Verteiler
Die cc-Funktion ist nützlich, um weitere Kommunikationspartner über aktuelle Entwicklungen in Kenntnis zu setzen, sollte aber immer zurückhaltend genutzt werden.
5) Antwort
Gehen Sie sparsam mit der Funktion "Antwort an alle" um.
6) Schreibweise
Hier gelten die üblichen Rechtschreibregeln. Viele Schreibfehler signalisieren Nachlässigkeit. Textpassagen in Großbuchstaben wirken aufdringlich. Durchgängig Kleingeschriebenes gilt als Hinweis auf eine geringe Wertschätzung des Adressaten.
7) Länge der E-Mail
Gute E-Mails sind kurz gehalten. Die gesamte Kommunikationshistorie hängt nur an, wenn sie notwendig ist. Ganz bestimmt sollten Mails keine alten Diskussionen enthalten, die nichts mit dem aktuellen Thema zu tun haben.
8) Format
Bunte E-Mails sind in der geschäftlichen Kommunikation überflüssig. Im Zweifel wird nur Text ohne HTML-Code verschickt. Emoticons sollten der privaten Korrespondenz vorbehalten sein. Längere Textpassagen mit Absätzen gliedern.
9) Anhänge
Die Zeiten knapper Speicherressourcen und schlechter Verbindungen sind passé. Anhänge mit mehreren Gigabyte Volumen sollten dennoch die Ausnahme sein. Auch die Zahl der Anhänge sollte im niedrigen einstelligen Bereich bleiben.
10) Kettenbriefe
An die geschäftliche E-Mail-Adresse zugestellte Kettenbriefe wandern in den Mülleimer.

Und mal unter uns, ich finde es wahnsinnig spannend in Echtzeit zu verfolgen, welche E-Mails häufiger geöffnet oder geklickt wurden und hantiere mit den vielen einzelnen Elementen.
Auch Wetten mit den Teamkollegen auf Button-Farben und -Formen sind eine lukrative Einnahmequelle.

4. Ein CTA pro E-Mail

Eigentlich sollte das mittlerweile jeder wissen, aber irgendwie neigt man doch immer wieder dazu, seinen E-Mail Empfängern die Wahl zu lassen. Denn was ist, wenn ihn dieser eine Call-to-Action sie gar nicht interessiert? Dann vielleicht ein anderer? Oder sogar ein Dritter?
Man möchte den Kunden ja schließlich zufriedenstellen.

Aber, wie bereits in Ratschlag 1 erwähnt: Wenn Sie die E-Mail auf ein Thema reduzieren, dann reicht auch ein Call-to-Action Button vollkommen aus.
Machen Sie sich im Vorhinein klar, welche Aktion Sie erwirken wollen, beziehungsweise welches Ziel diese E-Mail hat. Denn ich vermute, Sie wollen nicht einfach nur einen netten Text senden, um zu zeigen, dass Sie noch am Leben sind, oder? Sie möchten einen Klick, einen Download oder einen Kauf erzielen.
Dann beschränken Sie sich doch auch darauf und führen den Leser zielstrebig darauf hin.

Fällt der CTA dann noch ins Auge, weil er ein farbiger Button ist und nicht einfach nur ein Hyperlink, dann steht der Zielerreichung beinahe nichts mehr im Wege.

5. Optimierte Templates

Viele Unternehmen sind mittlerweile dazu übergegangen, ihre E-Mails in Templates zu erstellen, was sehr löblich ist. Es besteht ein gewisser Wiedererkennungswert und die E-Mail weist im Idealfall auch in der mobilen Version eine optimale Darstellung auf.
In Templates gilt: What you see is not what you get.

Viel zu oft sieht das Template im Editormodus einwandfrei aus, doch sobald sie dann als E-Mail im Posteingang ankommt, sieht sie aus wie Kraut und Rüben und ganze Wortfetzen fehlen.
Selbst wenn Sie alle vier vorhergehenden Tipps beherzigt haben, scheitern Sie, wenn Ihre Darstellung derart fehlerhaft ist.
Ihre E-Mail landet zwar nicht auf dem Scheiterhaufen, aber zumindest im Papierkorb oder im Spam Ordner.

Mit dem Einsatz eines Marketing Automation Systems könnten Sie (fast) alle Fliegen (=Probleme) mit einer Klatsche (=System) schlagen. Was es aber dabei zu beachten gilt, können Sie in meinem Artikel Was steckt hinter Marketing Automation wirklich? nachlesen.