Unix dank Solaris auf allen Plattformen

Amdahl stellt seine eigenen Envista-NT-Server ein

05.06.1998

Die enormen Preiskämpfe und zu hohe Produktionskosten haben laut Amdahl das Aus für die Envista-Familie gebracht. Überleben werden nur das Fibre-Channel-Speichersystem "LVS" und der "Escon Channel Connect", den Amdahl zur Anbindung der NT-Systeme an Großrechner-Peripherie entwickelt hatte. Die Fujitsu-Server verwenden einen von der Konzerntochter Reliance Computer Corp. entwickelten Chipsatz namens "Champion I/O", der gegenüber Konkurrenzprodukten 50 Prozent mehr Leistung bieten und gleichzeitig den Übergang zu kommenden Slot-2-Intel-Prozessoren ("Deschutes") ermöglichen soll.

Darüber hinaus träumt der Hersteller von einem "Universal Server", auf dem mit Windows NT, Unix und OS/390 alle wichtigen Betriebssysteme lauffähig sein sollen. Zu den technischen Details einer solchen Lösung hielt sich das Unternehmen laut Brancheninformationsdienst "Unigram X" allerdings bedeckt. Bekannt wurde lediglich, daß bereits mit einer OS/390-Emulation auf Intel-Chips experimentiert wurde. Erste Produkte sollen ohnehin erst nach dem Jahr 2000 auf den Markt kommen.

Außerdem wird Amdahl Sun Microsystems' Unix-Derivat "Solaris" auf Intel-CPUs unterstützen. Dabei wartet man nicht - wie viele Konkurrenten - auf die Einführung der "IA-64"-Prozessoren ("Merced"), sondern offeriert bereits in der zweiten Hälfte 1998 erste Teamserver mit Intel-Solaris. Bernd Tillack, für Europa zuständiger Marketing-Mann, verkündet stolz: "Wenn unsere Kunden Unix benötigen, können sie in Zukunft flexibel zwischen den Architekturen Sparc, Intel und S/390 wählen." Seit 1982 bietet der Hersteller das Mainframe-Unix "UTS" an.