Neues Servicekonzept Infracare

Amdahl wandelt sich zum Dienstleister

30.03.2001
HANNOVER (jm) - Amdahl, die hundertprozentige Tochter von Fujitsu, richtet sich immer stärker auf das Dienstleistungsgeschäft aus. Auf der CeBIT stellte das Unternehmen sein neues IT-Service-Konzept "Infracare" vor. Wesentliche Neuerung: Großkonzerne, die weltweit ausgerichtet sind, sollen einen einzigen Anlaufpunkt für ihre Dienstleistungsanforderungen erhalten.

Das neue Serviceangebot gilt konzernübergreifend für alle Fujitsu-, Amdahl- und ICL-Kunden. Das Infracare-Konzept wird in der Amdahl-IT-Services-Division aufgezogen. Deren President Larry Fillmer sagte im Gespräch mit der CW auf der CeBIT, mit dem Infracare-Konzept wolle man Kunden zum einen Management-Services anbieten. Zum anderen sollen sie Unterstützung für den Betrieb ihrer E-Business-Systeme und Support bei Fragen von Produktlebenszyklen und deren Management geben.

Amdahl werde mit Infracare sowohl Dienstleistungen für die /390-Welt anbieten als auch Unterstützung für die Sun-Umgebung. Mit dem Anbieter von Unix-Enterprise-Servern unter dem Unix-Betriebssystem "Solaris" kooperiert Amdahl seit sieben Jahren. Darüber hinaus wird der Anbieter mit Infracare Integrationsangebote für heterogene IT-Umgebungen wie Unix-Betriebssysteme - hier auch für Linux - und für die Windows-Welt parat halten.

Infracare ist ein weiterer Hinweis darauf, dass sich Amdahl von seinen Ursprüngen als Hardwarehersteller entfernt. Seit mehreren Jahren verkauft das Unternehmen bereits die Enterprise-Server von Sun Microsystems. Außerdem bietet es für die Sun-Systeme Services an. Im Juni vergangenen Jahres gab das Unternehmen den Verkauf seines UTS-Unix-Geschäfts bekannt. UTS hatte sich als stabiles und auf Großrechnern laufendes Unix-Derivat einen Nischenmarkt erobert.

Im Oktober 2000 teilte Amdahl mit, man wolle die Entwicklung von Mainframes stoppen. Nur noch bis März 2002 werden danach 31-Bit-Großrechner gebaut und entwickelt.