Neues Gebührentableau wirkt sich aus

America Online rutscht in die roten Zahlen

15.08.1997

Der Online-Dienst mußte bei einem Umsatz von 1,69 Milliarden Dollar Verluste in Höhe von 499,3 Millionen Dollar oder 5,22 Dollar pro Aktie bilanzieren. Im Fiskaljahr 1995/96 hatte der Joint-venture-Partner der Bertelsmann AG bei Einnahmen von 1,09 Milliarden Dollar noch einen Gewinn von 29,8 Millionen Dollar oder 28 Cent je Anteilsschein erzielen können. Auch das vierte Quartal 1996/97, in dem AOL ursprünglich einen Nettogewinn von 10,9 Millionen Dollar ausweisen wollte, wurde aufgrund der Ende 1996 wirksam gewordenen Umstellung der Nutzungsgebühren vom Zeittakt auf eine Pauschale neu bewertet. Ergebnis: ein Fehlbetrag von 11,8 Millionen Dollar.

Offizielle Stellungnahmen des AOL-Managements zum Jahresabschluß gibt es bis dato nicht. Die schlechten Zahlen seien unter anderem Folge der durch das neue Gebührentableau bedingten Kündigung zahlreicher Verträge mit Service-Providern, heißt es inoffiziell. Sowohl die Entwicklung bei den Abonnenten - allein im vierten Quartal kamen 600000 neue Nutzer hinzu - als auch die Umsätze mit Werbung seien eindeutig positiv zu werten.