Internet-Nutzung: Europa holt auf

429 Millionen Menschen sind online

22.06.2001
MÜNCHEN (CW) - Von den weltweit 429 Millionen Surfern leben die meisten in den USA und Kanada. Doch Europa holt auf - vor allem bei der privaten Internet-Nutzung. Die größte Bereitschaft, im Netz auch einzukaufen, herrscht in Schweden, der Schweiz und in Dänemark.

Weltweit haben mittlerweile 429 Millionen Menschen Zugang zum Internet. Das haben die Marktforscher von AC Nielsen und Netratings im ersten Quartal dieses Jahres ermittelt. Die meisten, nämlich 41 Prozent, leben in den USA und Kanada. An zweiter Stelle liegt die Emea-Region (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) mit 27 Prozent, gefolgt von Asien mit 20 Prozent. Auf Lateinamerika entfallen dagegen nur vier Prozent der Online-Gemeinde.

Vor allem die private Internet-Nutzung hat den Marktforschern zufolge zugenommen. Auch wer die Möglichkeit hat, am Arbeitsplatz zu surfen, nutzt das Web eher daheim, so das Ergebnis der Befragung. In den USA ist bereits jeder zweite, in Asien jeder dritte Haushalt online. In Europa verfügt über ein Viertel der privaten Haushalte über einen Web-Anschluss.

Europa auf dem VormarschLaut Richard Goosey, Chefanalyst bei AC Nielsen, wird die amerikanische Dominanz jedoch nicht mehr lange anhalten, da die Internet-Nutzung in Europa überproportional ansteige. So planten in den kommenden zwölf Monaten neun Prozent der europäischen Haushalte, sich einen Online-Anschluss zuzulegen. Deutschland wies im ersten Quartal dieses Jahres das größte Wachstum an privaten Internet-Zugängen auf.

Auf der Suche nach Produkt- und Preisinformationen im Netz war in Europa in den ersten drei Monaten dieses Jahres jeder sechste Surfer über 16 Jahre. Aller-dings tätigte nur einer von elf Internet-Anwendern einen Kauf im Web. In Deutschland informierten sich 22 Prozent der Surfer online über Produkte - der Anteil der tatsächlichen Web-Shopper an der Online-Gemeinde lag bei elf Prozent.

Die größte Internet-Kauflust innerhalb Europas und der asiatisch-pazifischen Region herrscht in Schweden: Hier bestellte im ersten Quartal dieses Jahres mehr als ein Viertel (26 Prozent) der Surfer eine Ware oder Dienstleistung online. Auch in der Schweiz und in Dänemark ist die Bereitschaft zum Online-Shopping mit 17 beziehungsweise 16 Prozent tatsächlichen Web-Käufern vergleichsweise hoch.