Servicepaket "Destination Solaris" vorgestellt

Amdahl lockt Host-Anwender auf Sun-Plattformen

01.02.2002
MÜNCHEN (jha) - Amdahl, vom Großrechnerhersteller zum IT-Dienstleister mit Unix-Vorliebe gewandelter Anbieter, will mit Hilfe von Sun Microsystems Mainframe-Nutzer dazu bewegen, ihre Anwendungen von der Host- zur Solaris-Plattform zu migrieren.

Im März streicht Amdahl endgültig den Großrechner aus seinem Portfolio, Supportleistungen garantiert der Anbieter aber noch bis zum Jahr 2007. Das somit im Hause vorhandene, aber von den eigenen Anwendern immer weniger nachgefragte Großrechnerwissen wird Amdahl nun nutzen, um den alten Konkurrenten IBM noch einmal zu ärgern: Zusammen mit Sun Microsystems wurde der IT-Service "Destination Solaris" entwickelt, der die Portierung von Großrechnerapplikationen auf Sun-Solaris-Rechner vorsieht.

Sun steuert vor allem das Rehosting-Tool "Unikix" bei. Dabei handelt es sich um einen Unix-basierenden Transaktionsmonitor, der die Großrechnervariante Cics ersetzen wird. Folglich erwarten die Partner wenig Probleme, wenn sie Host-Umgebungen migrieren, in denen Cics, relationale Datenbanken, die Zugriffsmethode VSAM sowie in Cobol, PL/1 und C geschriebene Applikationen ihren Dienst tun. Heikler wird es indes, wenn Adabas-, IDMS- oder IMS-Anwendungen laufen, denn dann ist zunächst eine Konvertierung der Daten erforderlich, bevor sie ins Unix-Umfeld portiert werden. Eine komplette Neuentwicklung fällt bei IMS/DC-Systemen an.

Amdahl und Sun geben sich zunächst bescheiden, sie wollen nur Kunden mit Großrechnerinstallationen der Leistungklasse unterhalb von 1000 Mips ansprechen. Die Kosten für ein derartiges Programm beziffert Amdahl auf vier bis zehn Millionen Euro.