Kauf-Ratgeber

10 Fernseher im Vergleich

10.01.2011
Moderne TV-Geräte können TV-Programme aufnehmen, Blu-ray-Discs abspielen oder das Internet auf den Bildschirm bringen. Wie sieht es aber bei ihrer Hauptaufgabe aus? Der test zeigt es.

TV-Geräte mit einer Bildschirmdiagonale von 80 cm sind die Golf-Klasse unter den Fernsehern: Mehr Bildfläche wäre zwar nett, ist aber nicht unbedingt nötig, und sie finden im Gegensatz zu größeren Modellen in fast jedemWohnzimmer Platz. Um den Fernseher dort unterzubringen, müssen frischgebackene TV-Besitzer aber zuerst zu Werkzeug greifen und den Standfuß anschrauben. Denn kein Gerät kommt betriebsbereit beim Kunden an. Alle Modelle bieten Befestigungsmöglichkeiten für eine Wandhalterung. Die gehörte aber bei keinem der getesteten Fernseher zum Lieferumfang. Die nach dem Verkabeln und Einschalten erfolgende Erstinstallation lief nicht immer reibungslos ab. Bei einigen Geräten war sie unnötig umständlich oder kompliziert.

Installation mit Hindernissen
Um beispielsweise an den Philips 32PFL5605H12 einen Blu-ray-Spieler anzuschließen, muss man den im Philips-Menü hinzufügen. Und die beiden Samsung-Geräte sortierten die Sender in alphabetischer Reihenfolge. Der Sony KDL-32EX40B wiederum erwartete die Freischaltung der Kindersicherung per PIN, ehe er sich auf die Sendersuche machte. Der LG 32SL8000 dagegen ging erst dann auf die Suche nach digitalen Kabelprogrammen, wenn man als Heimatland Finnland oder Schweden angab. Bis auf die Modelle von Hannspree und Orion konnten alle Geräte digitale TV- und HDTV-Programme über Kabel empfangen, der Panasonic TX-L32D25E zusätzlich auch
per Satellitenschüssel. Ein Einschub für Module zum Entschlüsseln von Bezahlfernsehen (Common Interface) ist bei jedem Gerät vorhanden. In den TV-Modellen von Panasonic, Philips, Samsung und Toshiba ist die CI-Plus- Variante eingebaut. Sie stellt derzeit noch die Voraussetzung für den Empfang privater HD-Sender dar. IAb sofort gibt es auch HDPlus- Module, die im normalen CI-Schacht funktionieren (www.hd-plus.de, 99 Euro).

Die Ausstattung reicht von mager bis üppig
Bis auf die Geräte von Hannspree und Orionspielten alle Testkandidaten Fotos, teilweiseauch Filme und Musik von externen (USB-)Datenträgern ab, der Panasonic TXL32S20Enur von SD-Karte. Die Modellevon LG und Samsung konnten sogar Festplatten
mit dem bei PCs heute üblichen NTFS-Dateisystem lesen. Die anderen benötigten das ältere FAT32. Mit einer USB-Festplatte ermöglichte der Panasonic TX-L32D25E bei digitalen Programmen sogar zeitversetztes Fernsehen und programmierbare Aufnahmen. Im Sony KDL-32EX40B steckte sogar ein Blu-ray-Spieler. Die TV-Geräte von Panasonic und der Samsung LE32C650 bringen auch per Netzwerk Internetvideos auf den Bildschirm.

Licht und Schatten bei Bild und Ton
Bei analogen Signalen aus dem Kabel zeigten alle Testteilnehmer vergleichsweise grieselige, unscharfe Bilder. Am besten schlugen sich hier noch der Toshiba SL733G und der Samsung LE32C650. Kaum besser: Bildsignale über DVB-T. Oft brach das Bild in Klötzchen auf, störten Doppelkonturen. Am besten kamen hier die Geräte von Philips, Samsung und Sony zurecht. Mit digitalen Kabelsignalen (DVB-C) lieferten alle Kandidaten deutlich bessere TVBilder. Nur die Panasonic-Modelle neigten hier ebenfalls zur Saumkantenbildung, der D25E auch bei Sat-Empfang. Die beste Bildqualität bei DVDs lieferte der Samsung LE32C650. Bei den anderen Testgeräten zeigten sich Saumkanten, die mal mehr (Philips 32PFL5605H/12, Samsung UE32C400), mal weniger stark ausgeprägt waren. Mit den originalen Halbbildern (576i) kamen die Geräte von Philips und Panasonic sowie der Samsung UE32C4000 nicht zurecht. Hier sollte der DVD-Spieler die Signale auf Vollbilder (576p) umrechnen. Bei HDTV und Blu-ray-Filmen liefen alle TV-Geräte erwartungsgemäß zur Bestform auf und boten atemberaubend detailreiche Bilder. Nur der Samsung C4000, einziges Gerät im Test ohne Full-HD Bildschirm, tat sich schwer mit der Darstellung von Laufschrift.
Zum Klang: Die TV-Modelle von Panasonic, Philips, Samsung und Sony boten akzeptablen Klang. Bei den Geräten von Hannspree und Orion klang der Fernsehton blechern. Bei letzterem neigte das Gehäuse zudem noch zum Dröhnen.

Sechs Geräte lassen sich nicht richtig abschalten
Nur die Ausschalter der Geräte von Orion, LG, Philips und Toshiba funktionierten einwandfrei. Die anderen Geräte hatten keinen Ausschalter oder verbrauchten auch ausgeschaltet Strom. Bis auf Samsung und Toshiba schicken die Hersteller im Schadensfall jemanden zum Kunden, der das Gerät zur Reparatur abholt oder vor Ort repariert.

Fazit: Die Sieger im PC-WELT-Vergleichstest
Testsieger Panasonic TX-L32D25E übertrumpfte alle mit kompletter Ausstattung: HDTV-Empfang per Kabel und Satellit, zeitversetztes Fernsehen,Wiedergabe von Multimedia-Dateien und Internetvideos. Der Preis-Leistungs-Sieger hinkte bei Bild, Ton und Ausstattung zwar hinterher, war aber topp beim Preis: Der Hannspree SJ32DMBB ist für unter 400 Euro zu haben.

10 Fernseher im Test: Plätze 10 - 6

Foto: Hannspree

10. Platz Hannspree SJ32DMBB
Der Hannspree SJ32DMBB ist mit 400 Euro sehr günstig. Üppige Luxus-Ausstattung ist hier also nicht zu erwarten. Alle wichtigen TV-Funktionen sind aber an Bord. Einrichtung und Bedienung klappten auch ohne Handbuch problemlos. Der Bildschirm ist gut entspiegelt, man kann also auch tagsüber problemlos fernsehen. Das TV-Bild des Hannspree SJ32DMBB hatte einen minimalen Blaustich. Bilder vom analogen Kabelanschluss wirkten unscharf und grieselig, bei DVB-T-Empfang gab es vergleichsweise deutliche Klötzchenbildung. Über DVD und Blu-ray-Disc war das Bild deutlich besser, allerdings fiel auch hier eine relativ schlechte Bewegungsschärfe auf. Der Klang war blechern und mittenbetont. Dieser Eindruck verstärkte sich bei höherer Lautstärke noch.
Testnote: befriedigend 3,30
Preisurteil: sehr günstig
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 399 Euro

Foto: Samsung

9. Platz Orion TV32LB1000
Der Orion TV32LB1000 ließ sich schnell und einfach einrichten. Die Reihenfolge der Programme war vorsortiert, ließ sich aber bequem ändern. Eine Favoritenliste gab es nicht. Beim Umschalten auf ein anderes Programm erfolgte keine Einblendung des Sendernamens, das Umschalten selbst dauerte relativ lange. Der Bildschirm ist gut entspiegelt. Das Bild war durchweg etwas zu blau, ein ordentlicher Grauton kam nicht zustande. Kabel-TV wirkte grieselig, es gab deutliche Saumbildung, bei DVB-T-Empfang störten sichtbare Klötzchen. Schnelle Bewegungen verwischten auffällig, nur nicht bei HDTV über Sat-Empfänger oder Blu-ray-Spieler. Die Lautsprecher lieferten mittenbetonte, leicht blecherne Klänge. Das Gehäuse des Orion neigte schon bei reiner Stimmwiedergabe zum Dröhnen.
Testnote: befriedigend 3,22
Preisurteil: preiswert
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 749 Euro

Foto: Samsung

8. Platz Samsung UE32C4000
Der Bildschirm des Samsung UE32C4000 kann nur 1366 x 768 Bildpunkte darstellen. Andere Bildeingänge außer HDMI sind nur über Adapter anschließbar. Um die Bedienung des Geräts zu verstehen, brauchte man die Anleitung. Programme wurden in alphabetischer Reihenfolge sortiert – das ließ sich aber ändern. Das Bild war auch bei Tageslicht sehr ansehnlich. Bei dunklen Szenen regelte das Gerät automatisch die Grundhelligkeit herab. Das sorgte für beeindruckenden Kontrast. Analoge TV-Programme sahen grieselig aus, digitale Bilder (DVB-C, DVB-T) waren vergleichsweise scharf und störungsfrei. Filmkonserven waren erst als Vollbild (DVD bei 576p) oder von Blu-ray-Disc scharf. Der Klang war etwas dünn und mittenbetont, die Sprachverständlichkeit aber gut.
Testnote: befriedigend 2,86
Preisurteil: günstig
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 699 Euro

Foto: LG

7. Platz LG 32SL8000
Kompliziert: Im LG 32SL8000 steckt zwar auch ein digitaler Kabelempfänger. Den ließ sich aber nur einrichten, wenn bei der Installation ein skandinavisches Land gewählt war (ließ sich nach der Installation wieder umstellen). Dafür waren das deutsche und das entsprechende auf der LG-Internetseite zu findende Landes-Handbuch erforderlich. Der Bildschirm spiegelt bei Tageslicht recht auffällig. Er überzeugte durch eine sehr neutrale Farbwiedergabe. Der Kontrast hing stark vom Blickwinkel ab. Analog-TV wirkte leicht grieselig, DVB-TProgramme relativ sauber. Digitales Kabel-TV hatten leichte Saumkanten. Filme von DVD und Blu-ray-Disc waren auch bei Bewegungen scharf und knackig. Die Tonwiedergabe war ausgewogen, bei höheren Lautstärken im Tieftonbereich aber nicht verzerrungsfrei.
Testnote befriedigend 2,80
Preisurteil preiswert
Preis (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 1099 Euro

Foto: Panasonic

6.Platz Panasonic TX-L32S20EDie Erstinstallation des Panasonic TX-L32S20E erfolgte weitgehend automatisch, ein Blick in die Bedienungsanleitung war nicht nötig. Die Sendernavigation war einfach, die Senderliste sinnvoll vorsortiert. Programme ließen sich nach Belieben ordnen. Der Bildschirm ist gut entspiegelt und zeigt auch bei Tageslicht gute Bildqualität. Die Farbwiedergabe war sehr neutral. Der Kontrast verschlecherte sich merklich, wenn man seitlich auf den Bildschirm schaute. TV-Bilder wirkten unscharf und griselig, bei DVB-T-Empfang gab es leichte Klötzchenbildung. Bilder von der DVD sahen nur im Vollformat (576p) gut aus. Blu-ray-Filme wurden scharf und ruckelfrei wiedergegeben. Der Fernsehton war ausgewogen und verzerrungsarm, die Sprachverständlichkeit auch bei hohen Lautstärken gut.
Testnote: befriedigend 2,76
Preisurteil: günstig
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 649 Euro

10 Fernseher im Test: Plätze 5 - 1

Foto: Philips

5. Platz Philips 32PFL5605H/12
Um beim Philips 32PFL5605H/12 einen Blu-Ray-Spieler anzuschließen, muss man ihn erst im Menü anmelden. Die Fernbedienung ist recht klein. Dadurch haben einige Tasten mehrere Funktionen, was die Bedienung verkompliziert. Der Bildschirm ist entspiegelt und liefert auch bei Tageslicht gute Bilder. Farbwiedergabe und Kontrast waren gut, verschlechterten sich aber bei seitlichen Blickwinkeln. In Sachen Bildqualität gehörte der Philips zu den besten Geräten des Testfelds. Analog-TV war zwar etwas grieselig, Digital-TV (DVB-C, DVB-T) wirkte dagegen scharf und ansehnlich. Bei DVDs ist der Vollbildmodus (756p) empfehlenswert. Bilder von Blu-Ray-Disc erschienen sehr detailreich. Die Lautsprecher klangen ausgewogen, Sprache blieb auch bei hohen Lautstärken verständlich.
Testnote: befriedigend 2,56
Preisurteil: günstig
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 800 Euro

Foto: Toshiba

4. Platz Toshiba 32SL733
Die Erstinstallation des Toshiba 32SL733G lief einfach, die empfangbaren Programme wurden sinnvoll angeordnet. Die Fernbedienung fällt aufgrund der vielen Tasten recht groß aus. Bei Tageslicht neigt der Bildschirm zum Spiegeln. Seine Farbwiedergabe wirkte natürlich und hatte keine Farbstiche. Analoge Kabelsender zeigte er nicht ganz so verwaschen wie die Konkurrenz. Bei Digital Programmen aus dem Kabel war das Bild recht scharf, bei DVB-T-Empfang kam es gelegentlich zur Klötzchenbildung. Schnelle Bewegungen wirkten verwischt – auch bei DVD-Standardsignalen. Im Vollbild-Modus (576p) oder bei Blu-ray-Discs war das Bild tadellos. Sprache war gut verständlich, die Tonwiedergabe schwächelte aber im Bass. Das lässt sich per anschließbaren Subwoofer ausgleichen.
Testnote: befriedigend 2,54
Preisurteil: preiswert
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 999 Euro

Foto: Samsung

3. Platz Samsung LE32C650
Der Samsung LE32C650 führte die Einrichtung automatisch durch. Die Bedienung war teilweise umständlich und erforderte einen gelegentlichen Blick in die Bedienungsanleitung. Die Senderliste wurde alphabetisch sortiert. Das Umordnen sowie das Anlegen von
Favoritenlisten waren aber problemlos möglich. Der Bildschirm ist entspiegelt, liefert also auch bei Tageslicht ein gutes Bild. Von einem minimalen Gelbstich abgesehen, der nur bei Schwarzweißfilmen auffiel, bot er eine tadellose Bildqualität. Analoge TV-Programme zeigte keiner besser. Bei DVB-C- und DVB-T-Empfang zeigte er detaillierte Bilder, die auch bei schnelleren Bewegungen scharf blieben. Auch bei normalen DVD-Signalen oder HDTV gab es nichts zu tadeln. Der Klang war ausgewogen, selbst bei höheren Lautstärken.
Testnote: gut 2,43
Preisurteil: günstig
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 799 Euro

Foto: Sony

2. Platz Sony KDL-32EX40B
Eines hatte der Sony KDL-32EX40B der Konkurrenz voraus: einen eingebauten Blu-Ray-Spieler. Dazu versorgt er seine Besitzer nicht nur mit TV-Programmen, sondern per Netzwerkanschluss auch mit Videos von Youtube & Co. Die Installation war umständlich und langwierig. Ein Knopfdruck auf die „i-Manual“-Taste der Fernbedienung ruft bei Fragen das Handbuch auf den gut entspiegelten Bildschirm. Farben stellte das Sony-Gerät neutral dar. Analog-Programme waren etwas weichgezeichnet, das DVB-T- und das DVB-C-Bild dagegen bis auf leichte Saumkanten überzeugend. DVD-Videos wurden bis auf ein leichtes Verwischen bei schnellen Bewegungen klar und scharf wiedergegeben, Bluray-Bildsignale fast perfekt. Der Klang war auch bei höheren Lautstärken unverzerrt und recht natürlich.
Testnote: gut 2,22
Preisurteil: günstig
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 749 Euro

Foto: Panasonic

1. Platz Panasonic TX-L32D25E
Der Panasonic TX-L32D25E konnte als einziges Gerät im Testfeld digitale Fernsehprogramme auf einer per USB angeschlossenen Festplatte aufzeichnen. Und im Gegensatz zur Konkurrenz entschlüsselte er auch HDTV-Sendungen per Satellit ohne Zusatzgerät. Deren tolle Bildqualität lässt sich auch bei hellem Tageslicht genießen, denn der Bildschirm ist wirksam entspiegelt. Schnelle Bewegungen zeigte der TX-L32D25 ohne Schlieren. Die Farbwiedergabe war natürlich. Schwächen offenbarte er bei normalem Fernsehprogramm. Ob analoge oder digitale Signale (DVB-C, DVB-S, DVBT): Stets mangelte es den Bildern ein wenig an Schärfe. Wiederum top: die Wiedergabe von Blu-Ray-Filmen. Der Filmton war ausgewogen, Sprache blieb auch bei höheren Lautstärken gut verständlich.
Testnote gut 2,16
Preisurteil günstig
Preis (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 999 Euro

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.