3,5-Zoll-Speichermonster

1000-GB-Festplatten im Vergleich

03.04.2008 von Michael Schmelzle und Martin-Roger Jones
Ein Terabyte-Laufwerk bieten inzwischen alle namhaften Festplattenhersteller an. Wir haben das Quartett von Hitachi, Samsung, Seagate und Western Digital in den Vergleichstest geschickt.

Die nutzbare Kapazität aller Testprobanten liegt bei 932 GB - soweit die Gemeinsamkeiten. Das Preisspektrum für die vier Terabyte-Laufwerke liegt aktuell zwischen 140 und 195 Euro. Das Schnäppchen unter den Speichermonstern ist die Samsung Spinpoint F1 HD103UJ mit einem GB-Preis von 15 Cent, gefolgt von der Western Digital Caviar GP WD10EACS mit 17 Cent pro GB. Bereits 19 Cent pro GB kostet die Seagate Barracuda 7200.11 ST31000340AS. Das teuerste 1000-GB-Laufwerk des Quartetts stellt die Hitachi Deskstar 7K1000 HDS721010KLA330 dar, die 21 Cent pro GB kostet.

1000-GB-Festplatten: Preis pro Gigabyte

Kosten

Hitachi 7K1000

Samsung F1 HD103UJ

Seagate ST31000340AS

Western Digital GP WD10EACS

Plattenpreis

rund 195 Euro

rund 140 Euro

rund 175 Euro

rund 165 Euro

Preis pro GB

0,21 Euro

0,15 Euro

0,19 Euro

0,17 Euro

Western Digital Caviar GP WD10EACS in diesen Vergleichstest: Im Gegensatz zur Konkurrenz rotieren die Datenscheiben des Caviar-Modells nur mit 5400 statt 7200 Umdrehungen pro Minute. Auch beim Pufferspeicher hat Western Digital mit 16 MB tief gestapelt, der Rest des Testfeldes darf mit 32 MB Cache auf doppelt so viel zugreifen.

Um das Terabyte in ein Laufwerk packen zu können, gehen die Festplattenhersteller unterschiedliche Wege: Die Hitachi Deskstar 7K1000 HDS721010KLA330 besitzt gleich 5 Datenscheiben, während das Samsung-Modell mit nur drei auskommt. Die Seagate Barracuda 7200.11 ST31000340AS und die Rivalin von Western Digital nutzen hingegen vier Datenscheiben mit je 250 GB Bruttokapazität, um das Terabyte voll zu machen. Gemeinsam ist allen Testprobanten, dass jeder Datenscheibe zwei Schreib-Leseköpfe zur Seite stehen und die Laufwerke über eine moderne SATA/300-Schnittstelle verfügen.

1000-GB-Festplatten: technische Daten

technische Daten

Hitachi 7K1000

Samsung F1 HD103UJ

Seagate ST31000340AS

Western Digital GP WD10EACS

Anzahl Datenscheiben

5

3

4

4

Schreib-/Leseköpfe

10

6

8

8

Kapazität pro Scheibe (GB)

200

333

250

250

Drehzahl (U/Min.)

7200

7200

7200

5400

Cache (MB)

32

32

32

16

Schnittstelle

SATA/300

SATA/300

SATA/300

SATA/300

Schockfestigkeit (aus, G)

300

350

300

250

Schockfestigkeit (Betrieb, G)

70

70

63

65

Transferraten

Die Samsung Spinpoint F1 HD103UJ stellte bei den Transferratenmessungen neue Rekordwerte auf: Die maximale Datenrate erreichte beim Lesen 118 MB/s und beim Schreiben fast 125 MB/s. Auf Platz zwei landete die Seagate Barracuda 7200.11 ST31000340AS, bei der die maximale Datenrate sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben bei rund 100 MB/s lag.

Die maximale Datenrate der Deskstar 7K1000 HDS721010KLA330 betrug sowohl beim Lesen als auch Schreiben nur rund 85 MB/s. Wegen Ihrer vergleichsweise niedrigen Rotationsgeschwindigkeit abgeschlagen auf Platz 4 landete die Western Digital Caviar GP WD10EACS, die maximal nur rund 80 MB/s über die SATA/300-Schnittstelle schicken konnte.

Durchschnittlich erreichte das Samsung-Laufwerk beim Lesen 93 MB/s und beim Schreiben 96 MB/s, das Seagate-Modell kam immerhin noch auf 83 MB/s beim Lesen und auf 80 MB/s beim Schreiben. Auf Platz drei wiederum Hitachi mit rund 69 MB/s, und die schwächste durchschnittliche Transferrate zeigte erneut das Western-Digital-Laufwerk mit rund 62 MB/s.

Bei der Spinpoint F1 HD103UJ kann sich selbst die minimale Transferrate von im Schnitt 56 MB/s beim Lesen sehen lassen. Ebenfalls noch gute Messwerte erreichte die Seagate-Festplatte mit rund 50 MB/s beim Lesen, während die Schreibrate auf befriedigende 42 MB/s einbrach. Lediglich 43,2 MB/s beim Lesen und schwache 38,8 MB/s beim Schreiben schaffte das 3,5-Zoll-Laufwerk von Hitachi. Nur magere 39 MB/s beim Lesen, dafür aber mit 40 MB/s einen Tick mehr beim Schreiben, schaffte das 3,5-Zoll-Laufwerk von Western Digital.

1000-GB-Festplatten: Datenübertragungsraten

Transferraten

Hitachi 7K1000

Samsung F1 HD103UJ

Seagate ST31000340AS

Western Digital GP WD10EACS

Lesen Maximum (MB/s)

85,9

118,2

100,8

79,2

Lesen Durchschnitt (MB/s)

69,6

92,7

82,6

62,7

Lesen Minimum (MB/s)

43,2

55,0

50,1

39,2

Schreiben Max (MB/s)

85,5

124,9

101,7

80,9

Schreiben Durchschnitt (MB/s)

68,3

96,2

80,2

62,1

Schreiben Minimum (MB/s)

38,8

57,1

42,4

39,9

Zugriffszeiten

Über alle Zugriffszeiten gemittelt entpuppte sich die Seagate Barracuda 7200.11 ST31000340AS als reaktionsschnellstes Terabyte-Laufwerk. 13,0 Millisekunden ermittelten wir beim Fullstroke-Zugriff, durchschnittlich benötigte sie 6,3 Millisekunden. Dicht dahinter platzierte sich die Hitachi Deskstar 7K1000 HDS721010KLA330: Durchschnittlich benötigte sie nur 5,6 Millisekunden, während der Fullstroke-Zugriff gerade noch ausreichend ausfiel (14,0 Millisekunden).

Nur unwesentlich schlechter schnitt die Samsung Spinpoint F1 HD103UJ ab, die 13,8 Millisekunden für den Fullstroke-Zugriff und durchschnittlich 6,2 Millisekunden benötigte. Die Western Digital Caviar GP WD10EACS benötigte für den Fullstroke-Zugriff 14,9 Millisekunden, durchschnittliche brauchte sie 7,4 Millisekunden.

1000-GB-Festplatten: Zugriffszeiten

Zugriffszeit

Hitachi 7K1000

Samsung F1 HD103UJ

Seagate ST31000340AS

Western Digital GP WD10EACS

Durchschnitt (ohne AAM)

5,6 ms

6,2 ms

6,3 ms

7,4 ms

Durchschnitt (mit AAM)

5,8 ms

6,4 ms

nicht möglich

7,5 ms

Fullstroke (ohne AAM)

14,0 ms

13,8 ms

13,0 ms

14,9 ms

Fullstroke (mit AAM)

18,5 ms

15,6 ms

nicht möglich

21,8 ms

Gemittelte Zugriffszeit

9,8 ms

10,0 ms

9,6 ms

11,1 ms

Fazit

Samsung Spinpoint F1 HD103UJ

Foto: Samsung

Transferraten und kurze Zugriffszeiten bei unauffälliger Geräuschentwicklung - das ganze zu einem verführerisch günstigen GB-Preis von nur 15 Cent: Mit dem Terabyte-Laufwerk Spinpoint F1 HD103UJ stellt Samsung den neuen Testsieger unter den 3,5-Zoll-Festplatten. Wenn Sie eine Festplatte mit viel Speicherplatz suchen, dürfen Sie bei diesem derzeit unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis bedenkenlos zugreifen.

Keine war schneller: Unser Testsieger erreichte eine maximale Datenrate von 118 MB/s (Lesen) beziehungsweise 125 MB/s (Schreiben) und war durchschnittlich fast an den 100 MB/s dran. Kombiniert mit den reaktionsschnellen Zugriffszeiten (ohne Akustik-Managment) kann der Samsung Spinpoint F1 HD103UJ auch kein Konkurrent unsere "Tempo-Empfehlung" streitig machen.

Ausführlicher Testbericht: Samsung Spinpoint F1 HD103UJ

Seagate Barracuda 7200.11 ST31000340AS

Foto: Seagate

Das zweitschnellstes Terabyte-Laufwerk im Test überzeugt durch hohe Transferraten und flinke Zugriffszeiten. Nur durchschnittlich - wen auch nicht störend - ist die Lärmemission der Seagate-Festplatte. Ebenfalls nur Mittelmaß ist der GB-Preis von 19 Cent. Rechnen Sie aber mit ein, dass Seagate für die Barracuda 7200.11 ST31000340AS üppige fünf Jahre Garantie gewährt - alle anderen Festplattenhersteller geben nur 3 Jahre - geht auch die Seagate Barracuda 7200.11 ST31000340AS mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis aus diesem Vergleichstest hervor.

Ausführlicher Testbericht: Seagate Barracuda 7200.11 ST31000340AS

Western Digital Caviar GP WD10EACS

Foto: Western Digital

Die schwachen Transferraten und behäbigen Zugriffszeiten kann man dem Terabyte-Laufwerk nicht zum Vorwurf machen - sie sind der niedrigen Rotationsgeschwindigkeit geschuldet. Trotzdem: Suchen Sie eine schnelle 3,5-Zoll-Festplatte, sind Sie mit dem Caviar-Modell schlecht beraten. Wer hingegen eine große Platte für seinen Media-Server oder Wohnzimmer-PC sucht, liegt mit der WD10EACS richtig: Hier kann sie ihre - teuer erkauften - Vorteile ausspielen: flüsterleise und stromsparend. Und mit 17 Cent pro GB hat die Terabyte-Festplatte zudem einen noch fairen Preis.

Ausführlicher Testbericht: Western Digital Caviar GP WD10EACS

Hitachi Deskstar 7K1000 HDS721010KLA330

Foto: Hitachi

Das Terabyte-Laufwerk leistet sich zu viele Patzer: Vergleichsweise mäßige Transferraten, hohe Zugriffszeiten beim Fullstroke-Zugriff und ungewöhnlich laut für eine Festplatte mit 7200 Umdrehungen pro Minute. Hinzu kommt der recht hohe Preis von knapp 200 Euro – wie der Vergleichstest gezeigt hat, kann das die Konkurrenz nicht nur billiger, sondern auch besser.

Ausführlicher Testbericht: Hitachi Deskstar 7K1000 HDS721010KLA330