Amerikanische Käufer halten sich noch spürbar zurück:PC-Junior-Absatz erheblich unter Soll

04.05.1984

MÜNCHEN (hh) - Zu einem verkaufstechnischen Mißerfolg scheint sich der IBM PCjr in den Vereinigten Staaten zu entwickeln. Dieses Ergebnis resultiert aus einer Studie, die Händleraussagen über den PCjr-Verkauf analysierte.

Wie es in dem Report heißt, seien die Konsumenten nicht zu einem Kauf des Juniors zu bewegen. Händler hätten deshalb schon Aufträge storniert oder Rabatte eingeräumt, um ein wenig Kauflust zu schaffen.

Die Hauptprobleme, die als Gründe für den schlechten Verkauf angeführt werden, liegen bei der begrenzten Speicherkapazität, einem nicht ergonomischen Keyboard und einem überhöhten Preis. Voll konfiguriert kostet der PCjr knapp 1500 Dollar - ein Preis, der dem des Apple Ile entspricht.

IBM-Offizielle geben sich dennoch zufrieden mit dem Verkaufsergebnis. Man habe das System mit den erwarteten Zahlen ausgeliefert.

Optimistische Schätzungen für die Zukunft gehen davon aus, daß ein Jahresumsatz für 1984 von 350 Millionen Dollar erreichbar sei.

Wie ein Mitglied der Gartner Group, von der diese Zahlen stammen, meint, weite sich die kühle Reaktion auf IBMs Junior nun auch auf den portablen PC aus. Dieses Gerät wiege zwei Kilo mehr als der führende IBM-kompatible Rivale von Compaq, und besitze weniger Features. Compaq habe darüber hinaus den Preis seines Systems gesenkt.