Innovationen richtig planen

10 Schritte zur erfolgreichen Datenmigration

06.12.2011 von Klaus Manhart
Virtualisierung, Cloud Computing, Mobile Applikationen - Innovationen können nur dann erfolgreich umgesetzt werden, wenn ein umfassender, durchdachter und strategisch ausgerichteter Ansatz zur Datenmigration vorhanden ist. Lesen Sie, wie Sie in zehn Schritten die wichtigsten Fehler bei der Datenmigration vermeiden.

Dem Marktforschungsunternehmen Bloor Research zufolge treten bei über der Hälfte aller Datenmigrationsprojekte Kostenüberschreitungen oder Verzögerungen bei der Bereitstellung auf. Eine unzureichend geplante oder ausgeführte Initiative zur Datenmigration kann die Bereitstellung neuer Anwendungen verzögern, Compliance- und Business-Continuity-Zielen zuwiderlaufen sowie zu Budgetüberschreitungen in der IT-Abteilung und zu verpassten Geschäftschancen führen.

Da Datenmigration zum Erreichen der Ziele von IT-Abteilungen heutzutage so wichtig ist, kann man sich dabei keine Fehler leisten. Wie lassen sich also Fehler bei der Datenmigration vermeiden? Die folgenden zehn Schritte sind entscheidend:

1. Richten Sie die Ziele der Datenmigration an den Anforderungen des Unternehmens aus. Vergewissern Sie sich der Ziele des Unternehmens in Bezug auf Kostenmanagement, Anwendungen, Zeitplanung und ähnliche Aspekte. Klären Sie außerdem, wann die Geschäftsführung den Abschluss des Vorgangs erwartet, und bemühen Sie sich um realistische Erwartungen.

2. Legen Sie den Umfang des Projekts fest. Sie müssen sich darüber im Klaren sein, was Sie tun und was Sie erreichen möchten. Konsolidieren Sie Sie den Speicherplatz im Rechenzentrum; verringern Sie den Kostenaufwand und Platzbedarf Ihrer Speicher-Infrastruktur. Machen Sie sich vor dem Projektstart Ihre Ziele bewusst.

3. Sorgen Sie für ausreichend qualifizierte Mitarbeiter. Wie viel Erfahrung hat Ihr Team im Umgang mit Datenmigration? Wie erfahren sind die Mitarbeiter in Bezug auf Softwareplattformen und Anwendungen? Steht genügend Personal zur Verfügung? Müssen Sie externe Spezialisten hinzuziehen? Wenn ein Datenmigrationsprojekt ohne ausreichende Kompetenz begonnen wird, ist das Scheitern fast schon vorprogrammiert.

4. Verschaffen Sie sich einen Überblick zu den vorhandenen Daten. Eine erfolgreiche Initiative zur Datenprofilierung bildet die Grundlage jeder erfolgreichen Datenmigration. Wenn Sie zu Beginn des Projekts keine Datenprofilierung durchführen, können Sie weder den Umfang der Migration bestimmen, noch können Sie sichergehen, dass bei den nachfolgenden Vorgängen keine Datenbeziehungen unterbrochen werden.

5. Bestimmen Sie den Ablauf. Ganz gleich, ob Sie eine begrenzte Menge an Daten für eine spezifische Anwendung migrieren oder gleich eine ganze Datenbank oder das gesamte Rechenzentrum - immer sind verschiedene Ansätze möglich. Möchten Sie alles auf einmal realisieren oder soll, wie es heutzutage gängig ist, eine stufenweise Implementierung erfolgen? Indem Sie festlegen, wann und wie die Datenmigration umgesetzt wird, unterstützen Sie die Ausarbeitung eines zweckmäßigen Plans, nach dem sich die IT-Abteilung richten kann und mit dem sich die Geschäftsführung über den jeweils aktuellen Stand der Dinge informieren kann.

Strategien und Tools

6. Verwalten Sie Ihre Daten. Genauso wichtig wie die anfängliche Datenprofilierung ist auch die Planung dahingehend, dass die vorhandenen Daten adäquat verwaltet werden und dass die künftig erstellten Daten der neuen Speicher-Infrastruktur entsprechen. In diesem Zusammenhang sollten Sie sich mit Strategien zur Datendeduplizierung, Archivierung, Speicher-Virtualisierung und zum intelligenten Tiering von Daten beschäftigen.

7. Setzen Sie die richtigen Tools ein. Sie müssen dafür sorgen, dass Datenbeziehungen bei der Migration nicht unterbrochen werden und dass die Daten im System aktuell sind und der richtigen Version entsprechen. Es ist außerdem wichtig, dass die verwendeten Datenmigrationstools in Verbindung mit allen Plattformen eingesetzt werden können, die in Ihrer Speicher-Infrastruktur vorhanden sind. Wenn Sie die richtigen Tools auswählen, können Sie damit zudem die Auswirkungen auf Backups, Disaster Recovery und Compliance kontrollieren.

8. Legen Sie Richtlinien und Verfahren fest. In jeder Speicher-Umgebung sollte es Richtlinien und Verfahren für das Archivieren und Löschen geben. Wenn Sie mit Tiered Storage arbeiten, sind außerdem Richtlinien und Verfahren für die Migration zwischen verschiedenen Tiers wichtig. Sorgen Sie unbedingt dafür, dass die festgelegten Richtlinien und Verfahren auch durchsetzbar sind. Setzen Sie geeignete Berichterstellungstools ein, damit Sie wissen, welche Daten an welchen Ort verschoben wurden.

9. Führen Sie umfassende Tests durch. Bei den meisten Datenmigrationsprojekten sind Zeitfenster für den Transfer festgelegt. Bei den Codekomponenten müssen geeignete Performanceniveaus eingehalten werden, daher ist es wichtig, vor dem Übergang zur Produktionsumgebung ausreichend Tests durchzuführen. Bei einer aktuellen Konstellation mit vollständig in die Geschäftsabläufe integrierter IT müssen Sie sicher sein, dass die Daten korrekt migriert werden und die Systeme erwartungsgemäß funktionieren. Eine der größten Sorgen bei der Datenmigration ist es, dass Prozesse und Verfahren des aktuellen Systems im neuen System eventuell nicht funktionieren könnten. Durch gründliche Tests vor dem Übergang zur Produktionsumgebung lässt sich dieses Risiko eliminieren.

10. Schließen Sie den Vorgang vollständig ab. Selbst wenn die Datenmigration erfolgreich abgeschlossen wurde, ist noch viel zu tun, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten: Die IT-Abteilung muss auf Speicher-, Betriebssystem-, Datenbank- und Anwendungsebene Tests zur Verifizierung und Validierung der Daten durchführen. Außerdem ist es wichtig, auf die Angemessenheit und Durchsetzbarkeit der Richtlinien und Verfahren zu achten. Die Kontrolle des Verfahrens bis zum Abschluss ist auch aus Compliance-Gründen wichtig - Sie müssen den Ablauf der Datenmigration gegebenenfalls mit einem klaren Prüfprotokoll dokumentieren.