AMDs 64-Bit-Chip

15.06.2001
Mit Dave Everitt, bei AMD für das European Strategic Marketing verantwortlich, sprach CW-Redakteurin Kriemhilde Klippstätter.

CW: Was unterscheidet Ihre 64-Bit-Entwicklung von der Intels?

Everitt: Intels Itanium verfügt über einen ganz anderen Befehlssatz als herkömmliche x86-Prozessoren. Deshalb muss vorhandener 32-Bit-Code komplett neu gestrickt werden oder er läuft unter einer Emulation. Der Itanium ist nicht Code-kompatibel zu den derzeitigen Prozessoren.

CW: Und AMDs Vorgehensweise?

Everitt: Wir bevorzugen die Evolution statt der Revolution. Deshalb wird die 64-Bit-Hammer-Familie natürlich kompatibel sein zu Prozessoren mit 16 und 32 Bit Breite.

CW: Wie erreicht AMD das?

Everitt: Wir haben einige Bits aus dem 32-Bit-Befehlssatz genommen, die definieren, dass es sich um einen 64-Bit-Befehlssatz handelt. Deshalb vergrößert sich die Größe des Codes nicht. Nur die Daten, die sie adressieren können, werden viel größer.

CW: Die 32-Bit-Applikationen...

Everitt: ... werden in Rechnern mit unseren 64-Bit-Chips unverändert in der gleichen Geschwindigkeit laufen.

CW: Welches Betriebssystem werden Sie benutzen?

Everitt: Alles, was heute für x86 verfügbar ist: Windows, NT, Linux, XP etc.

CW: Intels Entwicklung hat sich zwei Jahre verzögert, wann wird AMD 64-Bit-Prozessoren liefern können?

Everitt: Wir wollen Ende 2002 damit auf den Markt kommen.

CW: Bedeuten Itanium und Hammer das Aus für Risc?

Everitt: Die teure Chipentwicklung verlangt nach großen Stückzahlen, die sind bei Risc fraglich.