Mainframe-Image soll verschwinden

Amdahl sieht sich auf dem Weg zum Systemintegrator

28.03.1997

Amdahl hat in den vergangenen drei Jahren einen deutlich größeren Anteil seiner Einnahmen mit Services erzielt, erklärte Daniel Chomko, Vice-President Business Development für Europa. Der Hardware-Anteil am gesamten Umsatz sei von 69 Prozent im Jahr 1993 auf rund 40 Prozent (1996) zurückgegangen. Etwa dreißig Prozent der Einnahmen entfielen nun auf das Servicesegment, vier Prozent auf Software. Gleichwohl stammen zirka 80 Prozent der Hardware-Einnahmen nach wie vor aus dem Mainframe-Bereich, räumte der Manager ein. Der Rest entfalle auf Unix- und NT-Maschinen.

Ziel sei es, das Unternehmen mit einem breiten Angebot an Hardware, Management-Software sowie Integrations- und Consulting-Dienstleistungen zu einem bevorzugten Anbieter unternehmensweiter IT-Lösungen zu machen, so Chomko. Große Hoffnungen setzt Amdahl dabei auf das Anwendungspaket "A+ Software Applications Management Suite", das die von Amdahl 1992 gegründete A+ Software Group anbietet. Bestandteil dieses Angebots sind unter anderem Tools für die Bereiche Softwareverwaltung, Performance-Management, Datensicherheit sowie Backup und Archivierung. Innerhalb der A+ Software Group soll die neu eingerichtete A+ Software Enabling Servcices Group Beratungsdienstleistungen anbieten und Kunden bei der Implementierung von unternehmensweiten System- und Anwendungs-Management-Konzepten helfen. (Siehe auch CW Nr. 11/97, Seite 26)

Envista-Server für R/3 zertifiziert

Im Hardwaregeschäft sieht sich Amdahl ebenfalls gut aufgestellt. Neben den Mainframes der "M"- und "Millenium"-Reihe biete man im Unix-Segment die Sparc-Server im Rahmen der Partnerschaft mit Sun Microsystems an. Das Low-end-Segment deckt der Hersteller mit den Ende 1996 eingeführten NT-Servern der Baureihe "Envista" ab. Die Maschinen sind jetzt von der Münchner Firma Ixos für den Betrieb mit SAPs betriebswirtschaftlicher Standardsoftware R/3 zertifiziert worden. Gegenwärtig sind die Rechner mit maximal vier Pen- tium-Pro-CPUs erhältlich. Geclusterte NT-Systeme sollen angeboten werden, sobald Microsofts Clustering-Technik "Wolfpack" zur Verfügung stehe, so Charles Foley, Vice-President Marketing von Amdahls Server Business Group. Die Software werde voraussichtlich im dritten Quartal 1997 verfügbar sein.

Zum Hardware-Angebot Amdahls gehören außerdem verschiedene Speichersubsysteme, wie die "Spectris"-Linie für Großrechner und die "Sparc Arrays", die in Verbindung mit Sparc-basierten Unix-Servern angeboten werden. Für den Anschluß der NT- Speicherprodukte "LVS 4500" an Unix- und NT-Hosts kündigte der Hersteller eine Fibre-Channel-basierte Verbindungstechnik an, die eine Datenübertragungsrate von 200 MB/s ermöglichen soll und damit etwa fünfmal schneller als eine SCSI-Verbindung wäre. Die Distanz zum Host-Rechner kann dabei bis zu zehn Kilometer betragen im Vergleich zu rund 30 Metern bei Systemen, die über eine SCSI-Schnittstelle verbunden sind.